Ukraine-Überblick Kiew will sich an Untersuchungen zu Rakete in Belarus beteiligen +++ Schwere Schäden in Kiew

Agenturen/red

29.12.2022

Ukraine meldet neue Welle russischer Raketenangriffe

Ukraine meldet neue Welle russischer Raketenangriffe

Die ukrainische Luftwaffe erklärte, Russland habe in der Nacht mit Kamikaze-Drohnen angegriffen und am Donnerstagmorgen aus verschiedenen Richtungen mehr als 120 luft- und seegestützte Marschflugkörper auf die Ukraine abgefeuert.

29.12.2022

Russland überzieht die Ukraine mit einer neuen Angriffswelle. Der Militärflugplatz Engels in Südrussland ist erneut mit unbemannten Flugobjekten angegriffen worden. Die Entwicklungen im Tages-Überblick.

Agenturen/red

29.12.2022

Das Wichtigste in Kürze

  • Aussenminister Lawrow hat bekräftigt, dass Russland nur zu Friedensverhandlungen bereit sei, wenn die Ukraine die annektierten Gebiete als Teil Russlands akzeptiere. 
  • Russland hat eine weitere Angriffswelle mit sogenannten Kamikaze-Drohnen lanciert. In allen Landesteilen ist Luftalarm. Besonders massiv wird Berichten zufolge Kiew angegriffen.
  • Der Luftwaffenstützpunkt Engels-2 ist auch nach russischen Angaben ein weiteres Mal aus der Luft angegriffen worden. Er liegt über 500 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt. Die angreifenden Flugobjekte seien abgefangen worden.
  • «Der Frieden fällt nicht vom Himmel. Er muss erkämpft werden. Und das machen wir Ukrainer stellvertretend für alle Europäer», sagt der neue ukrainische Botschafter in Berlin, Oleksii Makeiev.
  • Der russische Präsident Wladimir Putin hat eine Zeremonie zur Inbetriebnahme mehrerer Kriegsschiffe für die russische Marine geleite, darunter sind ein Minenräumboot und ein Atom-U-Boot.
  • Die Entwicklungen von Mittwoch findest du hier.
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  • 22.00 Uhr

    Wir beenden unseren Live-Ticker vom 29. Dezember 2022

  • 20.46 Uhr

    Kiew will sich an Untersuchungen zu Rakete in Belarus beteiligen

    Nach dem Fund einer Rakete auf dem Staatsgebiet von Belarus hat das ukrainische Verteidigungsministerium seine Mitarbeit an den Untersuchungen des Vorfalls angeboten. In einer am Donnerstagabend veröffentlichten Erklärung des Ministeriums in Kiew heisst es, dass die Behörde zu einer «objektiven Untersuchung des Vorfalls» bereit sei. Staatsmedien in der belarussischen Hauptstadt Minsk hatten berichtet, dass eine vom Flugabwehrsystem S-300 abgeschossene Rakete am Donnerstagvormittag auf belarussisches Staatsgebiet gefallen sei.

    Das Verteidigungsministerium in Kiew wies darauf hin, dass die Ukraine am Donnerstag von einer Welle russischer Marschflugkörper angegriffen worden sei. «Daher ist auch eine Provokation von Seiten des Terroristen-Staats Russland nicht auszuschliessen, der eine Flugroute seiner Marschflugkörper so ausgewählt hat, um ihren Abschuss im Luftraum über Belarus zu provozieren», hiess es. Das wäre ein ähnlicher Vorfall wie im November, als polnisches Gebiet getroffen wurde.

    Der belarussische Langzeit-Machthaber Alexander Lukaschenko war über den Vorfall informiert worden. Kurz darauf wurde der ukrainische Botschafter in Minsk ins Aussenministerium zitiert, wo ihm eine Protestnote wegen des Zwischenfalls überreicht wurde,

    Belarus ist nicht direkt an Kampfhandlungen in der Ukraine beteiligt. Allerdings hat Lukaschenko russischen Truppen die Militärbasen in dem Land für Angriffe auf die Ukraine überlassen.

