MigrationEU-Länder wollen härter gegen Schleuser am Ärmelkanal vorgehen
sda/tgab
28.11.2021 - 20:40
Immer wieder sterben illegale Migranten auf überladenen Booten im Ärmelkanal auf dem Weg nach Grossbritannien. Bei einem Krisentreffen haben nun einige EU-Länder einen härteren Kampf gegen Schleuser vereinbart.
Keystone-SDA, sda/tgab
28.11.2021, 20:40
28.11.2021, 20:46
SDA
Grossbritannien, das Ziel der mit kleinen Booten übersetzenden Flüchtlinge ist, wurde zur Schaffung legaler Migrationswege aufgerufen, sagte Frankreichs Innenminister Gérald Darmanin am Sonntagabend nach einem Krisentreffen der EU-Länder Frankreich, Belgien, Niederlande und Deutschland in Calais. Ausserdem müsse Grossbritannien die illegale Beschäftigung von Flüchtlingen erschweren.
Frankreich hatte Grossbritannien von dem Treffen ausgeladen, nachdem der britische Premierminister Boris Johnson ein Abkommen mit Frankreich zur Rücknahme von Migranten gefordert hatte. Darmanin betonte, er wolle erneut mit seiner britischen Amtskollegin Priti Patel beraten. «Wir wollen mit den Briten zusammenarbeiten, die Briten sind unsere Alliierten.» Allerdings wolle Frankreich sich nicht zur Geisel der britischen Innenpolitik machen lassen, für die die Migrationspolitik gerade ein heisses Eisen ist.
Von der europäischen Grenzschutz-Agentur Frontex soll ausserdem ab Anfang Dezember ein Flugzeug zur Überwachung der Kanalküste auf französischer, belgischer und niederländischer Seite bereitstehen, sagte Darmanin. Zugleich zeigte er Verständnis für die Not der Flüchtlinge und betonte die humanitäre Dimension des Einsatzes an der Küste. Es helfe nicht, die Flüchtlinge zu kriminalisieren, die französische Polizei wolle Leben retten, indem sie versuche, die gefährlichen Überfahrten zu unterbinden.