Universitäten geschlossen Demonstranten in Hongkong legen Berufsverkehr lahm

(sda dpa)

13.11.2019

Ein Demonstrant in Hongkong wirft einen Molotowcocktail in ein Bahnwaggon.
Ein Demonstrant in Hongkong wirft einen Molotowcocktail in ein Bahnwaggon.
Keystone

Den dritten Tag in Folge haben Demonstranten in Hongkong am Mittwoch Teile des Berufsverkehrs lahmgelegt. Wie die Hongkonger Zeitung «South China Morning Post» berichtete, wurde der Betrieb an zahlreichen U-Bahn-Stationen eingestellt.

Demonstranten hinderten die Züge an der Weiterfahrt. Auch Strassenkreuzungen wurden erneut von den Protestierenden blockiert. Die Behinderungen sorgten dafür, dass viele Menschen zu spät zur Arbeit kamen. Mehrere Universitäten und Schulen sagten den Unterricht am Mittwoch ab.

Hongkong hatte zu Beginn der Woche zwei der gewaltsamsten Tage seit Ausbruch der Proteste vor mehr als fünf Monaten erlebt. Insbesondere die Gelände mehrerer Universitäten wurden am Dienstag zu Kampfzonen. Ausschreitungen auf dem Campus der China University Hongkong dauerten bis zum späten Abend an. Auch am Mittwoch zeichneten sich dort nach lokalen Medienberichten neue Zusammenstösse ab.



Im Internet kursierten Aufrufe, mit den Blockaden an Arbeitstagen die Stadt zum Erliegen zu bringen und so den Druck auf die Regierung weiter zu erhöhen. Zuvor hatten sich die seit mehr als fünf Monaten andauernden Proteste vor allem auf die Wochenenden konzentriert.

Die Proteste in der chinesischen Sonderverwaltungsregion richten sich gegen die Regierung: Die Hongkonger kritisieren unter anderem den wachsenden Einfluss Chinas auf die ehemalige Kronkolonie. Seit der Rückgabe an China 1997 wird Hongkong nach dem dem Grundsatz «ein Land, zwei Systeme» autonom regiert.

Die Demonstranten fordern freie Wahlen, eine unabhängige Untersuchung von Polizeibrutalität sowie Straffreiheit für die bereits weit mehr als 2000 Festgenommenen. Auch der Rücktritt von Regierungschefin Carrie Lam gehört zu ihren Forderungen.

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