Parteien GLP fasst Ja-Parole zum Unterstützungspaket für die Medien

misc, sda

22.1.2022 - 13:52

Ein Herz für Europa: Viele Rednerinnen und Redner betonten die Bedeutung geregelter Beziehungen zur EU.
Ein Herz für Europa: Viele Rednerinnen und Redner betonten die Bedeutung geregelter Beziehungen zur EU.
Keystone

Die GLP empfiehlt ihren Anhängerinnen und Anhängern ein Ja zum Unterstützungspaket für die Medien. Die Ja-Parole fasste sie auch zur Initiative «Kinder und Jugendliche ohne Tabakwerbung» sowie zur Abschaffung der Stempelabgabe auf Eigenkapital.

Keystone-SDA, misc, sda

Der Entscheid der Online-Delegiertenversammlung am Samstag war mit Spannung erwartet worden. Bei der Behandlung des Geschäfts im Bundesparlament war die Fraktion der Grünliberalen gespalten gewesen.

Namens der Fraktionsmehrheit warb der Waadtländer Nationalrat François Pointet für das Medienpaket. Ein Nein am 15. Februar würde das Verschwinden von Medien in den Regionen beschleunigen, warnte er. Dies gerade auch im Tessin und in der Romandie. Falls die GLPs die Vorlage ablehne, weil sie der Partei zu wenig modern sei, spiele dies jenen in die Hände, die gar keine Medienförderung wollten.

Im Namen der Fraktionsminderheit sagte hingegen die Baselstädter Nationalrätin Katja Christ, durch die Verbilligung der Post- und Frühzustellung zementiere man veraltete Strukturen. Ähnliche Einwände hatte in der Samstagsausgabe des «Tagesanzeigers» in einem Interview auch Parteipräsident Jürg Grossen vorgebracht. Schliesslich sprachen sich die Delegierten mit 92 zu 60 Stimmen bei 10 Enthaltungen für die Ja-Parole aus.

Deutliches Ja zu Tabakwerbeverbot

Keine Überraschung gab es bei den anderen Vorlagen, die am 15. Februar an die Urne kommen. Mit 127 zu 27 Stimmen bei 7 Enthaltungen sprachen sich die GLP-Delegierten für die Abschaffung der Stempelabgabe auf Eigenkapital aus, mit 148 zu 9 Stimmen bei 3 Enthaltungen für die Initiative «Kinder und Jugendliche ohne Tabakwerbung».

Chancenlos blieb die Initiative für ein Tier- und Menschenversuchsverbot. Mit 142 zu 11 Stimmen bei 8 Enthaltungen fasste die GLP-Delegiertenversammlung die Nein-Parole.

Neben der Parolenfassung stand die Europapolitik im Zentrum der Versammlung. In einer Konsultativabstimmung forderten die Delegierten die «Sicherung und Weiterentwicklung der Beziehungen zur EU». Infrage kommt für die GLP eine Neuauflage des Rahmenabkommens, ein Beitritt zum Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) oder eine gleichwertige Lösung.