    In der Ukraine sind die Sorgen gross, dass Russland von Belarus aus einen neuen Angriff starten könnte. Ein solcher Fund einer Rakete könnte von Belarus und Russland als Vorwand genutzt werden, um von dort aus wieder aktiv zu werden.

  • 19.33 Uhr

    Ukrainische Armee greift Stellungen bei Berdjansk an

    Die ukrainischen Streitkräfte haben nach eigener Darstellung russische Stützpunkte in der Umgebung der Industrie- und Hafenstadt Berdjansk im Südosten des Landes angegriffen. Dabei seien rund 50 russische Soldaten «liquidiert» worden, teilte der Generalstab in Kiew am Donnerstag mit. Die Angaben konnten nicht unabhängig überprüft werden.

    Die Militärs in Kiew machten keine Angaben dazu, mit welchen Waffensystemen Berdjansk angegriffen wurde. Die Stadt am Asowschen Meer liegt knapp 100 Kilometer hinter den aktuellen Frontlinien.

  • 18.53 Uhr

    Schwere Schäden in Kiew nach Attacken

    Klitschko: «Wir werden niemals aufgeben»

    Klitschko: «Wir werden niemals aufgeben»

    Nach den russischen Raketenangriffen auf Grossstädte im ganzen Land sind auch die Schäden in der Hauptstadt Kiew gross. Deren Bürgermeister Vitaly Klitschko hat bekräftigt, dass sich die Bevölkerung nicht kleinkriegen lasse.

    29.12.2022

    Raketentrümmer beschädigten in der ukrainischen Hauptstadt Kiew zwei Häuser. Nach Angaben von Bürgermeister Vitali Klitschko wurden drei Menschen verletzt, darunter eine 14-Jährige. Die ukrainische Flugabwehr schoss nach eigenen Angaben 16 Raketen ab. Rund 40 Prozent der Verbraucher in Kiew waren zunächst ohne Strom. Die Energieversorger arbeiteten daran, die Stromversorgung wieder herzustellen, teilte Klitschko mit. Wärme- und Wasserversorgung funktioniere normal.

    Eine Mutter mit Kindern sitzt im dunklen Korridor ihrer Wohnung, als der Strom während eines Fliegeralarms am 29. Dezember 2022 in Kiew ausfällt.
    Eine Mutter mit Kindern sitzt im dunklen Korridor ihrer Wohnung, als der Strom während eines Fliegeralarms am 29. Dezember 2022 in Kiew ausfällt.
    SERGEY DOLZHENKO/KEYSTONE
  • 18.13 Uhr

    Rakete auf belarussisches Staatsgebiet gefallen

    Staatsmedien in Minsk meldeten, dass eine vom Flugabwehrsystem S-300 abgeschossene Rakete auf belarussisches Staatsgebiet gefallen sei. Die Gründe würden derzeit untersucht. Demnach wurde auch Machthaber Alexander Lukaschenko unterrichtet. Die Staatsagentur Belta meldete, die Rakete sei womöglich im Zuge des Einsatzes der ukrainischen Flugabwehr auf das Gebiet von Belarus gelangt. Das wäre ein ähnlicher Vorfall wie im November, als polnisches Gebiet getroffen wurde. In der Ukraine sind die Sorgen gross, dass Russland von Belarus aus einen neuen Angriff starten könnte. Ein solcher Fund könnte von Minsk und Moskau als Vorwand genutzt werden.

  • 16.55 Uhr

    Putin verschärft Strafen für Sabotage und umstürzlerische Aktivitäten

    In Russland wird die Strafe für Sabotageakte und Unterwanderung der sozialen Ordnung auf bis zu lebenslange Haft verschärft. Kremlchef Wladimir Putin hat die entsprechenden Änderungen am Donnerstag unterzeichnet, wie aus der Veröffentlichung auf dem offiziellen Gesetzesportal hervorgeht. Bestraft werden können demnach nicht nur Sabotageakte selbst, sondern auch die Finanzierung, das Werben und die Vorbereitung von Staatsstreichen und anderen «subversiven Handlungen».

