FrankreichFrankreich zieht nächtliche Ausgangssperre landesweit auf 18 Uhr vor
SDA
14.1.2021 - 19:45
Im Kampf gegen das Coronavirus will Frankreich die abendliche und nächtliche Ausgangssperre auf dem gesamten Festland um zwei Stunden auf 18 Uhr vorziehen. Die Regelung solle ab Samstag für mindestens 15 Tage gelten, kündigte Premierminister Jean Castex am Donnerstagabend in Paris an.
«Es ist nicht möglich, das Haus aus persönlichen Gründen zu verlassen», sagte Castex. Auch Geschäfte sollen demnach ab 18 Uhr schliessen. Zuvor war das ursprünglich von 20 Uhr bis 6 Uhr geltende Ausgehverbot bereits in einzelnen besonders betroffenen Départements vorverlegt worden. Den Menschen ist es während dieser Zeit nicht mehr gestattet, an der frischen Luft spazieren zu gehen, Sport zu machen oder einzukaufen. Sie dürfen aber zum Beispiel weiterhin zur Arbeit fahren oder wegen zwingender familiärer Gründe das Haus verlassen.
Die Situation habe sich in den letzten Tagen stabilisiert, bleibe aber besorgniserregend, sagte Castex. Im Schnitt gebe es etwa 16 000 nachgewiesene Fälle am Tag. Keines der französischen Départements liege derzeit unter der Zielmarke von einem Schnitt von 50 Neuinfektionen auf 100 000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen.
Wegen der neuen Coronavirus-Varianten sollen auch die Grenzkontrollen verschärft werden. Bei der Einreise nach Frankreich von Ländern ausserhalb der Europäischen Union wird ein negativer Corona-Test fällig. Gesundheitsminister Olivier Véran sagte, man werde alles tun, um eine weitere Ausbreitung der ansteckenden in Grossbritannien aufgetretenen Virus-Mutation in Frankreich zu vermeiden. Derzeit gebe es täglich etwa 200 bis 300 neue Fälle der britischen Variante.
Die Pandemie hat Frankreich mit seinen rund 67 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern schwer getroffen. Mehr als 2,8 Millionen Menschen infizierten sich mit dem Coronavirus, etwa 69 000 starben im Zusammenhang mit einer Infektion. Mit Stand Mittwochabend wurden knapp 250 000 Menschen in Frankreich gegen das Virus geimpft. Ab Montag sollen auch Menschen mit besonders hohem Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf Impfungen erhalten, wie Castex ankündigte.
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