«Grossartige Arbeit» Gefangenaustausch: USA und Iran bedanken sich bei der Schweiz

tafi

8.12.2019

Die USA und der Iran haben sich trotz enormer bilateraler Spannungen auf einen Gefangenenaustausch verständigt. Möglich gemacht wurde er auch durch die «unermüdliche Arbeit» Schweizer Diplomaten.

Die USA und der Iran haben sich inmitten der enormen bilateralen Spannungen auf einen Gefangenenaustausch verständigt. Der Iran liess am Samstag den seit 2016 inhaftierten US-Bürger Xiyue Wang frei, während die USA im Gegenzug den iranischen Wissenschaftler Massud Soleimani in sein Heimatland ausreisen liessen. Der Austausch fand auf dem Ropllfeld des Flughafens Zürich statt.

Trump dankte der iranischen Regierung für die «sehr fairen Verhandlungen» über den Gefangenenaustausch, der unter Vermittlung der Schweiz zustande kam. «Sehen Sie, wir können gemeinsam zu einem Deal kommen», erklärte der US-Präsident auf Twitter. «Dies könnte ein Vorzeichen für das sein, was erreicht werden kann», sagte er später im Weissen Haus mit Blick auf den Konflikt mit dem Iran.

Ed McMullen (links), US-Botschafter in der Schweiz, nahm am Samstag auf dem Rollfeld des Flughafens Zürich den seit 2016 im Iran inhaftierten US-Bürger Xiyue Wang in Empfang.
Ed McMullen (links), US-Botschafter in der Schweiz, nahm am Samstag auf dem Rollfeld des Flughafens Zürich den seit 2016 im Iran inhaftierten US-Bürger Xiyue Wang in Empfang.
Keystone

Expliziter Dank an die Schweiz

Der iranische Aussenminister Mohammad Dschawad Sarif äusserte sich erleichtert darüber, dass Wang und Soleimani «bald wieder bei ihren Familien sind». Zudem dankte er der Schweiz für die Vermittlung zwischen dem Iran und den USA, die seit 1980 keine diplomatischen Beziehungen mehr unterhalten.

Auch die USA erwähnten explizit die wichtige Rolle der Schweiz. In einem Interview mit dem Westschweizer Fernsehsender RTS sagte US-Botschafter Ed McMullen: «Die Schweiz hat grossartige Arbeit geleistet.»

Im «Tages-Anzeiger» lässt sich ein ein nicht namentlich genanntes hochrangiges Mitglied der US-Regierung mit den Worten «Die Schweizer haben eine führende Rolle bei der Organisation der Verhandlungen gespielt» zitieren. «Der Schweizer Botschafter in Teheran, Markus Leitner, sowie die Beamten des Aussendepartements in Bern hätten ‹unermüdlich auf die Freilassung von Herrn Wang hingearbeitet›», schreibt die Zeitung.

US-Aussenminister Mike Pompeo bedankte sich via Twitter, dass die Schweiz die Rückkehr von Xiyue Wang ermöglicht hat. Die USA seien zudem «darüber erfreut, dass Teheran in diesem Fall konstruktiv» gewesen sei.

Pompeo betonte, dass Washington weder Geld gezahlt habe noch Sanktionen gelockert oder sonstige Zugeständnisse an den Iran gemacht habe. Zugleich erklärte er, die Freilassung Wangs lasse darauf hoffen, dass Teheran zu neuen Gesprächen über sein Atomprogramm und seine «bösartigen Aktivitäten» im Nahen Osten bereit sei.

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