    Die Gesetzesverschärfung erfolgt vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine. Nach Kriegsausbruch ist es zu einer Reihe von Anschlägen gegen Kreiswehrersatzämter und Infrastruktur in Russland gekommen. Speziell nach der von Putin ausgerufenen Mobilmachung hat sich die Welle der Anschläge verstärkt. Insgesamt wurden allein bis November Angriffe auf mehr als 75 öffentliche Gebäude registriert, davon mehr als 50 Militärkommissariate.

    Bürgerrechtler beklagen, dass die schwammige Formulierung und die unterschiedliche Auslegung von Gesetzen der Obrigkeit einen grossen Spielraum für die Verfolgung der Opposition und Andersdenkender eröffnet. Bereits in den vergangenen Monaten wurden viele Kriegskritiker unter dem Vorwand der «Diskreditierung der russischen Armee» zu langen Haftstrafen verurteilt.

  • 15.42 Uhr

    Putin feiert neue Kriegsschiffe

    Der russische Präsident Wladimir Putin hat eine Zeremonie zur Inbetriebnahme mehrerer Kriegsschiffe für die russische Marine geleitet. Dabei kündigte er am Donnerstag an, dass Russland schneller und mehr Schiffe bauen und diese mit modernen Waffen ausstatten werde. Für die damit verbundene Ausbildung werde man sich auf Erfahrungen aus dem russischen Vorgehen in der Ukraine berufen, sagte Putin.

    Unter den neuen Schiffen sind ein Minenräumboot und ein Atom-U-Boot.

    Präsident Putin bei der Aufnahme der neuen Kriegsschiffe in die russische Marine am 29. Dezember 2022.
    Präsident Putin bei der Aufnahme der neuen Kriegsschiffe in die russische Marine am 29. Dezember 2022.
    KEYSTONE
  • 13.40 Uhr

    Kreml meldet erneuten Drohnenangriff auf Engels-2

    Im südrussischen Gebiet Saratow hat die Flugabwehr nach Behördenangaben nahe dem Militärflugplatz Engels-2 eine Drohne abgeschossen. «Auf dem Gebiet des Landkreises ist die Flugabwehr aktiv geworden. Ein unbekanntes Objekt wurde zerstört», teilte Gouverneur Roman Busargin am Donnerstag in seinem Telegram-Kanal mit.

    Gefahr für die Bevölkerung bestehe nicht. Der Militärflugplatz, auf dem Russland strategische Bomber für Raketenangriffe auf die Ukraine stationiert, wurde im Dezember bereits zweimal attackiert.

    Beim ersten Angriff wurden nach russischen Militärangaben damals zwei Kampfjets leicht beschädigt, bei der zweiten Attacke starben drei Soldaten. Die Angriffe auf die Ukraine am Donnerstag hat das Verteidigungsministerium bislang nicht kommentiert.

    Am Morgen hatte die russische Armee wieder einen massiven Raketenangriff auf die Ukraine und speziell deren Infrastruktur für die Energieversorgung gestartet. Für den Start solcher Raketen nutzt Russland einerseits seine Flotte im Schwarzen und Kaspischen Meer, andererseits strategische Bomber, die grösstenteils in Engels stationiert sind.

    Die Angriffe auf Engels, das mehr als 500 Kilometer von der Grenze zur Ukraine entfernt ist, haben auch Spekulationen über einen möglichen ukrainischen Drohnenangriff auf Moskau entfacht. Kremlsprecher Dmitri Peskow wollte am Donnerstag allerdings die Sicherheit des Luftraums über der russischen Hauptstadt nicht kommentieren. Dies sei Aufgabe des Verteidigungsministeriums, sagte er auf Anfrage von Journalisten.

  • 12 Uhr

    Kreml verhandelt nicht zu Kiews Bedingungen über Frieden

    Die russische Führung hat die ukrainischen Bedingungen für Friedensverhandlungen abgelehnt. «Es versteht sich von selbst, dass wir zu diesen Bedingungen mit niemandem reden werden», sagte Russlands Aussenminister Sergej Lawrow in einem am Donnerstag auf der Homepage des Ministeriums veröffentlichten Interview.

