Heute High Noon für MayDas «No Deal»-Szenario: Essen teurer, Polizei überlastet, Firmen ohne Mittel
AP, phi
3.4.2019
Ein «No-Deal»-Brexit hätte fatale Folgen für Grossbritanniens Sicherheit und Stabilität, warnt ein Brandbrief. Am Mittag steht unterdessen im britischen Parlament der nächste Showdown für Theresa May an.
Angesichts eines drohenden Chaosausstiegs aus der EU setzt die britische Premierministerin Theresa May nun auf einen weiteren Brexit-Aufschub und eine Kompromisssuche mit der Opposition. Sie biete Labour-Chef Jeremy Corbyn überparteiliche Gespräche an, um einen Ausweg zu finden, sagte May am Dienstagabend nach siebenstündigen Beratungen mit ihrem Kabinett.
Das Land werde auch eine Fristverlängerung des Austrittstermins über den 12. April hinaus brauchen, was in Brüssel verhalten aufgenommen wurde. Ihre Regierungsmannschaft ist gespalten zwischen jenen, die eine weiche Scheidung von der EU mit engen wirtschaftlichen Verbindungen wollen und jenen, die einen harten Bruch mit Brüssel fordern. Letztere sind der Meinung, dass ein Austritt ohne jedes Abkommen immer noch besser sei als ein Kompromiss.
May braucht heute jedoch jede Rückendeckung, die sie kriegen kann: Sie muss sich erneut den Abgeordneten stellen. Bei der Fragestunde im Parlament gegen 13 Uhr unserer Zeit muss May gleichwohl mit mächtig Gegenwind aus den eigenen Reihen rechnen. Zusätzliche Brisanz bekommt die Sitzung durch Bekanntwerden einer internen Analyse des Generalsekretärs des Kabinetts.
Brandbrief warnt vor Folgen
Sir Mark Sedwill hat ein in einem 14 Seiten langen Brief an die Minister ein düsteres Bild für den Fall eines «No-Deal»-Brexits gemalt, berichten «Daily Mail» und «Independent». Die Lebensmittelpreise würden um bis zu zehn Prozent hochschnellen, warnt Sedwill. Nordirland würde wieder unter direkte Verwaltung von London fallen. Das dürfte auch mehr Arbeit für die Polizei bedeuten, die wegen der wegfallenden Kooperation mit ausländischen Strafverfolgern ohnehin schon stärker gefordert wäre.
Gegen den Brexit, für Europa: Zehntausende gehen in London gegen die Pläne der Regierung aufgrund des Volksentscheids auf die Strasse.
Bild: Keystone/AP/Kirsty Wigglesworth
Brexit und Premierministerin Theresa May als Schreckgespenst: Demonstrierende am Samstag in London.
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Auch der Hund muss ran: Vierbeiner im europäischen Ganzkörperanzug.
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Bunter und gro
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Posieren vor dem Demonstrationszug: Teilnehmerinnen am Samstagmorgen in London.
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Auch die Kinder gehen mit: Trio mit Manifesten vor dem Umzug in London.
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Zudem weist Sedwill darauf hin, dass Grossbritannien keine Chance habe, gleich gute Grenzkontrollen zu etablieren. Das Land würde insgesamt spürbar unsicherer werden. Last but not least hätten Unternehmen mehr Mühe, Kredite zu bekommen, weswegen der Staat öfter einspringen müsse, um Pleiten zu vermeiden. Kein Wunder also, dass May am Dienstag gegenlenkte: In ihrer Ansprache deutete sie eine Abkehr von der Option des «No-Deal»-Brexits an, womit sie prompt die Hardliner verprellte.
Zugleich liess die Konservative dennoch durchblicken, dass sie ihren schon drei Mal vom Unterhaus abgeschmetterten Brexit-Pakt nicht abgeschrieben hat. Ihr Plan sieht vor, eine Zustimmung zum rechtlich bindenden Teil des Pakts anzustreben, der im Detail die Bedingungen des EU-Ausstiegs festlegt. Zuvor will sie sich nun aber parteiübergreifend Rückendeckung für einen politischen Fahrplan zu den künftigen Beziehungen zwischen dem Vereinigten Königreich und der EU sichern.
