Eskalation im Nahen Osten Österreich und Slowenien hissen aus «Solidarität» die israelische Flagge

SDA

14.5.2021 - 21:50

Keystone-SDA, SDA

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    Wir beenden unseren heutigen Ticker

  • 21.04 Uhr

    Israels Armee: Drei Raketen von Syrien aus auf Israel abgefeuert

    Drei Raketen sind nach Angaben des israelischen Militärs von Syrien aus in Richtung Israel abgefeuert worden. Wie die Armee am Freitagabend mitteilte, ging eine davon auf syrischem Boden nieder. Nähere Einzelheiten nannte Israels Militär zunächst nicht. Berichte über mögliche Schäden gab es zunächst nicht.

  • 20.58 Uhr

    Österreich und Slowenien hissen aus «Solidarität» die israelische Flagge

    Aus «Solidarität» mit Israel haben Österreich und Slowenien am Freitag die israelische Flagge auf Regierungsgebäuden gehisst. Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) verurteilte die Raketenangriffe der radikalislamischen Hamas aus dem Gazastreifen auf Israel scharf. Israel habe «das Recht auf Selbstverteidigung gegen diese Angriffe». Die gehissten Fahnen seien «Zeichen der Solidarität mit den Frauen, Kindern und Männern, die in Israel täglich in Luftschutzbunkern Schutz suchen müssen».

    Die israelische Flagge wurde über dem Kanzleramt und dem Außenministerium in Wien gehisst. Am Nachmittag folgte das benachbarte Slowenien und postete im Kurzbotschaftendienst Twitter ein Foto mit der israelischen Flagge auf dem Regierungsgebäude in Ljubljana. «Wir verurteilen die Terroranschläge und stehen zu Israel», hieß es dazu.

    Scharfe Kritik an dem Schritt Wiens kam umgehend von der Türkei, die gespannte Beziehungen zu Österreich hat und im Nahost-Konflikt offen die Palästinenser unterstützt. Die israelische Flagge zu hissen, sei «nicht moralisch», erklärte Präsidentensprecher Ibrahim Kalin im Onlinedienst Twitter. Durch solch ein Verhalten werde Israel in seiner «Aggression» bestärkt.

  • 20.27 Uhr

    Israels Militär: Mehr als 2000 Raketen aus Gazastreifen abgefeuert

    Militante Palästinenser im Gazastreifen haben nach Angaben des israelischen Militärs seit Montagabend mehr als 2000 Raketen auf Israel abgefeuert. Das Abfangsystem Eisenkuppel («Iron Dome») fing davon nahezu 1000 ab, wie die Armee am Freitagabend mitteilte.

    Das System erkennt mittels eines Radargeräts anfliegende Geschosse und startet eine Abfangrakete, um das feindliche Geschoss möglichst vor dem Einschlag noch in der Luft zu zerstören. Nach Medienberichten hat das israelische Militär strikte Order, Abfangraketen nur zu starten, wenn bei einem Angriff bewohnte Gebiete bedroht sind. Der Einsatz einer Abfangrakete kostet nach Medienberichten umgerechnet rund 66'000 Euro.

  • 20.17

    US-Diplomat wirbt in Israel um Deeskalation

    Die USA bemühen sich um Deeskalation im Gaza-Konflikt. Der Spitzendiplomat Hady Amr traf am Freitag zu einem Vermittlungsversuch in Israel ein. Die US-Botschaft in dem Land verbreitete ein Foto von seiner Ankunft. US-Aussenminister Antony Blinken hatte am Mittwoch gesagt, er habe Amr gebeten, sich mit Vertretern beider Seiten zu treffen.

    Die Sprecherin des Weissen Hauses, Jen Psaki, betonte am Freitag erneut das Selbstverteidigungsrecht Israels. Die Biden-Regierung sei auf allen Ebenen engagiert, um eine Deeskalation der Gewalt zu erreichen. Psaki fügte hinzu, der Verlust von Leben sei tragisch – «ob es palästinensische oder israelische Leben sind.»

