Datenskandal Facebook-Chef entschuldigt sich für «Fehler»

SDA

22.5.2018 - 19:37

Facebook-Chef Mark Zuckerberg hat sich im EU-Parlament für Fehler im Zusammenhang mit dem Datenskandal und Falschnachrichten entschuldigt.

Facebook habe nicht genug getan, bei Falschnachrichten, der ausländischen Einmischung in Wahlen oder dem Missbrauch von Nutzerinformationen durch Entwickler, sagte Firmenchef Mark Zuckerberg am Dienstag bei einem Treffen mit Vertretern des EU-Parlaments in Brüssel. "Das war ein Fehler und es tut mir leid."

Das Zusammentreffen erfolgt kurz vor Inkrafttreten der neuen EU-Datenschutzgrund-Verordnung (DSGVO) am Freitag, die den Schutz der Privatsphäre verbessern soll und höhere Strafen bei Verstössen ermöglicht. Zuckerberg kündigte an, darüber hinaus den mehr als zwei Milliarden Nutzern weltweit weitere Werkzeuge an die Hand zu geben.

Facebook steht seit Bekanntwerden des Datenskandals unter Druck, bei dem die Analysefirma Cambridge Analytica die Daten von 87 Millionen Mitgliedern missbrauchte, um im Wahlkampf US-Präsident Donald Trump zu unterstützen.

EU-Parlamentspräsident Antonio Tajani und Facebook-Chef Mark Zuckerberg in Brüssel. Zuckerberg hat sich im EU-Parlament für Fehler im Zusammenhang mit dem Datenskandal und Falschnachrichten entschuldigt.
EU-Parlamentspräsident Antonio Tajani und Facebook-Chef Mark Zuckerberg in Brüssel. Zuckerberg hat sich im EU-Parlament für Fehler im Zusammenhang mit dem Datenskandal und Falschnachrichten entschuldigt.
Source: KEYSTONE/EPA EUROPEAN PARLIAMENT/EUROPEAN PARLIAMENT HANDOUT

2,7 Millionen allein in der EU betroffen

Von der unrechtmässigen Nutzung waren auch 2,7 Millionen Menschen in der EU betroffen. Im April hatte der 34-Jährige bereits zweimal im US-Kongress ausgesagt, sich für die Vorfälle entschuldigt und die Massnahmen skizziert, die Facebook ergriffen hat, um einen solchen Missbrauch künftig zu verhindern. Unter anderem wurden 200 Apps von der Plattform vorübergehend entfernt und werden nun eingehender überprüft.

Allerdings beantwortete Zuckerberg bei weitem nicht alle Fragen und liess beispielsweise offen, wie genau Cambridge Analytica an die Informationen gelangen konnte. In Folge des Skandals meldete die Firma wie auch ihre britische Muttergesellschaft SCL Elections Anfang des Monats Insolvenz an.

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