Wie es weitergeht
Sollten sie und der oppositionelle Labour-Chef Corbyn keine Einigung zustande bekommen, könne das Parlament über eine Reihe von Optionen abstimmen, sagte May. Ihre Regierung sei dann an das Ergebnis der Abstimmungen gebunden. Erstmals versprach die Premierministerin damit ausdrücklich, sich an den Brexit-Kurs der Abgeordneten halten zu wollen. Wie lange eine mögliche Fristverlängerung sein könnte, sagte die Politikerin nicht. Sie hoffe jedoch auf einen Konsens bis zum 22. Mai, damit Grossbritannien nicht an den Wahlen zum EU-Parlament teilnehmen muss.
Oppositionschef Corbyn sagte, er würde sich «liebend gern» mit May zusammensetzen – auch wenn von ihr «bisher kaum Signale für einen Kompromiss» gekommen seien. Seine Partei werde der Regierungschefin ihre Bedingungen vorlegen: Dazu gehörten eine enge wirtschaftliche Beziehung zur EU über eine Zollunion, eine Aufrechterhaltung von hohen Umweltstandards und der Schutz von Arbeitnehmerrechten.
Die EU verlangt, dass Grossbritannien bis spätestens Ende kommender Woche Vorschläge über das weitere Vorgehen macht, falls das Unterhaus Mays Brexit-Vertrag nicht doch noch zustimmt. Andernfalls droht in zehn Tagen ein ungeordneter britischer Ausstieg. EU-Ratspräsident Donald Tusk deutete an, dass Brüssel erst einmal abwartet. «Wir wissen nicht, was das Endergebnis sein wird. Lasst uns geduldig sein», twitterte Tusk.
Even if, after today, we don’t know what the end result will be, let us be patient. #Brexit
Erst am Dienstag hatte EU-Chefunterhändler Michel Barnier gewarnt, ein ungeregelter Austritt Grossbritanniens aus der Europäischen Union werde «von Tag zu Tag wahrscheinlicher». Doch gebe es Hoffnung, ihn zu vermeiden, wenn in London vor dem EU-Sondergipfel zum Brexit am 10. April intensiv daran gearbeitet werde. Der deutsche Aussenminister Heiko Maas äusserte sich ähnlich zurückhaltend: «Letztlich müssen wir abwarten, was die Meinungsbildung in London mit sich bringt», sagte er.
Der SPD-Politiker äusserte sich in New York nach einem Treffen mit seinem französischen Amtskollegen Jean-Yves Le Drian und fügte hinzu, «dass es längst 5 nach 12 ist», was «sich eigentlich auch in London herumgesprochen haben» sollte. Le Drian ergänzte: «Drei Jahre nach der Entscheidung der Briten muss es jetzt eine klare Linie geben, sonst wird es leider zu einem harten Brexit kommen.»
Ursprünglich sollte Grossbritannien die EU schon Ende März verlassen. Doch die dafür im Brexit-Vertrag ausgehandelten Modalitäten fanden im Unterhaus keine Mehrheit, so dass der Termin auf den 12. April verschoben wurde. Andererseits scheiterten im Unterhaus auch alle Alternativen zum ausgehandelten Vertrag – zuletzt am Montag.
Im flandrischen Bokrijk hat sich eine Katze in eine mehr als missliche Lage gebracht: Mit dem Kopf in einer Chipstüte steckend, geriet sie auf das brüchige Eis eines zugefrorenen Sees.
Bild: Dukas
Passanten erspähten das Tier in Not und organisierten Hilfe.
Bild: Dukas
Die Rettungsaktion verlief erfolgreich, auf dem Katzenleben-Konto der Büsi mussten allerdings Abstriche gemacht werden. Weitere skurrile wie dramatische Begegnungen in der Wildnis zeigen die Fotos im Folgenden.
Bild: Dukas
Bullenhaie, wie diese beiden Exemplare vor der Küste von Florida, gelten als aggressiv und unberechenbar.
Bild: Dukas
Warum die Art so einen schlechten Ruf hat, muss einer der mächtigen Raubfische am eigenen Leib erfahren: Er wird vom Artgenossen ganz direkt ins Gesicht gebissen.
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Sichtlich gezeichnet – und man möchte fast meinen, auch mit Entsetzen im Gesicht – ergreift der gebissene Bullenhai die Flucht. Weitere skurrile wie dramatische Begegnungen in der Wildnis zeigen die Fotos im Folgenden.
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Ein majestätischer Raubadler, auch Savannenadler genannt, hat im südlichen Afrika endlich ein freies Plätzchen für ein kühles Bad im Wasserloch gefunden.
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Allerdings schläft die Konkurrenz nicht: Kaum im kühlen Nass angelangt, wird der Raubvogel prompt von einem grösseren Sekretär attackiert.
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Und es kommt noch dicker: Auch ein Gnu fühlt sich durch die Anwesenheit des Vogels provoziert.