    Russland werde weder die besetzten Gebiete aufgeben, noch Reparationszahlungen leisten oder sich vor internationalen Gerichten schuldig bekennen. Lawrow nannte die Führung in Kiew «verhandlungsunfähig».

    Zuvor hatte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj seine «Friedensformel» vorgestellt, die aus zehn Punkten besteht. Die wichtigsten darunter sind der vollständige Abzug der russischen Truppen von ukrainischem Gebiet und Reparationszahlungen für die vom russischen Militär angerichteten Zerstörungen in der Ukraine.

    Russland machte seinerseits deutlich, dass Voraussetzung für einen Friedensvertrag sei, dass Kiew die Annexionen der Schwarzmeer-Halbinsel Krim und der Regionen Donezk, Luhansk, Cherson und Saporischschja anerkennen müsse. Kiew lehnt das kategorisch ab und hat eine Befreiung aller Gebiete angekündigt.

  • 10.45 Uhr

    London: Russland hat Mühe, seinen Luftraum zu schützen

    Während erste Berichte kursieren, die russische Luftwaffenbasis Engels sei erneut angegriffen worden, ziehen die Experten des britischen Verteidigungsministeriums Schlüsse aus dem Angriff am 26. Dezember auf den Bomber-Stützpunkt, mehrere Hundert Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt.

    Es werde immer deutlicher, dass Russland Schwierigkeiten habe, Luftangriffe tief im Inneren Russlands abzuwehren, so die Beobachter.

    Russische Bomber auf der Luftwaffenbasis Engels am 24. Januar 2022.
    Russische Bomber auf der Luftwaffenbasis Engels am 24. Januar 2022.
    KEYSTONE / AP / Russian Defense Ministry Press Service

    Das liege wohl daran, dass die russische Luftabwehr nicht nur militärische Infrastruktur wie die Engels schützen müssten, sondern auch zur Sicherung der russischen Feld-Hauptquartiere in der Ukraine eingesetzt würden.

    Russische Medien hatten berichtet, dass unbemannte Flugobjekte den Angriff am 26. Dezember auf den wichtigen russischen Bomber-Stützpunkt ausgeführt hätten.

  • 9.41 Uhr

    Mehr als 120 russische Raketen gegen ukrainische Infrastruktur

    Russland hat die Ukraine am Donnerstag nach Angaben der Regierung in Kiew landesweit mit mehr als 120 Raketen angegriffen. Sie seien von der «bösen russischen Welt» abgeschossen worden, um die wichtige Infrastruktur zu zerstören und massenhaft Zivilisten zu töten.

    Das schrieb der Berater im Präsidentenbüro, Mychajlo Podoljak, im Kurznachrichtendienst Twitter. Zuvor hatte es in der Hautstadt Kiew und anderen Städten schwere Explosionen gegeben. Im ganzen Land wurde Luftalarm ausgelöst.

    Es handelte sich um die schwersten Raketenangriffe seit dem 16. Dezember, als Russland das Land massiv von Bombern aus der Luft und von Kriegsschiffen im Schwarzen Meer beschossen hatte. Es war die zehnte Welle dieser Art seit Oktober. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte seit Tagen von drohenden neuen Attacken gewarnt.

    Der Berater des ukrainischen Präsidentenbüros, Olexij Arestowytsch, forderte die Menschen auf, dringend Schutz suchen. Und er warnte davor, Bilder von den Explosionen und Einschlägen in den sozialen Netzwerken zu veröffentlichen, weil das Rückschlüsse auf Arbeit der ukrainischen Luftabwehr zulasse und deren Position verraten könne. «Wenn Sie das tun, dann korrigieren sie das Feuer des Gegners.»

  • 9.17 Uhr

    Raketen-Angriffe auf diverse Städte

    Berichte über die neuste russische Angriffswelle häufen sich. Besonders massiv offenbar in Kiew. Auch aus dem Westen und Osten werden Explosionen gemeldet. 

