Iran Flugzeugabschuss: Irans Ruhani fordert Verfahren gegen Täter

SDA

6.1.2021 - 11:43

ARCHIV - Hassan Ruhani, Präsident des Iran, leitet eine Sitzung der wirtschaftlichen Koordinationszentrale der Regierung. Foto: Ebrahim Seydi/Iranian Presidency/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits
ARCHIV - Hassan Ruhani, Präsident des Iran, leitet eine Sitzung der wirtschaftlichen Koordinationszentrale der Regierung. Foto: Ebrahim Seydi/Iranian Presidency/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits
Keystone

Der iranische Präsident Hassan Ruhani hat ein Gerichtsverfahren gegen die Personen gefordert, die für den Abschuss einer ukrainischen Passagiermaschine bei Teheran vor einem Jahr verantwortlich waren.

«Ich bestehe darauf, dass der oder die Übeltäter vor ein Gericht gestellt werden, damit alle Dimensionen dieses tragischen Vorfalls untersucht werden», sagte Ruhani am Dienstag im Staatsfernsehen.

Ob Absicht, Unfall oder menschliches Versagen müsse dann klargestellt werden. Zudem müsse den Opfern Schadenersatz von 30 Millionen Dollar (24,3 Mio. Euro) gezahlt werden.

Die ukrainische Boeing-Maschine war am 8. Januar 2020 irrtümlich kurz nach dem Start in Teheran von der iranischen Luftabwehr abgeschossen worden. Alle 176 Insassen wurden dabei getötet.

Der Vorfall ereignete sich inmitten starker Spannungen mit den USA. Die Opfer kamen vor allem aus der Ukraine und dem Iran sowie aus Kanada, Afghanistan, Grossbritannien und Schweden.

Der Iran sprach in einem Untersuchungsbericht von einem «menschlichen Fehler» und erklärte sich bereit, jeder Opferfamilie 150 000 Dollar (122 000 Euro) Schadenersatz zu zahlen.

Die iranische Führung gab den Abschuss erst mit Verzögerung zu. Das führte im Land zu wütenden Protesten gegen die Regierung, die der Lüge bezichtigt wurde.

Ruhani behauptet immer noch, dass er zunächst über einen Flugzeugabsturz und erst 48 Stunden später über den Abschuss informiert worden sei.

Der Vorfall hatte in den vergangenen Monaten immer wieder zu diplomatischen Spannungen zwischen Teheran und den fünf betroffenen Ländern geführt.

Teheran erklärte sich zwar grundsätzlich zu Schadenersatz bereit, wollte jedoch im Vorfeld alle technischen und juristischen Aspekte klären. Die Gegenseite warf Teheran Verzögerungs- und Hinhaltetaktik vor.

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