    Wie die Deutsche Presse-Agentur zuvor in Kairo aus ägyptischen Sicherheitskreisen erfuhr, lehnte Israel ein Angebot Ägyptens zur Vermittlung einer Feuerpause ab. Eine ägyptische Delegation, die am Donnerstag nach Tel Aviv gereist sei, habe keinen Erfolg gehabt.

  • 20.06

    Israel greift Hamas-Tunnelnetz an – Feuerpause nicht in Sicht

    Der Schlagabtausch zwischen Israels Militär und militanten Palästinensern geht weiter. Mit einem Grossangriff hat Israels Armee ein bedeutendes Tunnelsystem der im Gazastreifen herrschenden Hamas attackiert. «Viele Kilometer» des Netzes seien beschädigt worden, teilte das Militär am Freitag über den Kurznachrichtendienst Twitter mit. Militante Palästinenser setzten derweil den Beschuss Israels aus dem Gazastreifen am Mittelmeer fort. Nach Angaben der Armee wurden inzwischen insgesamt 1800 Raketen abgefeuert. Vor allem im Umkreis des Palästinensergebiets am Mittelmeer ertönten am Freitag immer wieder Warnsirenen.

    Nach Angaben des dortigen Gesundheitsministeriums wurden in Gaza seit Beginn der Eskalation des Konflikts am Montagabend mehr als 120 Menschen getötet und 900 verletzt. Wie die israelische Armee mitteilte, kamen in Israel durch den Raketenbeschuss der vergangenen Tage acht Menschen ums Leben. Ägyptischen Sicherheitskreisen zufolge lehnte Israel ein Angebot der Regierung in Kairo zur Vermittlung einer Feuerpause ab.

  • 18.58 Uhr

    Acht Tote nach Zusammenstössen im Westjordanland

    Bei Zusammenstössen mit israelischen Sicherheitskräften sind nach palästinensischen Angaben acht Menschen im Westjordanland getötet worden. Zwei Palästinenser seien durch Schüsse von Soldaten in Bauch beziehungsweise Brust getroffen worden und gestorben, teilte das palästinensische Gesundheitsministerium am Freitag mit. Die anderen sechs seien in verschiedenen Orten im Westjordanland ums Leben gekommen. 50 Palästinenser seien zudem durch Kugeln und Gummigeschosse verletzt worden. Israels Armee reagierte zunächst nicht auf Anfragen zu den geschilderten Vorfällen.

  • 18.20 Uhr

    Netanjahu: Hamas mit Angriff auf Tunnelsystem «hart geschlagen»

    Israel Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat sich zufrieden mit den jüngsten Angriffe der Armee auf ein Tunnelsystem der Palästinenserorganisation Hamas gezeigt. «Ich habe gesagt, wir würden die Hamas und die anderen Terrororganisationen sehr hart schlagen. Und genau das tun wir», sagte Netanjahu am Freitag nach einer Mitteilung seines Büros. Die Hamas habe gedacht, sie könnte sich in dem Tunnelsystem verstecken. Dies sei aber nicht gelungen.

  • 17.59 Uhr

    Protest im Libanon an Grenze zu Israel

    Bei einem Protest im Südlibanon haben einige Demonstranten die Grenze nach Israel überquert und sind nach Warnschüssen von Panzern wieder vertrieben worden. Die israelische Armee bestätigte am Freitag, dass Panzer die Warnschüsse auf eine Gruppe von Randalierern abfeuerten. Diese hätten den Zaun beschädigt und Feuer gelegt, ehe sie in libanesisches Gebiet zurückkehrten.

    Libanesische Sicherheitskreise bestätigten den Vorfall. Einem Augenzeugen zufolge wurde ein Demonstrant an einem Stacheldrahtzaun leicht verletzt. Die Demonstranten zeigten ihre Solidarität mit den Menschen in Gaza und Jerusalem und schwenkten palästinensische Flaggen mit Blick auf das Dorf Metula im Norden Israels.

