Armut Dreimal mehr Hilfsgesuche bei der Tessiner Winterhilfe

evpf, sda

14.2.2024 - 16:24

Die Hilfsgesuche bei der Tessiner Winterhilfe sind in den vergangenen Monaten förmlich explodiert. Symbolbild
Die Hilfsgesuche bei der Tessiner Winterhilfe sind in den vergangenen Monaten förmlich explodiert. Symbolbild
Keystone

Bei der Tessiner Winterhilfe haben die Unterstützungsgesuche gegenüber den Vorjahren stark zugenommen. Insbesondere die Gesuche von Arbeitslosen sind förmlich explodiert.

Keystone-SDA, evpf, sda

Die Hilfsgesuche hätten sich im laufenden Rechnungsjahr gegenüber den Vorjahren verdreifacht, bestätigte Direktorin Paola Eicher einen Bericht von Radio und Fernsehen der italienischsprachigen Schweiz RSI gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Bei der Winterhilfe dauert ein Rechnungsjahr vom 1. Juli bis zum 30. Juni.

Insbesondere die Anzahl von Unterstützungsgesuchen arbeitsloser Menschen seien stark angestiegen. Diese hätten im Vergleich zum Vorjahr in den letzten sieben Monaten um 98 Prozent zugenommen. Daneben gebe es zahlreiche Gesuche von Alleinerziehenden und Working Poor.

Zunahme der Gesuche seit 2018

Die meisten Anfragen um Unterstützung würden Miete, Nebenkostenabrechnungen, Strom und Gesundheitskosten betreffen, erklärte Eicher auf Anfrage weiter. Insgesamt habe die Zahl der Anträge mit Ausnahme des Jahres 2020/2021 seit der Zeit vor der Pandemie stetig zugenommen. So waren es im Jahr 2018 noch 300 und im letzten Jahr 900 Anträge, wie Eicher festhielt.

Die Winterhilfe unterstützt Menschen mit Naturalleistungen und übernimmt dringende Rechnungen. Die Angebote richten sich ausschliesslich an Personen, die in der Schweiz leben und deren Einkommen sich am Existenzminimum bewegt.

Jedes Hilfsgesuch werde geprüft, heisst es auf der Homepage der Winterhilfe Schweiz. Zudem würden Personen auch beraten und gegebenenfalls darauf hingewiesen, falls eine andere Organisation (zum Beispiel das Sozialamt) für die Leistungserbringung zuständig ist.