Tour durch ZentralasienPutin reist dorthin, wo er noch willkommen ist
toko
28.6.2022 - 12:47
Im Westen findet derzeit ein Gipfeltreffen nach dem anderen statt – ohne Wladimir Putin. Doch auch der Kreml-Chef begibt sich erstmals seit Kriegsbeginn ins Ausland. Kritik hat er in Zentralasien keine zu befürchten.
toko
28.06.2022, 12:47
28.06.2022, 13:46
toko
Die Regierungschefs der G7-Staaten geben sich gerade ein Stelldichein in den bayerischen Alpen. Zuvor stand schon der EU-Gipfel auf dem Programm, ab Mittwoch folgt der Nato-Gipfel in Madrid.
Während westliche Regierungschefs seit Beginn der Kriegswirren ständig umherfliegen, verliess Wladimir Putin seit Beginn des russischen Angriffskrieges nicht einmal sein Land. Wohin soll er auch reisen?
Nach Zentralasien, zum Beispiel.
Bei seiner ersten Auslandsreise in vier Monaten reist der russische Präsident an diesem Dienstag nach Tadschikistan.
Kremlsprecher Dmitri Peskow zufolge ist ein Arbeitsbesuch beim tadschikischen Präsidenten Emomali Rachmon geplant. Zu möglichen Themen machte er keine Angaben. Es werde einen formellen Teil geben.
Für Mittwoch ist zudem die Teilnahme Putins bei einem Gipfel der Anrainerstaaten des Kaspischen Meeres in Turkmenistan geplant. Seit Beginn der Corona-Pandemie vor mehr als zwei Jahren nahm Putin überwiegend per Videoschalte an internationalen Gipfeln teil.
So isoliert wie es aus Schweizer Warte scheint, ist Putin international gar nicht. Während der Westen den Angriffskrieg gegen die Ukraine einhellig verurteilt, will es sich eine Vielzahl an Staaten nicht mit dem russischen Diktator verscherzen.
Dies gilt insbesondere für die ehemaligen Sowjetrepubliken in Zentralasien, die Putin nun besucht. Kritik am Krieg wird es dort wohl nicht geben.
Seine letzte bekannt gewordene Auslandreise führte Putin Anfang Februar nach China, wo er an der Eröffnung der Olympischen Winterspiele teilnahm. Spekuliert wird bisweilen, dass der russische Präsident bei Xi den Segen für den Angriff auf die Ukraine einholte.