Deutschland Deutscher Opferbeauftragte fordert mehr Aufklärung zu Hanau-Anschlag

SDA

18.2.2021 - 15:53

ARCHIV - Eine Frau geht vor Porträts von Opfern des Anschlags von Hanau entlang. Ein Gemälde unter der Frankfurter Friedensbrücke zeigt jetzt die Porträts von neun Opfer der Anschläge in Hanau. Foto: Andreas Arnold/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung im Zusammenhang mit der aktuellen Berichterstattung.
ARCHIV - Eine Frau geht vor Porträts von Opfern des Anschlags von Hanau entlang. Ein Gemälde unter der Frankfurter Friedensbrücke zeigt jetzt die Porträts von neun Opfer der Anschläge in Hanau. Foto: Andreas Arnold/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung im Zusammenhang mit der aktuellen Berichterstattung.
Keystone

Ein Jahr nach dem rassistischen Anschlag in der westdeutschen Stadt Hanau fordert der Opferbeauftragte der Bundesregierung Edgar Franke weitere Aufklärung ein.

Diese stehe aus Sicht vieler Opfer noch am Anfang, erklärte der sozialdemokratische Politiker am Donnerstag. «Die Beantwortung der quälenden Fragen der Hinterbliebenen an die hessischen Behörden nach nicht funktionierenden Notrufen oder der Waffenerlaubnis des vor der Tat schon lange auffälligen Täters ist überfällig.»

Am 19. Februar vergangenen Jahres hatte der 43-jährige Deutsche Tobias R. in Hanau (Bundesland Hessen) neun Menschen mit ausländischen Wurzeln erschossen, bevor er mutmasslich seine Mutter und schliesslich sich selbst tötete. Am Jahrestag an diesem Freitag ist auch eine Gedenkveranstaltung geplant, an der Präsident Frank-Walter Steinmeier teilnehmen soll.

Die Familien der Opfer hätten «unfassbares Leid» erfahren, sagte Franke. «Die Pandemie macht gemeinsames Trauern noch schwerer. Wir haben versucht, psychologisch, praktisch und finanziell zu helfen.» Er sagte zu: «Wir werden weiter für sie da sein, auch noch Jahre nach der Tat. Den Opfern muss all unsere Aufmerksamkeit und Solidarität gelten.»

Die Gesellschaft dürfe gerade jetzt nicht weiter auseinanderdriften, betonte Franke. «Wir müssen hart daran arbeiten, das tief erschütterte Vertrauen in den Schutz des Staates wieder zu gewinnen. Wir dürfen nicht vergessen, welch tiefe Ängste ein solcher Anschlag bei all den Menschen auslöst, die rassistische Angriffe im Netz und auf der Strasse erleben.»

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