  • 8.50 Uhr

    Schwere Explosionen in Kiew und weiteren Städten

    Im ganzen Land wurde am Donnerstagmorgen Luftalarm ausgelöst. Auch in der Hauptstadt Kiew waren mehrere schwere Explosionen im Zentrum zu hören, wie ein Reporter der DPA vor Ort berichtet. Dem Vernehmen nach war die ukrainische Flugabwehr im Einsatz, um die Angriffe abzuwehren. Es war zunächst unklar, ob es auch Einschläge von Raketen gab. Die Detonationen gibt es auch und vor allem, wenn die russischen Raketen oder Drohnen abgeschossen werden.

    Der Kiewer Bürgermeister Vitali Klitschko sprach von mehreren Explosionen, ohne Details zu nennen. Er warnte vor möglichen Stromausfällen und forderte die Menschen auf, ihre Mobiltelefone aufzuladen und sich mit Wasservorräten einzudecken.

    Aus mehreren Teilen der Ukraine im Süden und im Westen gab es Berichte von Behörden über Angriffe. Gemeldet wurden Explosionen etwa auch aus den Gebieten Poltawa, Odessa, Charkiw, Mykolajiw und Lwiw. Russische Militärblogger veröffentlichten zahlreiche nicht überprüfbare Videos von Rauchwolken nach mutmasslichen Treffern.

    Die neue Welle war noch vor Jahresende erwartet worden. In der Nacht hatte es bereits Drohnenangriffe gegeben. Das ukrainische Militär teilte am Morgen mit, nach den nächtlichen Drohnenangriffen greife der Feind nun aus verschiedenen Richtungen mit von Bombern aus der Luft und von Kriegsschiffen abgeschossenen Raketen an. Es gebe eine «hohe Aktivität» der Besatzer, hiess es.

  • 2.44 Uhr

    Ukraine wünscht sich von Westen «mehr Mut und Entschlossenheit»

    Der ukrainische Botschafter in Berlin, Oleksii Makeiev, hofft auf eine Ausweitung der westlichen Unterstützung gegen die russische Aggression. Die Ukrainer wünschten sich für das kommende Jahr «mehr Mut und Entschlossenheit von unseren Alliierten und Partnern, damit wir gemeinsam alle unsere Vorhaben realisieren und den Frieden auf unseren Kontinent zurückholen», sagte Makeiev den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Donnerstagsausgaben).

    Als Ziele für 2023 nannte Makeiev «die komplette Befreiung unseres Landes von russischen Okkupanten, die Wiederherstellung der Souveränität und der territorialen Integrität der Ukraine, die Rückkehr unserer Landsleute nach Hause, der Wiederaufbau unseres Landes und weitere Fortschritte bei der Integration in EU und Nato».

    Der Botschafter bekräftigte seine Forderung nach weiteren Waffenlieferungen. Angesichts der russischen Raketenangriffe auf die zivile Infrastruktur und des Artilleriebeschusses ukrainischer Städte müsse diese Hilfe «in den nächsten Monaten intensiviert und verstärkt werden, damit noch mehr Zivilisten in der Ukraine gerettet werden», sagte Makeiev.

    «Der Frieden fällt nicht vom Himmel. Er muss erkämpft werden. Und das machen wir Ukrainer stellvertretend für alle Europäer.» Zur Frage einer Friedenslösung verwies er auf den Zehn-Punkte-Plan des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj.

    Die Ukraine benötige ausserdem Hilfe beim Wiederaufbau des Landes, der schon jetzt beginne, sagte Makeiev. «Heute werden dringend Transformatoren und Generatoren gebraucht, um die von den Russen zerstörte kritische Infrastruktur reparieren zu können.» Die Ukraine sei weiterhin auf die finanzielle und wirtschaftliche Unterstützung Deutschlands in der EU und im Internationalen Währungsfonds angewiesen.

    Der Botschafter appellierte darüber hinaus an Deutschland, eine Führungsrolle bei der Aufnahme der Ukraine in EU und Nato zu übernehmen. Dies könne «bahnbrechend» für die Ukraine und für die europäische Nachkriegsordnung sein.

