Afghanistan Dramatische Szenen: Baby über Mauer an US-Soldaten übergeben

SDA

21.8.2021 - 03:31

dpatopbilder - HANDOUT - Viele Eltern und viele Babys suchen Schutz am Flughafen in Kabul. In diesem vom US Marine Corps zur Verfügung gestellten Foto beruhigt ein US-Marine ein Kleinkind. Foto: Sgt. Isaiah Campbell/U.S. Marine Corps/AP/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung im Zusammenhang mit der aktuellen Berichterstattung und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits
dpatopbilder - HANDOUT - Viele Eltern und viele Babys suchen Schutz am Flughafen in Kabul. In diesem vom US Marine Corps zur Verfügung gestellten Foto beruhigt ein US-Marine ein Kleinkind. Foto: Sgt. Isaiah Campbell/U.S. Marine Corps/AP/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung im Zusammenhang mit der aktuellen Berichterstattung und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits
Keystone

Am Flughafen der afghanischen Hauptstadt Kabul kommt es weiter zu dramatischen Szenen. In einem Videoclip, der sich in sozialen Medien und in US-Medien verbreitete, war zu sehen, wie aus einer Menschenmenge ein Baby über eine Mauer mit Stacheldraht an US-Militärs übergeben wurde.

Keystone-SDA

Ein Soldat packte das Baby am rechten Arm und reichte es an Kollegen weiter. Ein Sprecher der US-Marineinfanteristen bestätigte am Freitag, der Soldat in dem Clip sei ein Mitglied einer ihrer Einheiten. Das Baby sei zu einer medizinischen Station auf dem Gelände gebracht worden. Zu den Umständen der Szene – etwa dazu, was mit den Eltern des Kindes ist – äusserte sich der Sprecher auf Anfrage zunächst nicht weiter.

Ein Sprecher des US-Verteidigungsministeriums sagte später in Washington, ein Elternteil des Kindes habe die US-Soldaten in jenem Moment um Hilfe gebeten, weil das Baby krank gewesen sei. Das Kind sei in ein Krankenhaus auf dem Gelände gebracht und dort behandelt worden. Später sei es an den Vater zurückgegeben worden. Der Sprecher sagte, er habe keine weiteren Details zu Vater und Kind und wisse auch nicht, wo sich jetzt aufhielten. Es habe sich von Seiten der US-Militärs um einen «Akt des Mitgefühls» in einer Notlage gehandelt.

Tausende Afghanen drängen sich seit Tagen am Flughafen in Kabul – in der Hoffnung, sich nach der Machtübernahme der militant-islamistischen Taliban mit Evakuierungsflügen westlicher Einsatzkräfte in Sicherheit bringen zu können. Die Nerven liegen bei vielen Menschen auch deshalb blank, weil der Zeitdruck wächst: Die USA wollen eigentlich bis zum 31. August den Abzug ihrer Truppen aus Afghanistan abschliessen. Und die Evakuierungsflüge aus Kabul hängen vom Schutz durch die mehreren Tausend US-Soldaten ab.