Kantonale Wahlen FDP setzt in Genf auf zwei Frauen für den Staatsrat

tb, sda

9.6.2022 - 23:51

Die Genfer FDP-Staatsrätin Nathalie Fontanet hat gute Chancen, bei den kantonalen Wahlen im kommenden Jahr wiedergewählt zu werden. (Archivbild)
Die Genfer FDP-Staatsrätin Nathalie Fontanet hat gute Chancen, bei den kantonalen Wahlen im kommenden Jahr wiedergewählt zu werden. (Archivbild)
Keystone

Die Delegierten der FDP Genf haben am Donnerstagabend die bisherige Staatsrätin Nathalie Fontanet und Anne Hiltpold, Mitglied der Exekutive von Carouge, für die Regierungsratswahlen 2023 nominiert.

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Die Partei will im ersten Wahlgang eine Allianz mit der Mitte-Partei und der SVP eingehen. Die FDP-Delegierten stimmten dem Antrag mit 120 zu 2 Stimmen bei 7 Enthaltungen zu.

Ob die Mitte-Partei und die SVP grünes Licht für die bürgerlichen Allianz geben werden, bleibt abzuwarten. Bisher hat sich die Mitte-Partei eher zurückhaltend geäussert. «Wir haben unser Hand ausgestreckt», sagte Bertrand Reich, Präsident der FDP Genf.

Bürgerliche Allianz als Ziel

Die bürgerlichen Parteien müssten unbedingt die Mehrheit im Staatsrat zurückgewinnen, die sie mit der Wahl der Grünen Fabienne Fischer verloren hätten. Trotz der unterschiedlichen Positionen der Parteien sei es wichtig, Brücken zu bauen.

Reich verwies auf die jüngsten Erfolge von bürgerlichen Allianzen bei den kantonalen Wahlen in der Waadt, Freiburg, Neuenburg und Bern. Ein Parteimitglied warnte an der Delegiertenversammlung, sich mit der SVP zu verbünden. Das widerspreche den Werten der FDP.

Der ehemalige Nationalrat Jacques-Simon Eggly konterte, es sei zwischen eidgenössischen und kantonalen Wahlen zu unterscheiden. «Die FDP Genf will einen zweiten Sitz im Staatsrat hinzugewinnen und im Grossen Rat zulegen», betonte Reich.

Ticket mit zwei Kandidatinnen

Die FDP sei zwar die stärkste Partei im Kanton Genf. Sie könne aber allein keine Mehrheiten bilden. Die Grünliberalen, die ein Bündnis mit der SVP ablehnten, passten nicht in diese Strategie. Auf Empfehlung des Präsidiums entschieden sich die Delegierten für ein Ticket mit zwei statt mit drei Kandidaten.

Staatsrätin Nathalie Fontanet, die sich um eine zweite Amtszeit bewirbt, erhielt 146 Stimmen gefolgt von Anne Hiltpold mit 90 Stimmen. Aus dem Rennen ausgeschieden ist damit der Abgeordnete Pierre Nicollier. Die Delegierten der FDP Genf bestätigten schliesslich einstimmig die Liste mit den 65 Kandidatinnen und Kandidaten für die Wahl in den Grossen Rat.

Die FDP Genf will für die eidgenössischen Wahlen, die im Herbst 2023 stattfinden, ebenfalls ein Bündnis mit der Mitte und der SVP eingehen. Die Delegierten bestätigten einstimmig eine Liste mit den sechs Kandidaten der FDP für den Nationalrat. Die Liste umfasst die Amtsinhaberin Simone de Montmollin sowie die Grossräte Cyril Aellen, Diane Barbier-Müller und Alexandre de Senarclens sowie Véronique Kämpfen und Lionel Halpérin.