Angst vor Corona Häftlinge rebellieren in Gefängnis in Buenos Aires

dpa/twei

24.4.2020

Häftlinge Buenos Aires fürchten wegen der Corona-Krise um ihr Leben. (Symbolbild)
Häftlinge Buenos Aires fürchten wegen der Corona-Krise um ihr Leben. (Symbolbild)
Bild: Keystone

Wegen den schlechten Haftbedingungen haben Häftlinge in einem Gefängnis in Buenos Aires einen Aufstand angezettelt. Sie befürchten eine Infektion mit dem Coronavirus.

Aus Angst vor einer Ansteckung mit dem neuartigen Coronavirus haben Gefangene in einer Haftanstalt in der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires gegen die hygienischen Bedingungen hinter Gittern protestiert. Die Häftlinge eines Bundesgefängnisses im Stadtteil Villa Devoto steckten Matratzen in Brand und warfen vom Dach der Haftanstalt Steine, Stühle und Metallteile auf die Polizisten am Boden, wie am Freitag im Fernsehsender TN zu sehen war. Auf einem Transparent war zu lesen: «Wir weigern uns, im Gefängnis zu sterben.»

Die Gefangenen forderten, dass Sicherheitsmassnahmen in der Haftanstalt ergriffen werden, um eine Verbreitung des Coronavirus zu verhindern. Zudem verlangten sie, dass Angehörige von Risikogruppen in den Hausarrest verlegt werden. Zuletzt hatte bereits der Oberste Strafgerichtshof empfohlen, beispielsweise Untersuchungshäftlinge, Gefangene mit Freiheitsstrafen unter drei Jahren, schwangere Frauen und ältere Häftlinge in den Hausarrest zu entlassen.



In ganz Lateinamerika kam es wegen der Corona-Pandemie in den vergangenen Wochen immer wieder zu Gefangenenmeutereien. In den oftmals überfüllten Haftanstalten haben die Menschen nur schlecht Zugang zu Warmwasser, Seife und medizinischer Versorgung. «Körperlicher Abstand und Selbst-Isolation sind unter solchen Bedingungen praktisch unmöglich», sagte zuletzt auch die UN-Hochkommissarin für Menschenrechte, Michelle Bachelet.

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