    Ein israelisches Kampfflugzeug griff im Libanon im Morgengrauen auch ein Fahrzeug an, wie es aus libanesischen Sicherheitskreisen hiess. Anwohner in der Region Hermel im Nordwesten nahe der Grenze zu Syrien berichteten von einer lauten Explosion. Unbestätigten Berichten zufolge wurde dabei ein Militärfahrzeug der Hisbollah getroffen. Eine offizielle Bestätigung gab es dafür nicht. Aus dem Libanon wurden am Donnerstag drei Raketen auf Israel abgefeuert.

    Der Libanon und Israel befinden sich offiziell noch im Krieg. An der gemeinsamen Grenze kommt es immer wieder zu Spannungen zwischen der israelischen Armee und der Hisbollah. Sie ist eng mit dem Iran verbündet und sieht wie Teheran in Israel einen Erzfeind. Der letzte Krieg zwischen der Hisbollah und Israel endete vor 15 Jahren.

  • 17.45 Uhr

    Macron und von der Leyen verurteilen Hamas-Angriffe auf Israel

    Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen haben die Gewalt der Hamas im Nahost-Konflikt verurteilt. Macron bekräftigte in einem Telefonat mit Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu am Freitag «unerschütterliche Verbundenheit mit der Sicherheit Israels», wie der Élyséepalast in Paris anschliessend mitteilte.

    Von der Leyen schrieb auf Twitter: «Ich verurteile die wahllosen Attacken der Hamas auf israelisches Gebiet.» Auf allen Seiten müssten Zivilisten geschützt werden. «Die Gewalt muss sofort enden.»

  • 17.29 Uhr

    Hunderte Jordanier protestieren nahe Grenze gegen Israel

    In Jordanien haben sich am Freitag mehrere Hundert Demonstranten nahe der Grenze zu Israel versammelt und gegen dessen Angriffe im Gazastreifen und das Vorgehen in Jerusalem protestiert. Nach einem Bericht der staatlichen Nachrichtenagentur Petra fand die Kundgebung am Grenzübergang an der Allenby-Brücke statt, die auch als König-Hussein-Brücke bekannt ist. Auf Fotos waren Hunderte Demonstranten zu sehen, die auch palästinesische Flaggen schwenkten. In anderen Berichten war von Tausenden Teilnehmern die Rede.

    Eine «begrenzte Zahl an Menschen» habe private Bauernhöfe und Grundstücke angegriffen, sagte ein Behördensprecher. Darauf hätten Sicherheitskräfte mit «angemessener Gewalt» reagiert. In sozialen Netzwerken gab es Appelle an die Regierung, Jordanier zur Unterstützung der Palästinenser über die Grenze zu lassen. In der Hauptstadt Amman war es in vergangenen Tagen ebenfalls zu Protesten gekommen.

  • 17.17 Uhr

    Israels Militär tötet Palästinenser im Westjordanland

    Der Konflikt zwischen Israel und militanten Palästinensern greift vom Gazastreifen zunehmend auch aufs Westjordanland über. Dort seien am Freitag sechs Palästinenser durch Beschuss des israelischen Militärs ums Leben gekommen, hiess es von den Gesundheitsbehörden.

    Fünf von ihnen seien erschossen worden, als an unterschiedlichen Orten im Westjordanland Palästinenser mit Steinen auf israelische Soldaten geworfen hätten. Einer sei getötet worden, als er versucht habe, einen israelischen Soldaten zu erstechen. 100 weitere Palästinenser wurden demnach bei den Zwischenfällen verletzt, die meisten von ihnen durch Schüsse.

  • 17.09 Uhr

    Tschechiens Präsident lässt Israel-Flagge auf Prager Burg hissen

    Der tschechische Präsident Milos Zeman hat an seinem Amtssitz, der Prager Burg, am Freitag die israelische Fahne hissen lassen. Nach Angaben des Präsidialamts soll damit Unterstützung und Solidarität zum Ausdruck gebracht werden. Die Flagge mit dem Davidstern ersetzt auf dem Ehrenhof am Hauptportal vorübergehend die Europaflagge. Tschechien gilt als enger Verbündeter Israels. Anfang März eröffnete der EU-Mitgliedstaat in Jerusalem eine Zweigstelle seiner Botschaft in Tel Aviv.

