DeutschlandGedenken an den 8. Mai 1945 im Schatten des Ukraine-Krieges
SDA
8.5.2022 - 19:02
Mahnung im Zeichen eines neuen Krieges: Mit Gedenkveranstaltungen und Kundgebungen haben Menschen an vielen Orten in Deutschland an das Ende des Zweiten Weltkrieges in Europa vor 77 Jahren erinnert. Allein in Berlin gab es am Sonntag Dutzende Veranstaltungen. Angesichts des Krieges in der Ukraine war die Polizei mit einem Grossaufgebot im Einsatz, um mögliche Konflikte zu verhindern und pro-russische, kriegsverherrlichende Aktionen zu unterbinden. Grössere Zwischenfälle gab es bis zum Abend nicht.
08.05.2022, 19:02
SDA
Kanzler Olaf Scholz hob in einer TV-Ansprache zum Jahrestag des 8. Mai 1945 die historische Verantwortung Deutschlands bei der Unterstützung der Ukraine gegen Russlands Angriffskrieg hervor. «Aus der katastrophalen Geschichte unseres Landes zwischen 1933 und 1945 haben wir eine zentrale Lehre gezogen», sagte der SPD-Politiker laut Redetext. Sie laute: «Nie wieder Krieg. Nie wieder Völkermord. Nie wieder Gewaltherrschaft.»
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier sagte in Berlin, eine Lehre des 8. Mai 1945 sei, dass sich die Europäer nicht noch einmal durch aggressiven Nationalismus und Völkerhass auseinandertreiben lassen dürften. Den Krieg in der Ukraine nannte er einen «Epochenbruch».
Am 8. Mai 1945 war der Zweite Weltkrieg in Europa mit der Kapitulation der deutschen Wehrmacht zu Ende gegangen. Zudem begeht Russland am 9. Mai mit dem «Tag des Sieges» über Nazi-Deutschland seinen wichtigsten Feiertag.
In Berlin waren für 15 Gedenkorte Auflagen erlassen worden, unter anderem ein Verbot von russischen und ukrainischen Fahnen. Innenministerin Nancy Faeser (SPD) hatte zuvor ein konsequentes Vorgehen gegen die Verherrlichung des Ukraine-Kriegs angekündigt. «Ich bin der Polizei sehr dankbar, dass sie am 8. und 9. Mai mit sehr starken Kräften im Einsatz ist, um Aktionen zu verhindern, die den russischen Angriffskrieg und die russischen Kriegsverbrechen verherrlichen», sagte sie dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Sonntag).
Der ukrainische Botschafter Andrij Melnyk legte am Sowjetischen Ehrenmal im Berliner Tiergarten einen Kranz zum Gedenken an die ukrainischen Soldaten nieder, die im Zweiten Weltkrieg starben. Auch Veteranen und Mitglieder der ukrainischen Armee waren vor Ort. Einige Dutzend Menschen skandierten immer wieder «Melnyk raus». Andere Teilnehmende reagierten daraufhin mit ukrainischen Unterstützer-Sprechchören.
Trotz des Verbots wurden in Berlin vereinzelt ukrainische oder rote Flaggen mit Sowjet-Bezug gezeigt. Laut Polizeiangaben schritten Beamte mehrfach ein, unter anderem beim Entrollen einer etwa 25 Meter langen Ukraine-Fahne. Ausgenommen von dem Verbot waren unter anderem Diplomatinnen und Diplomaten sowie Weltkriegsveteranen. Botschafter Melnyk, ukrainische Verbände und die Opposition im Abgeordnetenhaus hatten das Fahnenverbot zuvor mit deutlichen Worten kritisiert.
In Postdam gedachte der Brandenburger Landtag der Befreiung vom Nationalsozialismus und des Kriegsendes in Europa. Landtagspräsidentin Ulrike Liedtke und Ministerpräsident Dietmar Woidke (beide SPD) riefen zu Frieden und Versöhnung auf. Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) legte einen Kranz am Denkmal «Die Mutter» in Raben Steinfeld bei Schwerin nieder.
Auf dem Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers Bergen-Belsen in Niedersachsen wurden zum Gedenken an die Opfer Kränze niedergelegt. In diesem Jahr stünden angesichts des Ukraine-Krieges besonders die Opfer aus der früheren Sowjetunion im Mittelpunkt des Gedenkens, teilte die Stiftung niedersächsische Gedenkstätten mit.
In Köln brachte der Ukraine-Krieg Tausende aus ganz unterschiedlichen Beweggründen auf die Strassen. Am Vormittag gab es ein Motorradkorso durch Aussenbezirke der Domstadt, bei dem nach Polizeiangaben rund 150 Menschen ihre Unterstützung für Russland zum Ausdruck brachten. Später sammelten sich rund 1000 Menschen in mehreren Hundert Fahrzeugen am Fühlinger See am Stadtrand für einen Autokorso – unter ihnen waren viele Anhänger des russischen Staatschefs Wladimir Putin. Am späten Nachmittag wiederum fand eine Pro-Ukraine-Demonstration auf der Deutzer Werft statt, zu der 10 000 Menschen angemeldet waren.
In Freiburg fuhren unter dem Motto «Gegen die Diskriminierung russischsprachiger Menschen – für einen schnellen Frieden in Europa» rund 80 Autos in einem Korso durch das Stadtgebiet.
Am Montag soll es weitere Gedenkveranstaltungen geben.
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