Ihm droht Gefängnis Ehemaliger Skandalabgeordneter George Santos bekennt sich schuldig

dpa

20.8.2024 - 04:08

Der aus dem Kongress geworfene republikanische Abgeordnete George Santos am Montag nach seinem Gerichtstermin in Central Islip im US-Teilstaat New York.
Der aus dem Kongress geworfene republikanische Abgeordnete George Santos am Montag nach seinem Gerichtstermin in Central Islip im US-Teilstaat New York.
Bild: Keystone/EPA/Peter Foley

Seinen Abgeordnetensitz musste der Republikaner George Santos bereits räumen. Indem er sich vor Gericht schuldig bekennt, kann er einen Prozess verhindern. Aber wie lange wird er in Haft müssen?

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Der wegen einer Serie von Lügen und bizarrer Auftritte aus dem Kongress geworfene frühere republikanische Abgeordnete George Santos hat sich wegen Betrugs und Identitätsdiebstahls schuldig bekannt.
  • Das Schuldbekenntnis im US-Bundesstaat New York bedeutet fast sicher, dass Santos nach der für Februar festgelegten Strafmassverkündung ins Gefängnis muss.
  • Ihm drohen wenigstens zwei und maximal um die 20 Jahre Haft. Zudem akzeptierte er, mehr als 370'000 Dollar Schadenersatz zu zahlen, und zeigte vor Gericht Reue.

Der wegen einer Serie von Lügen und bizarrer Auftritte aus dem Kongress geworfene frühere republikanische Abgeordnete George Santos hat sich wegen Betrugs und Identitätsdiebstahls schuldig bekannt. Damit kann der 36-Jährige übereinstimmenden US-Medienberichten zufolge einem Prozess entgehen, der kommenden Monat hätte anfangen sollen. Eine Haftstrafe scheint aber sicher. 

Santos wird in einer Reihe von Anklagepunkten unter anderem Geldwäsche und Unterschlagung öffentlicher Gelder vorgeworfen. Santos' Aufstieg auf die bundespolitische Bühne wurde von Anfang an von Betrugs- und Täuschungsvorwürfen überschattet. Er fälschte unter anderem einen grossen Teil des Lebenslaufes, mit dem er sich den Wählern 2022 präsentierte. Im Laufe der öffentlichen Aufregung um seine Personen kamen immer mehr Lügen und absonderliche Episoden um Santos ans Licht.

Das Schuldbekenntnis im US-Bundesstaat New York bedeutet fast sicher, dass Santos nach der für Februar festgelegten Strafmassverkündung ins Gefängnis muss. Ihm drohen wenigstens zwei und maximal um die 20 Jahre Haft. Zudem akzeptierte er, mehr als 370'000 Dollar Schadenersatz zu zahlen, und zeigte vor Gericht Reue. 

Trump-Anhänger

Der 35-jährige Santos sass bis zu seinem Rauswurf Anfang Dezember 2023 rund ein Jahr als Abgeordneter eines New Yorker Bezirks im US-Repräsentantenhaus und präsentierte sich als Anhänger des früheren US-Präsidenten Donald Trump. Das Plenum schloss ihn wegen der erdrückenden Vorwürfe mit einem klaren Votum aus. 

Anklage gegen US-Republikaner Santos

Anklage gegen US-Republikaner Santos

Der US-Kongressabgeordnete George Santos plädierte am Mittwoch auf «nicht schuldig» in den Anklagepunkten Betrug, Geldwäsche und Veruntreuung öffentlicher Gelder und sprach von einer Hexenjagd. Gegen den Republikaner wird seit seinem Amtsantritt 2022 ermittelt. Medienberichte hatten aufgedeckt, dass er den überwiegenden Teil seines Lebenslaufs gefälscht hatte. «Ich werde weiter kämpfen, und werde liefern. Ich werde meinen Namen reinwaschen.» Er habe nicht die Absicht, zurückzutreten. 2024 werde er zur Wiederwahl antreten. Die Anklage wirft dem 34-Jährigen vor, politische Unterstützer betrogen zu haben, indem er Gelder umgeleitet hat, um seine persönlichen Ausgaben zu finanzieren.

12.05.2023