  • 16.58 Uhr

    400 Menschen demonstrieren in Biel BE zugunsten der Palästinenser

    In Biel BE haben am Freitagnachmittag vor dem Hintergrund der Gewalt in Nahost mehr als 400 Personen zugunsten der Palästinenser demonstriert. «Wir sind alle Palästinenser», skandierte die Menge bei der Kundgebung in der Innenstadt.

    Vor allem junge Menschen nahmen an der Demonstration teil, an der mehrere palästinensische Fahnen zu sehen waren. Auf Transparenten stand der Slogan «Palestinian lives matter», in Anlehnung an die weltweiten «Black Lives Matter»-Kundgebungen der letzten Monate.

    Einer der Organisatoren sagte auf Anfrage, die Veranstalter seien im Vorfeld von rund 80 Teilnehmern ausgegangen. Die Veranstalter fordern, die Schweiz solle Israel verstärkt kritisieren wegen der derzeit herrschenden Gewalt im Nahen Osten.

    Eine Redaktorin der Nachrichtenagentur Keystone-SDA stellte vor Ort fest, dass die Covid-19-Schutzmassnahmen eingehalten wurden: Alle Kundgebungsteilnehmer trugen Masken und wahrten Abstand untereinander. Das bestätigte auch René Geiser, der Leiter des Bieler Polizeiinspektorats.

  • 15.26 Uhr 

    Lufthansa streicht Israel-Flüge, Swiss entscheidet nach Lage

    Angesichts des militärischen Konflikts in Israel setzt die Lufthansa ihre Flüge nach Tel Aviv noch bis einschliesslich Montag aus. «Wir planen, die Flüge am 18. Mai wieder aufzunehmen», ergänzte eine Lufthansa-Sprecherin am Freitag.

    Doch dazu werde sich die Lufthansa mit den Behörden weiter austauschen und die Sicherheitslage genau beobachten. Die Airline-Gruppe hatte die Verbindungen nach Tel Aviv am Donnerstag eingestellt.

    Bei Tochter Swiss hiess es, dass man die Verbindung am Donnerstag auf heute verschoben hatte und den Flug nun annuliert habe. Die nächste Verbindung sei für Sonntag geplant. Man beobachte die Lage und entscheide dann entsprechend.

    Auch andere Fluggesellschaften wie British Airways, American Airlines und der Billigflieger Wizz Air setzten Flüge nach Israel ab. Die europäische Flugsicherheitsbehörde EASA warnte die Airlines vor Luftschlägen und Raketenangriffen. Das Auswärtige Amt rät von Reisen in das Land sowie in palästinensische Gebiete ab.

    Maschine der Swiss in Zürich-Kloten. (Archiv)
    Maschine der Swiss in Zürich-Kloten. (Archiv)
    Bild: Keystone
  • 15.10 Uhr

    Merkel verurteilt antisemitische Übergriffe aufs Schärfste

    Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat antisemitische Übergriffe und Kundgebungen in Deutschland auf das Schärfste verurteilt. Zwar respektiere die Bundesregierung das Demonstrationsrecht, liess Merkel am Freitag über ihren Sprecher Steffen Seibert erklären. «Wer solche Proteste aber nutzt, um seinen Judenhass herauszuschreien, der missbraucht sein Demonstrationsrecht», sagte er. Antisemitische Proteste werde «unsere Demokratie nicht dulden». Auch der Zentralrat der Muslime kritisierte die Übergriffe.

    In den vergangenen Tagen gab es wiederholte Proteste mit antisemitischen Parolen im Umfeld von Synagogen und israelfeindliche Attacken. Der Zentralrat der Juden veröffentlicht Aufnahmen aus Gelsenkirchen, wo eine große Gruppen «Scheiss Juden» vor der dortigen Synagoge rief. In mehreren Städten wurden Israel-Fahnen angezündet.