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Die Kuhantilope geht sofort zum Angriff über und versucht, den Adler zunächst auf die Hörner zu nehmen …
Bild: Dukas
... und dann niederzutrampeln.
Bild: Dukas
Nach Angaben des Fotografen hat der Adler die Attacke überlebt, allerdings sei er durch Tritte des Gnus etwas in Mitleidenschaft gezogen worden. Der Vogel sei später mit geknicktem Stolz und humpelnd ans Wasserloch zurückgekehrt.
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Ein hungriger Schwarzhalsreiher hat in einem Naturreservat in Südafrika einen schmackhaften Happen in einer Wiese erwischt.
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Die Wasserschlange ist jedoch nicht gewillt, kampflos beizugeben.
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Kunstvoll knotet sich die Schlange um den Schnabel des Vogels – allerdings kann sie auch so nicht verhindern, dass sie zuletzt doch im Magen des Angreifers landet.
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Am Cuando-Fluss in Botswana bahnt sich ein Revierkampf zwischen ausgewachsenen Flusspferd-Bullen an.
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Die teils mehrere Tonnen schweren Tiere versuchen es dabei zunächst mit Imponiergehabe.
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Doch der Konflikt kann rasch eskalieren. Dann werden die mächtigen Kiefer zu gefährlichen Waffen.
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Mit den Eck- Und Schneidezähnen im rund 50 Zentimeter breiten Maul wird dann erbarmungslos auf den Gegner eingebissen. Die Hippos gelten nicht umsonst auch als das für den Menschen gefährlichste Tier auf dem afrikanischen Kontinent. Jährlich sollen der Art 100 Personen zum Opfer fallen.
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Im nördlichen Minnesota, kurz vor der Grenze zu Kanada, sind dem Fotografen Jim Zuckerman ein Kojoten-Weibchen mit ihren zwei Jungen vor die Kamera gelaufen.
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Auch wenn es auf den ersten Blick so erscheinen könnte, will die kleine Steppenwolf-Familie kein Wellness-Programm absolvieren.
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Die heutige Lektion ist bedeutend wichtiger: Es geht um Kojoten-Kommunikation. Mit ihrem charakteristischen Heulen stecken die Hundeartigen unter anderem auch ihr Revier ab.
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Lektion ist gelernt und mit ein bisschen Übung kann er es sicher bald so gut wie ein Grosser.
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Grösse schützt nicht notwendigerweise vor einem heimtückischen Angriff – diese Erfahrung macht ein Afrikanischer Ochsenfrosch im südafrikanischen Pilanesberg-Nationalpark.
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Bei der Begegnung mit einer Boomslang wehrt sich der bis zu 1,4 Kilogramm schwere Froschlurch nach allen Kräften.
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Doch gegen das Gift der Schlange aus der Art der Nattern hat der Ochsenfrosch keine Chance: Nach rund zwei Minuten ist er so weit paralysiert, dass die Schlange ihn von der Strasse ziehen und anschliessend verschlingen kann.
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Im Naturreservat Marazion Marsh in Cornwall, Grossbritannien, gerät ein Hermelin ausser Rand und Band.
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Zunächst schiesst der Marder auf Krähen los.
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Dann sucht er sich neue Beute.
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Zwischendurch gibt es eine akrobatische Einlage.
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Laut dem Fotograf Bob Sharples machte das Hermelin zuletzt noch einen Fang: Er schnappte sich einen Hasen, den er sogleich in einem Erdloch vor anderen Räubern in Sicherheit brachte.
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Im Walter Sisulu National Botanical Garden bei Krugersdorp in Südafrika bahnt sich ein erbarmungsloses Duell an.
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Zwei Agamen sind sich alles andere als grün.
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Innerhalb von Sekunden eskaliert der Streit zwischen den Schuppenechsen
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Die Agamen zeigen, dass es mit einfachen Bissen nicht getan ist und liefern sich einen filmreifen Fight.
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Dieser Streit endet in bester Bruce-Lee-Manier. Allerdings ist ob der Ähnlichkeit der zwei Exemplare leider schwer auszumachen, wer hier eigentlich wen auf den Rücken gelegt hat. Weitere skurrile wie dramatische Begegnungen in der Wildnis zeigen die Fotos im Folgenden.
Deutsche Ministerin will in Kiew Winterhilfe übergeben
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«Deswegen haben wir hier noch einmal zusätzliche Mittel mobilisiert, die helfen, die Energieversorgung hier jetzt wieder aufzubauen»
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