Fussballgewalt Fussball-Liga-Chef verlangt härtere Strafen für Leuchtfackel-Würfe

misc, sda

4.5.2024 - 09:55

Servette-Anhänger zündeten beim Cup-Halbfinal in Winterthur zahlreiche Pyros. (Archivbild)
Servette-Anhänger zündeten beim Cup-Halbfinal in Winterthur zahlreiche Pyros. (Archivbild)
Keystone

Der Geschäftsführer der Swiss Football League, Claudius Schäfer, fordert härtere Strafen für Leuchtfackel-Würfe. Wer Pyros auf Menschen werfe, solle mit einer unbedingten Freiheitsstrafe rechnen müssen.

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«Wir wollen härtere Strafen für die, die offenkundig nicht belehrbar sind. Dort müssen wir ansetzen», sagte Schäfer am Samstag in einem Interview mit dem «Blick». Bei solchen Taten handle es sich um eine Gefährdung des Lebens.

Schäfer bekräftigte zugleich seine Kritik am sogenannten Kaskadenmodell, das die Kantone gegen den Willen von Vereinen und Liga einführen wollen. Sektorsperrungen hätten erwiesenermassen keine Wirkung auf Fangewalt, kritisierte er. Sie führten nur zu Ausweichbewegungen und zur Solidarisierung von gemässigten Fans mit Chaoten.

Zentral sei die Einzeltäterverfolgung, bekräftigte Schäfer auch in der «Samstagsrundschau» von Radio SRF. Er äusserte Zweifel daran, dass strengere Kontrollen verhindern könnten, dass Fans Feuerwerkskörper in Stadien brächten. Pyros seien in ganz Europa Teil der Ultra-Kultur – auch dort, wo es bereits personalisierte Tickets gebe. Ohnehin geschähen die meisten Gewalttaten ausserhalb der Stadien.

Hintergrund der Diskussion um Fackelwürfe sind unter anderem Ausschreitungen beim Cup-Spiel zwischen Winterthur und Servette am vergangenen Sonntag. Anhänger des Genfer Klubs hatten vor, während und nach dem Spiel randaliert. Dutzende von ihnen stürmten nach dem Match das Spielfeld, einzelne warfen Pyros in die Zuschauerränge. Dabei trafen sie eine Person mit einer Leuchtfackel. Verletzt wurde niemand.

Diese grell leuchtenden Handfackeln sind eigentlich dazu gedacht, in Seeenot auf sich aufmerksam zu machen. Laut der Online-Enzyklopädie Wikipedia brennen sie mit Temperaturen von bis zu 2000 Grad.

Bereits am Samstag treffen die beiden Klubs in der Super League erneut aufeinander – diesmal in Genf. Wegen der Krawalle vom vergangenen Wochenende beschlossen die Behörden am Dienstag, dass die Nordtribüne des «Stade de Genève» bei der Partie gesperrt bleibt.