Kantonale Wahlen SZ Fünf Männer und eine Frau kämpfen um zwei Schwyzer Regierungssitze

kad, sda

25.9.2022 - 04:31

Sechs Kandidierende wollen als Regierungsmitglied ins Schwyzer Rathaus einziehen. (Archivbild)
Sechs Kandidierende wollen als Regierungsmitglied ins Schwyzer Rathaus einziehen. (Archivbild)
Keystone

Das Schwyzer Stimmvolk entscheidet am (heutigen) Sonntag, wem es die beiden freiwerdenden Sitze im Regierungsrat anvertrauen will. SVP und FDP sind in Verteidigungsposition, die SP will zurück in die Kantonsregierung. Erstmals einen Sitz strebt die GLP an.

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Die Ersatzwahlen wurden nötig, weil die amtierenden Regierungsräte, Finanzdirektor Kaspar Michel (FDP) und Volkswirtschaftsdirektor Andreas Barraud (SVP), vor Ablauf der Amtszeit zurücktreten. Die Schwyzer Regierung ist aktuell rein bürgerlich, mit drei Mitgliedern der SVP und je zwei der Mitte und der FDP.

Für den Rest der Amtsdauer bis 2024 schickt die SVP den 42-jährigen Schwyzer Gemeindepräsidenten und ehemaligen Kantonsrat Xaver Schuler ins Rennen. Für die FDP soll der 47-jährige Kommandant der Kantonspolizei, Damian Meier, den Sitz verteidigen.

Nach zehn Jahren zurück in die Regierung will die SP, die den 54-jährigen Berufsbeistand und Einsiedler Bezirksrat Patrick Notter nominiert hat. Erstmals einen Regierungsratssitz erobern wollen die Grünliberalen mit Ursula Louise Lindauer, die den Rechtsdienst des Schwyzer Sicherheitsdepartements leitet.

Sie geniesst als Einzige der Kandidierenden offiziell die Unterstützung der Schwyzer Mitte-Partei, die selber nicht antritt. Die Mitte hatte sich für eine weitere Frau in der Regierung ausgesprochen und darf dafür bei den Nationalratswahlen im kommenden Jahr auf eine Listenverbindung mit der GLP zählen.

Kandidierende legen Finanzen offen

Auch bei diesen Regierungsratswahlen mischen Kandidaten ohne traditionelle Partei im Rücken mit. Bereits zum zweiten Mal stellt sich der 60-jährige Landwirt und Wolfsgegner Peter Abegg zur Verfügung. Er spannte im Wahlkampf zusammen mit dem Unternehmer Jürg Rückmar aus Pfäffikon, der die Bewegung «Aufrecht Schwyz» vertritt, die sich kritisch zu den Corona-Schutzmassnahmen geäussert hatte.

Für eine Wahl im ersten Wahlgang ist das absolute Mehr notwendig. Schafft dies keine oder nur eine Person, kommt es am 27. November zu einem zweiten Wahlgang. Das absolute Mehr ist im Kanton Schwyz eher tief, weil es nach der Zahl der gültigen abgegebenen Stimmen berechnet wird. Erstmals mussten die Kandidierenden für die Wahlen die Finanzen ihrer Kampagnen offenlegen, wie es das Transparenzgesetz vorsieht.