  • 14.52 Uhr

    Zwei Palästinenser bei Zusammenstössen mit israelischen Soldaten getötet

    Bei Zusammenstössen zwischen israelischen Soldaten und Palästinensern im Westjordanland sind nach palästinensischen Angaben zwei Palästinenser getötet und mehr als hundert weitere verletzt worden. Im Ort Jabad im Norden des Westjordanlands sei ein Palästinenser durch «scharfe Munition verwundet» worden und gestorben, teilte das palästinensische Gesundheitsministerium am Freitag mit. Zu einem tödlichen Vorfall kam es demnach auch im nördlich von Ramallah gelegenen Ofra.

  • 14.13 Uhr

    Uno warnt vor Versorgungs-Engpass im Gazastreifen

    Die Vereinten Nationen fordern die Öffnung der Grenze zwischen Israel und dem Gazastreifen für Treibstoff- und Hilfslieferungen. Sonst drohten den Palästinensern in den kommenden Tagen noch drastischere Einschränkungen im Gesundheitswesen und bei der Wasserversorgung, sagte Jens Laerke, Sprecher des UN-Büros für die Koordinierung Humanitärer Angelegenheiten (OCHA), am Freitag in Genf. «Es ist ein Wettlauf gegen die Zeit», sagte Laerke der Deutschen Presse-Agentur.

    Seit 10. Mai seien die zwei wichtigsten Grenzübergänge zu dem Palästinensergebiet am Mittelmeer von israelischer Seite geschlossen, so das UN-Büro. Bereits jetzt hätten die etwa zwei Millionen Menschen im Gazastreifen acht bis zwölf Stunden am Tag keinen Strom, weil zu wenig Diesel vorhanden sei. Humanitäre Hilfsgüter seien noch vorhanden, sie könnten aber zur Neige gehen.

    Israelische Panzer stehen am 14. Mai am Gazastreifen. 
    Israelische Panzer stehen am 14. Mai am Gazastreifen. 
    Bild: Keystone
  • 13.52 Uhr

    Israel will Anstachelung zu Gewalt über soziale Netzwerke verhindern

    Israel will Aufrufe zur Gewalt über soziale Netzwerke verhindern. Justizminister Benny Gantz forderte Facebook und Tiktok am Freitag dazu auf, proaktiv Inhalte zu löschen, die zu Gewalt aufstachelten oder Terror unterstützten. Extremisten würden versuchen, über soziale Medien dem Land zu schaden, sagte Gantz laut Mitteilung seines Ministeriums nach Gesprächen mit Vertretern der beiden Unternehmen.

    Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte zuletzt gesagt, Israel sehe sich derzeit zwei Fronten gegenüber – dem Gaza-Konflikt und den Konflikten in den israelischen Städten. Nach der Eskalation mit der im Gazastreifen herrschenden, islamistischen Hamas war es in den vergangenen Tagen wiederholt in einigen Städten des Landes zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen Juden und Arabern gekommen.

  • 12.50 Uhr

    Versuchte Messerattacke auf Soldaten – Angreifer tot

    Israelische Soldaten haben nach Angaben der Armee im Westjordanland eine Messerattacke vereitelt. Ein Angreifer sei an einem Militärposten an der Gemeinde Ofra im Norden von Ramallah aus einen Wagen gestiegen und habe versucht, auf einen Soldaten einzustechen, teilte das Militär am Freitag mit. Der Soldat habe auf den Mann geschossen und ihn «neutralisiert». Das palästinensische Gesundheitsministerium gab, dass ein Palästinenser, auf den von Soldaten nahe Ramallah geschossen worden sei, an seinen Verletzungen gestorben sei. Weitere Details wurden nicht genannt.

  • 12.23 Uhr

    Israel lehnt ägyptische Vermittlung für Feuerpause ab

    Israel hat ein Angebot Ägyptens zur Vermittlung einer Feuerpause im Gaza-Konflikt abgelehnt. Vertreter Israels hätten alle Vorschläge zur Vermittlung einer Waffenruhe zurückgewiesen, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Freitag in Kairo aus ägyptischen Sicherheitskreisen – auch eine vorübergehende Feuerpause. Eine Delegation aus Kairo, die am Donnerstag nach Tel Aviv gereist sei, habe keinen Erfolg gehabt.

