Der frühere US-Verteidigungsminister James Mattis hat den Kurs von Präsident Donald Trump mit Blick auf internationale Partner deutlich kritisiert.
In einem Gastbeitrag für das «Wall Street Journal», der am Mittwoch veröffentlicht wurde, schrieb Mattis, die USA gerieten in eine zunehmend einsame Position, «die uns einer steigenden Gefahr in der Welt aussetzt». Je mehr Verbündete ein Land an seiner Seite habe, desto besser.
«Nationen mit Verbündeten gedeihen, jene ohne verdorren», schrieb er. «Alleine kann Amerika unser Volk und unsere Wirtschaft nicht beschützen.»
«Kluge Führung erfordert Zusammenarbeit. Andernfalls führt dies zu einem Scheitern», mahnte Mattis. Es reiche für einen Regierungschef nicht aus, die «Rolle eines Polemikers» einzunehmen. Gefragt seien strategisches Geschick und die Achtung internationaler Partner.
Mattis nannte bei seiner Kritik Trump nicht beim Namen, spielte aber unmissverständlich auf dessen aussenpolitischen Kurs an. Seit Trumps Amtsantritt haben sich die Beziehungen der USA zu verschiedenen früher engen Verbündeten deutlich verschlechtert.
Trump ist kein Freund von Multilateralismus, fühlt sich an lange gewachsene Allianzen und Übereinkünfte nicht gebunden und stieg aus diversen internationalen Abkommen aus, was für viel Irritationen sorgte.
Mattis hatte Ende des vergangenen Jahres wegen inhaltlicher Meinungsverschiedenheiten mit dem Präsidenten seinen Rückzug als Verteidigungsminister angekündigt.
Mattis schrieb, er habe seine Aufgabe so gut erfüllt, wie er konnte, «so lange ich konnte». Als seine Lösungsvorschläge und sein strategischer Rat – insbesondere mit Blick auf Verbündete – keinen Widerhall mehr gefunden hätten, sei es für ihn Zeit gewesen, seinen Posten zu verlassen.
Der Gastbeitrag besteht aus Auszügen eines Buches von Mattis, das im September erscheinen soll.
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