Nato-Beitritt Finnland befürchtet Stocken der Verhandlungen

AFP / tchs

14.6.2022

Die finnische Ministerpräsidentin Sanna Marin wünscht sich schnellere Nato-Beitrittsverhandlungen.
Die finnische Ministerpräsidentin Sanna Marin wünscht sich schnellere Nato-Beitrittsverhandlungen.
Bild: KEYSTONE

Die Türkei bremst Finnlands Nato-Beitrittsverhandlungen weiter aus. Die finnische Ministerpräsidentin Sanna Marin fürchtet, dass die Situation einfriert. Es sei «wichtig, dass wir in dieser Frage vorankommen». 

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Die finnische Ministerpräsidentin Sanna Marin befürchtet ein Stocken der Nato-Beitrittsverhandlungen Finnlands und Schwedens, wenn bis zum Gipfeltreffen der Allianz Ende Juni in Madrid keine Einigung mit der Türkei erzielt wird. «Ich denke, es ist wichtig, dass wir in dieser Frage vorankommen», sagte Marin am Dienstag bei einem Besuch in Schweden vor Journalisten. «Wenn wir diese Probleme vor Madrid nicht lösen, riskieren wir, dass die Situation einfriert.»

Finnland und Schweden haben ihre jahrzehntelange militärische Neutralität aufgegeben und wenige Monate nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine im Mai einen Antrag auf Nato-Mitgliedschaft gestellt. Einen Beitritt neuer Mitgliedstaaten müssen alle 30 Nato-Mitglieder einstimmig billigen. Die Türkei blockiert die Aufnahme der beiden nordischen Staaten jedoch.

Marin: Finnland nimmt die Türkei ernst

Ankara beschuldigt Schweden und Finnland, der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK), die von der Türkei und den westlichen Verbündeten als «Terrororganisation» eingestuft wird, Unterschlupf zu gewähren.

Marin sagte dazu, Finnland nehme die Sorgen der Türkei ernst, wolle die Probleme ansprechen und mögliche Missverständnisse aus dem Weg räumen. Aber auch Ankara müsse sich um eine Lösung bemühen.

UN-Generalsekretär Jens Stoltenberg hatte am Montag bei einem Besuch in Schweden gesagt, dass die Nato aktiv daran arbeite, die Probleme mit der Türkei «so schnell wie möglich» zu lösen. Er äusserte jedoch Zweifel daran, dass dies vor dem Gipfel in Madrid geschehen werde.