    Am Mittwoch hatte eine ägyptische Delegation im Gazastreifen bereits Gespräche mit der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas und der militanten Gruppe Islamischer Dschihad geführt. Israel wolle dort die militärischen Mittel der Hamas und anderer Gruppen zerstören und gesuchte Hamas-Anführer ins Visier nehmen, hiess es in Kairo. Vorher habe die israelische Seite kein Interesse an Verhandlungen.

    13.05.2021, Palästinensische Autonomiegebiete, Gaza: Männer beten am 13. Mai in Gaza vor zerstörten Gebäuden nach schweren israelischen Luftangriffen in der Nacht. (Archiv)
    13.05.2021, Palästinensische Autonomiegebiete, Gaza: Männer beten am 13. Mai in Gaza vor zerstörten Gebäuden nach schweren israelischen Luftangriffen in der Nacht. (Archiv)
    Bild: dpa
  • 11.38 Uhr

    Zahl der Toten steigt auf mehr als 120

    Im eskalierenden Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern steigt die Zahl der Toten weiter: Seit Beginn des massiven Raketenbeschusses auf Israel aus dem Gazastreifen am Montag und den israelischen Vergeltungsangriffen starben nach Angaben beider Seiten 127 Menschen. Durch die israelischen Luftangriffe seien 119 Palästinenser getötet worden, darunter 31 Kinder, teilte das von der radikalislamischen Hamas geführte Gesundheitsministerium im Gazastreifen mit. In Israel stieg die Zahl der Toten auf acht.

    Bei dem achten Todesopfer in Israel handelte es sich um eine Seniorin, die in der Nacht zum Freitag schweren Verletzungen erlag, die sie sich auf dem Weg zu einem Schutzraum während eines Raketenbeschusses zugezogen hatte. Unter den israelischen Todesopfern sind ausserdem ein sechsjähriger Junge und ein Soldat.

  • 10.47 Uhr

    Österreichs Kanzleramt lässt aus Solidarität Israel-Fahne hissen

    Aus Solidarität mit Israel haben Österreichs Kanzler Sebastian Kurz und Außenminister Alexander Schallenberg auf ihren Amtsgebäuden die Fahne des Landes hissen lassen. «Ich verurteile die seit Tagen stattfindenden Angriffe auf Israel aus dem Gazastreifen auf das Schärfste», begründete Kurz am Freitag den Schritt. Israel habe das Recht auf Selbstverteidigung gegen diese Angriffe.

    «Für die über tausend Raketen, die bislang von der Hamas und anderen Terrorgruppen aus Gaza auf Israel abgeschossen wurden, gibt es keine Rechtfertigung», sagte Schallenberg. Die Regierung in Wien stehe unerschütterlich hinter Israels Sicherheit. Kurz und Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu verbindet eine enge politische Freundschaft.

  • 10.09 Uhr 

    Erneute Ausschreitungen in Israel

    Die israelische Polizei hat bei neuen Ausschreitungen in mehreren Städten einige Verdächtige festgenommen. In Lod bei Tel Aviv schleuderten Menschen Steine und Molotowcocktails, wie ein Polizeisprecher am Freitagmorgen mitteilte. Sie griffen demnach auch Polizisten an.

    In Tel Aviv wurden in der Nacht zudem zwei Verdächtige mit Eisenstangen festgenommen – mehr Einzelheiten zu dem Fall gab die Polizei zunächst nicht bekannt. Auch in den Städten Beerscheva und Netanja wurden mehrere Menschen festgenommen. In dem Ort Kalansawe in der Nähe des Westjordanlands untersucht die Polizei einen Vorfall, bei dem eine Polizeistation in Brand gesteckt worden sein soll.

    Nach der Eskalation des Gaza-Konflikts ist es auch in Städten im israelischen Kernland, wo ein hoher Anteil arabischer Israelis lebt, zu Gewalt gekommen. Am Mittwoch wurde im Norden des Landes ein jüdischer Einwohner von arabischen Demonstranten lebensgefährlich verletzt. Südlich von Tel Aviv attackierte eine jüdische Menge einen arabischen Einwohner mit Knüppeln. Seit Beginn der Ausschreitungen hat die Polizei insgesamt 750 Verdächtige festgenommen.

