USA Früherer Berater: Trump hätte nach Niederlage aufgeben sollen

SDA

12.7.2022 - 21:07

Anhörung des Sonderausschusses des Repräsentantenhauses zum Angriff vom 6. Januar 2021 auf das US-Kapitol. Foto: J. Scott Applewhite/AP/dpa
Anhörung des Sonderausschusses des Repräsentantenhauses zum Angriff vom 6. Januar 2021 auf das US-Kapitol. Foto: J. Scott Applewhite/AP/dpa
Keystone

Mehrere damalige Vertraute haben dem früheren US-Präsidenten Donald Trump eigenen Angaben zufolge nach der im November 2020 verlorenen Wahl zur Aufgabe geraten. Der Untersuchungsausschuss zur Erstürmung des US-Kapitols zeigte am Dienstag in einer öffentlichen Anhörung Video-Mitschnitte verschiedener Zeugenbefragungen hinter verschlossenen Türen. Trumps ehemaliger Arbeitsminister Eugene Scalia sagte demnach: «Ich habe ihm mitgeteilt, dass ich denke, dass es für ihn an der Zeit sei anzuerkennen, dass Präsident (Joe) Biden die Wahl gewonnen hat.»

Ähnlich äusserte sich frühere Rechtsberater des Weissen Hauses, Pat Cipollone. Er sei der Überzeugung gewesen, Trump müsse aufgegeben. «Es gibt die Möglichkeit, Wahlen anzufechten. Aber die Idee, dass die Bundesregierung die Wahlmaschinen beschlagnahmen könnte – (...) das ist eine schreckliche Idee.» Zuvor gab es immer wieder Berichte, dass im Weissen Haus diskutiert worden sei, Wahlmaschinen beschlagnahmen zu lassen, um Betrugsvorwürfen nachzugehen. Cipollone hatte vergangene Woche acht Stunden lang hinter verschlossenen Türen ausgesagt.

«Wenn man auf der Verliererseite steht, heisst das nicht, dass man darüber glücklich sein muss», sagte der demokratische Ausschussvorsitzende Bennie Thompson. Es gebe dann eine Menge, was man tun könne – aber man könne nicht gewalttätig werden. «Was Donald Trump in diesem Moment hätte tun müssen, was von jedem amerikanischen Anführer verlangt worden wäre, war zu sagen: «Wir haben unser Bestes getan, aber wir haben es nicht geschafft.» Er ging den umgekehrten Weg.»

Anhänger des republikanischen Präsidenten hatten am 6. Januar 2021 mit Gewalt den Parlamentssitz in der Hauptstadt Washington gestürmt. Dort war der Kongress zusammengekommen, um den Sieg von Trumps demokratischem Herausforderer Joe Biden bei der Präsidentschaftswahl zu zertifizieren. Der Ausschuss arbeitet nun die Attacke auf. Trump behauptet bis heute ohne irgendwelche Beweise, durch Betrug um einen abermaligen Wahlsieg gebracht worden zu sein. Der 76-Jährige lässt bislang offen, ob er bei der Präsidentenwahl 2024 erneut antreten will.

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