Vergewaltigungsvorwürfe Ermittlungen gegen französische Staatssekretärin

dpa

22.6.2022 - 20:03

Chrysoula Zacharopoulou, französische Staatssekretärin für Entwicklung, Frankophonie und internationale Partnerschaften.
Chrysoula Zacharopoulou, französische Staatssekretärin für Entwicklung, Frankophonie und internationale Partnerschaften.
EPA/CHRISTOPHE PETIT TESSON/Keystone

Die Pariser Staatsanwaltschaft hat gegen ein ranghohes Regierungsmitglied Ermittlungen zu Vergewaltigungsvorwürfen aufgenommen. Der Entwicklungsstaatssekretärin Chrysoula Zacharopoulou, einer Gynäkologin, wird vorgeworfen, frauenärztliche Untersuchungen ohne Zustimmung von zwei Frauen vorgenommen zu haben.

Zacharopoulou, die im Mai zur Staatssekretärin berufen wurde, und ihr Büro haben sich zu den am Mittwoch aufgenommenen Ermittlungen zunächst nicht öffentlich geäussert.

Im französischen Recht wird Vergewaltigung als jegliche sexuelle Penetration definiert, die jemandem mit Gewalt, Zwang, Drohung oder überraschend zugefügt wird.

Der erste Vergewaltigungsvorwurf wurde Ende Mai erhoben, kurz nach Zacharopoulous' Ernennung zur Staatssekretärin am 20. Mai. Die zweite Anzeige wurde vergangene Woche erstattet, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte.

Details der Anzeigen wurden nicht veröffentlicht. Französische Medien berichteten, Zacharopoulou werde von zwei Frauen Penetration während der Untersuchung ohne ihre Zustimmung vorgeworfen.

Auch zwei Männer in der Regierung von Präsident Emmanuel Macron, Innenminister Gérard Darmanin und der für Menschen mit Behinderungen zuständige Minister Damien Abad, sind der Vergewaltigung beschuldigt worden. Beide haben die Vorwürfe zurückgewiesen.