  • 8.55 Uhr

    Israel greift Tunnelsystem im Gazastreifen an

    Israels Armee hat nach eigenen Angaben bei einem komplexen Angriff ein Tunnelsystem der islamistischen Hamas im Gazastreifen beschossen. Daran beteiligt seien 160 «Luftfahrzeuge» gewesen, sagte Armeesprecher Jonathan Conricus am Freitagmorgen. Unterstützung hätten sie von israelischer Seite unter anderem von Panzern erhalten. Ihr Einsatz dauerte demnach rund 40 Minuten.

    Ziel sei ein Tunnelsystem der Hamas in dem Küstengebiet gewesen. Es werde «Metro» genannt, sagte Conricus. Dabei handele es sich um eine Art «Stadt unter der Stadt». Die Hamas habe Jahre in den Bau des Tunnelsystems investiert. Der Grad der Zerstörung sei noch unklar. Zur Unterstützung feuerten unter anderem Panzer von israelischer Seite auf Ziele im Gazastreifen. Conricus betonte, kein israelischer Soldat habe den Gazastreifen betreten.

Zusammenfassung

Der Gaza-Konflikt heizt sich weiter auf. Israels Armee setzt nun auch Bodentruppen bei den Angriffen auf den Gazastreifen ein. «Luft- und Bodentruppen greifen gegenwärtig im Gazastreifen an», teilte die israelische Armee bei Twitter mit. Eine Sprecherin konnte aber nicht erläutern, ob sich auch Bodentruppen in dem Küstenstreifen befanden. Das israelische Fernsehen berichtete von massiven Angriffen der Luftwaffe sowie der Artillerie und Panzertruppen auf den Küstenstreifen.

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sagte zu den Angriffen: «Ich habe gesagt, dass Hamas einen sehr hohen Preis zahlen wird.» Man werde die Angriffe «mit grosser Intensität fortsetzen», sagte er in einer Videobotschaft. «Das letzte Wort ist noch nicht gesprochen und diese Operation wird so lange wie nötig weitergehen.»

Israel bietet Reservisten auf

Das israelische Fernsehen berichtete, es sei der heftigste und breiteste Angriff im Gazastreifen seit Beginn der Eskalation am Montag. Die Armee rief Israelis in den Grenzorten, die bis zu vier Kilometer entfernt vom Gazastreifen leben, dazu auf, sich bis auf Weiteres in Schutzräume zu begeben.

Während Luftangriffen in Gaza explodiert eine Rakete während der Nacht. Foto: Mahmoud Khattab/Quds Net News via ZUMA Wire/dpa
Während Luftangriffen in Gaza explodiert eine Rakete während der Nacht. Foto: Mahmoud Khattab/Quds Net News via ZUMA Wire/dpa
Keystone

Verteidigungsminister Benny Gantz hatte zuvor angesichts der Eskalation die Mobilisierung von weiteren 9000 Reservisten genehmigt. Vor zwei Tagen hatte die Armee bereits 5000 Reservisten mobilisiert. Nach Medienberichten bereitete sich die Armee auf eine mögliche Bodenoffensive vor.

Raketen-Beschuss dauert an

Militante Palästinenser setzten am Donnerstag ihre heftigen Raketenangriffe auf israelische Bevölkerungszentren fort. Auch am Abend wurden erneut zahlreiche Städte beschossen, darunter Aschkelon, Aschdod und Modiin. Auch in die Richtung des internationalen Flughafens bei Tel Aviv wurden Raketen abgefeuert. In einer Ortschaft im Süden des Landes wurde nach Angaben von Rettungskräfte eine 87-Jährige auf der Flucht in einen Schutzraum tödlich verletzt.



Im Gazastreifen starben nach Angaben des Gesundheitsministeriums 109 Menschen seit der Eskalation der Gewalt. In Israel wurden nach offiziellen Angaben bislang acht Menschen bei Raketenangriffen getötet. Die im Gazastreifen herrschende islamistische Hamas wird von Israel und der EU als Terrororganisation eingestuft.