    «Der Frieden fällt nicht vom Himmel. Er muss erkämpft werden. Und das machen wir Ukrainer stellvertretend für alle Europäer», sagt der neue ukrainische Botschafter in Berlin, Oleksii Makeiev. (Archivbild)
    «Der Frieden fällt nicht vom Himmel. Er muss erkämpft werden. Und das machen wir Ukrainer stellvertretend für alle Europäer», sagt der neue ukrainische Botschafter in Berlin, Oleksii Makeiev. (Archivbild)
    Future Publishing via Getty Images
  • 2.06 Uhr

    Selenskyj appelliert an Menschlichkeit der Ukrainer

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat in einer ungewöhnlich unpolitischen Videobotschaft an die Menschlichkeit und Gefühle seiner Mitbürger appelliert. «Egal, was passiert und was euch beschäftigt, unterstützt euch gegenseitig, unbedingt», bat Selenskyj am Mittwochabend in seiner täglichen Videoansprache. «Bitte nehmen Sie sich die Zeit, Ihren Nächsten freundliche Worte zu sagen.»

    Er rief die Ukrainer auf, sich in Notlagen gegenseitig zu helfen. «Wenn Sie wissen, dass jemand einen Sohn oder eine Tochter aus dem Krieg erwartet, passen Sie bitte auf: Sagen Sie Hallo, hören Sie zu, helfen Sie», sagte der ukrainische Staatschef. «Umarmen Sie Ihre Familie öfter.» Auch nette Worte zu Kollegen oder Freunden seien angebracht. «Bedanke dich öfter bei deinen Eltern, freue dich öfter mit Kindern.» Wichtig sei auch, den Kontakt zu Freunden und Angehörigen nicht zu verlieren.

    Ein wenig politisch wurde Selenskyj am Ende seiner Ansprache dann doch: «Beschützen Sie auf die Ukraine, schätzen Sie einander und tun Sie alles, um unseren Soldaten zu helfen.»

    «Bitte nehmen Sie sich die Zeit, Ihren Nächsten freundliche Worte zu sagen.» Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat in einer ungewöhnlich unpolitischen Videobotschaft an die Menschlichkeit und Gefühle seiner Mitbürger appelliert. (Ukrainian Presidential Press Office via AP)
    «Bitte nehmen Sie sich die Zeit, Ihren Nächsten freundliche Worte zu sagen.» Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat in einer ungewöhnlich unpolitischen Videobotschaft an die Menschlichkeit und Gefühle seiner Mitbürger appelliert. (Ukrainian Presidential Press Office via AP)
    KEYSTONE
  • 1.23 Uhr

    Neue Drohnenangriffe im Süden und Osten der Ukraine

    Russische Militärs haben nach ukrainischen Angaben am Mittwochabend eine neue Angriffswelle mit sogenannten Kamikaze-Drohnen gegen die Ukraine gestartet. Die Drohnen seien gegen verschiedene Ziele im Süden und Osten des Landes gerichtet, teilte die Befehlsstelle der ukrainischen Luftabwehr Süd auf Facebook mit. In der Region Dnipro seien fünf Drohnen abgeschossen worden. «Bleiben wir in festlicher Stimmung», hiess es dazu.

    Der Einflug von Drohnen in mehreren Gruppen wurde auch aus der Region Donezk, Saporischschja und Charkiw gemeldet. Beobachter berichteten zudem Flüge in Richtung Odessa. Nach Berichten der Agentur Unian wurden zahlreiche unbemannte Fluggeräte abgeschossen. Nähere Angaben lagen zunächst nicht vor.

    Zuletzt hatte das russische Militär die sogenannten Kamikaze-Drohnen aus iranischer Produktion gegen die energetische Infrastruktur der Ukraine eingesetzt. Dabei wurde die Versorgung mit Wasser und Strom landesweit schwer in Mitleidenschaft gezogen.

    Feuerhölle in Kiew: Nach dem Einschlag einer russischen Drohne versucht die Feuerwehr, die Flammen einzudämmen. (Bild: UKRAINIAN STATE EMERGENCY SERVICE)
    Feuerhölle in Kiew: Nach dem Einschlag einer russischen Drohne versucht die Feuerwehr, die Flammen einzudämmen. (Bild: UKRAINIAN STATE EMERGENCY SERVICE)
    Anadolu Agency via Getty Images