Deutschland Fünfeinhalb Jahre für deutschen Bundeswehroffizier Franco A.

SDA

15.7.2022 - 11:24

Der Angeklagte Franco A. unterhält sich im Hochsicherheitssaal des Oberlandesgerichts in Frankfurt am Main mit seinem Anwalt Moritz Schmitt-Fricke. Die Bundesanwaltschaft wirft dem ehemaligen Oberleutnant der Bundeswehr die Vorbereitung einer schweren, staatsgefährdenden Straftat vor. Foto: Boris Roessler/dpa
Der Angeklagte Franco A. unterhält sich im Hochsicherheitssaal des Oberlandesgerichts in Frankfurt am Main mit seinem Anwalt Moritz Schmitt-Fricke. Die Bundesanwaltschaft wirft dem ehemaligen Oberleutnant der Bundeswehr die Vorbereitung einer schweren, staatsgefährdenden Straftat vor. Foto: Boris Roessler/dpa
Keystone

Der wegen Terrorverdachts angeklagte deutsche Bundeswehroffizier Franco A. ist vom Oberlandesgericht Frankfurt zu einer Haftstrafe von fünf Jahren und sechs Monaten verurteilt worden. Das Gericht befand ihn am Freitag unter anderem der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Straftat für schuldig.

Franco A. war im Februar 2017 auf dem Wiener Flughafen festgenommen worden, als er eine geladene Pistole aus einem Versteck in einer Flughafentoilette holen wollte. Woher die Waffe stammt und was er damit plante, ist noch immer unklar.

Nach seiner Festnahme stellte sich zudem heraus, dass er die Identität eines syrischen Flüchtlings angenommen hatte – trotz fehlender Arabischkenntnisse. Mit der falschen Identität wollte er nach eigenen Angaben Missstände im Asylverfahren aufdecken. Die deutsche Bundesanwaltschaft war in ihrer Anklageschrift hingegen davon ausgegangen, dass er nach Straftaten den Verdacht auf syrische Geflüchtete lenken wollte.

Franco A. bestritt die Vorwürfe, räumte aber ein, mehrere Waffen und Munition gehortet zu haben für den Fall eines Zusammenbruchs der öffentlichen Ordnung in Deutschland. Er sass seit Februar erneut in Untersuchungshaft, nachdem er zu Beginn des Verfahrens auf freiem Fuss war.