Afghanistan Ende des Kriegs in Afghanistan gefordert

SDA

3.5.2019 - 13:57

3200 Delegierte nahmen an der Grosse Ratsversammlung teil. Sie fordern, dass ein dauerhafter Frieden durch Verhandlungen zwischen der Regierung und den Taliban erreicht werde.
3200 Delegierte nahmen an der Grosse Ratsversammlung teil. Sie fordern, dass ein dauerhafter Frieden durch Verhandlungen zwischen der Regierung und den Taliban erreicht werde.
Source: KEYSTONE/AP/RAHMAT GUL

Nach fünf Tagen ist in Afghanistan die Grosse Ratsversammlung mit der Forderung nach einem umfassenden Waffenstillstand zu Ende gegangen. Die Regierung und die Taliban müssten den Krieg beenden.

Und sie sollten einen dauerhaften Frieden durch einen innerafghanischen Dialog erreichen, hiess es in einer am Freitag veröffentlichten Deklaration der 3200 Delegierten.

Der Waffenstillstand solle mit dem Fastenmonat Ramadan beginnen, hiess es in der 23-Punkte-Deklaration weiter. Dieser startet voraussichtlich am Sonntag oder Montag.

Die Loja Dschirga, also die Grosse Ratsversammlung, war einberufen worden, um einen nationalen Konsens über den Weg zu Frieden und eine Verhandlungsgrundlage für etwaige Gespräche mit den radikalislamischen Taliban zu schaffen.

Bei den Taliban-Gegnern in der Regierung, Opposition und Zivilgesellschaft herrschte darüber Uneinigkeit. Allerdings boykottierten mehrere namhafte Politiker und Präsidentschaftskandidaten die Dschirga, darunter der Regierungsgeschäftsführer Abdullah Abdullah.

Weitere Forderungen der Delegierten waren die Beschleunigung des Friedensprozesses, der Erhalt starker Sicherheitskräfte, die Vorbereitung für die Öffnung eines politischen Büros der Taliban in Afghanistan oder die Einsetzung eines inklusiven und für alle Afghanen repräsentativen Verhandlungsteams für mögliche Friedensgespräche.

Bisher weigern sich die Taliban, offizielle Gespräche mit der Regierung aufzunehmen. Sie sprechen allerdings mit den USA über eine politische Beilegung des Konflikts.

Präsident Aschraf Ghani, der an der Abschlusszeremonie teilgenommen hatte, erklärte, er sehe die Deklaration als Fahrplan und Aktionsplan für die Regierung. Ein Waffenstillstand sei aber keine einseitige Angelegenheit. Sollten die Taliban dazu bereit sein, könne man über Details einer Waffenruhe sprechen. Als Zeichen des guten Willens würden 157 inhaftierte Taliban freigelassen.

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