Politik Dutzende Soldaten und russische Söldner in Mali getötet

SDA

28.7.2024 - 17:41

ARCHIV - In Mali haben russische Wagner-Söldner mit mehreren Dutzend getöteten Kämpfern einen ihrer bislang schwersten Verluste erlebt. Foto: Uncredited/French Military/AP/dpa
ARCHIV - In Mali haben russische Wagner-Söldner mit mehreren Dutzend getöteten Kämpfern einen ihrer bislang schwersten Verluste erlebt. Foto: Uncredited/French Military/AP/dpa
Keystone

Russische Wagner-Söldner in Mali haben mit mehreren Dutzend getöteten und gefangen genommenen Kämpfern einen ihrer bislang schwersten Verluste in Westafrika erlebt. Rebellen des separatistischen Tuareg-Volks im Norden des Sahel-Staats töteten bei dreitägigen Kämpfen nach eigenen Angaben mehrere Dutzend malische Soldaten und russische Söldner, die das Dorf Tinzaouatène an der Grenze zu Algerien einzunehmen versuchten. Russische Söldner kämpfen seit 2021 mit der malischen Armee gegen alle Rebellenbewegungen im Land, darunter islamistische Terrormilizen ebenso wie die Tuareg.

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Russische Kanäle aus dem Umfeld der Söldner, darunter ein früherer Kommandant der Kräfte im Norden Malis, sprachen von mehr als 80 getöteten und 15 gefangen genommenen Kämpfern ihrer Seite. Unter ihnen soll auch der Wagner-Kommandant Anton Jelisarow sein, der im russischen Angriffskrieg auf die Ukraine für die Eroberung der ukrainischen Stadt Soledar mitverantwortlich war.

Die Tuareg-Rebellengruppe Permanenter Strategischer Orden für die Verteidigung des Volkes von Azawad (CSP-DPA) teilte mit, dass sieben ihrer Kämpfer getötet und zwölf verletzt worden seien. Die Überlebenden auf Regierungsseite würden auf ihrem Rückzug in die Hunderte Kilometer entfernte Stadt Kidal verfolgt. Malis Armee teilte mit, dass ihre Einheiten sich zurückgezogen hätten, der Kampf aber fortgesetzt werde. Fünf terroristische Ziele seien erfolgreich aus der Luft beschossen worden.

Die Tuareg hatten 2012 im Norden Malis eine Rebellion für ihre Unabhängigkeit in dem von ihnen Azawad genannten Gebiet in der Sahara gestartet und dabei vorübergehend mit islamistischen Terrorgruppen paktiert, die sich seitdem in der ganzen Region ausbreiten. Der Tuareg-Aufstand endete 2015 mit einem Friedensabkommen, das dem Wüstenvolk mehr Rechte zugestand. Malis Militärregierung kündigte das Abkommen aber Anfang des Jahres offiziell auf, nachdem auch die Tuareg der Junta vorgeworfen hatten, sich nicht daran zu halten. Kurz davor hatte die Armee mithilfe der russischen Söldner mit der Rückeroberung der Wüstenstadt Kidal von den autonomen Halbnomaden einen wichtigen Sieg erzielt.