Mutmassliche Spionin From Russia with Love – Maria Butina kooperiert mit US-Behörden

AP/phi

11.12.2018

Es geht mal wieder um Russland, doch der Fall hat nichts mit Robert Muellers Ermittlungen zu tun: Maria Butina hat offenbar zugegeben,  für Moskau spioniert zu haben.

Eine als mutmassliche Spionin enttarnte Russin hat sich mit der US-Justiz offenbar auf einen Deal geeinigt. Dies legte ein Gerichtsdokument vom Montag nahe, in dem Bundesstaatsanwälte den Fall Maria Butina als «geklärt» bezeichneten.

Gemeinsam mit deren Anwalt reichten sie demnach einen Antrag auf Änderung des Plädoyers der Beschuldigten ein. Details über die angebliche Klärung wurden nicht genannt. Für den kommenden Mittwoch wurde eine Anhörung angesetzt.

Die Staatsanwälte in Washington werfen der 30-jährigen Butina vor, für den Kreml geheime Informationen über amerikanische Funktionäre sowie politische Organisationen gesammelt zu haben. Über Kontakte zur mächtigen US-Waffenlobby NRA habe sie dabei versucht, Beziehungen zu amerikanischen Politikern aufzubauen.

Auftrag von sanktioniertem Duma-Mann

Den Auftrag soll sie direkt von einem früheren russischen Abgeordneten bekommen haben, den das US-Finanzministerium wegen mutmasslicher Verbindungen zu Kremlchef Wladimir Putin mit Sanktionen belegt hat.

Maria Butina sollte als Waffen-Freundin bei der NRA zum Volltreffer werden, doch der Schuss ging für die Russin böse nach hjinten los.
Maria Butina sollte als Waffen-Freundin bei der NRA zum Volltreffer werden, doch der Schuss ging für die Russin böse nach hjinten los.
Bild: Keystone

Konkret lauten die Vorwürfe gegen Butina auf Verschwörung und Agieren als unregistrierte ausländische Agentin für Russland. Sie wurde im Juli festgenommen. Butinas Anwalt argumentierte, sie sei nur eine an amerikanischer Politik interessierte Studentin, der es um die Verbesserung der Beziehungen zwischen Washington und Moskau gehe.

Bereits seit Wochen hatten Staatsanwaltschaft und Verteidigung in Gerichtsakten indes angedeutet, dass sie verhandelten und eine mögliche Verständigung im Strafverfahren näherrücke. Die Vorwürfe gegen Butina haben nichts mit der Untersuchung von Sonderermittler Robert Mueller über eine russische Einmischung in die US-Wahl 2016 zu tun.

Bilder aus dem Kalten Krieg – Russlands Horchposten:

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