«Bayesian»-KatastropheHersteller von gesunkener Jacht verklagen Witwe
sda/tcar
22.9.2024 - 13:55
Nach der «Bayesian»-Katastrophe mit sieben Toten ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen den Kapitän. Jetzt verlangen die Erbauer eine riesige Summe wegen Imageschadens – auch von der Witwe.
DPA, sda/tcar
22.09.2024, 13:55
22.09.2024, 15:34
dpa
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Die als «unsinkbar» deklarierte Jacht «Bayesian» war Mitte August während eines Unwetters untergegangen.
Dabei kamen sieben Menschen ums Leben, auch der Software-Unternehmer Mike Lynch und seine 18-jährige Tochter.
Jetzt fordert die italienische Herstellerfirma des Schiffs knapp 209 Millionen Franken Entschädigung.
Nach dem Untergang der Luxusjacht «Bayesian» vor Sizilien mit sieben Todesopfern fordert die italienische Herstellerfirma des Schiffs nach einem Medienbericht jetzt mehr als 200 Millionen Euro (ca. 190 Millionen Franken) Entschädigung. Die Klage richtet sich auch gegen die Witwe des ertrunkenen britischen Milliardärs Mike Lynch, Angela Bacares, wie die Tageszeitung «Giornale di Sicilia» berichtet.
Begründet wird die Forderung über insgesamt 222 Millionen Euro (knapp 209 Millionen Franken) von der Werft Sea Group damit, dass ihr durch die Auswahl einer ungeeigneten Besatzung und deren Handeln ein schwerer Imageschaden entstanden sei.
Die als «unsinkbar» deklarierte Jacht war Mitte August während eines Unwetters untergegangen. Die genauen Umstände sind noch unklar. Dabei kamen sieben Menschen ums Leben, auch Lynchs 18-jährige Tochter und vier Gäste des schwerreichen Software-Unternehmers.
Leiche von Tech-Milliardär Lynch aus Luxusjacht geborgen
Die Leiche des britischen Software-Unternehmers Mike Lynch soll am Donnerstag aus einer untergegangenen Luxusjacht vor der Küste Siziliens geborgen worden sein.
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Die Besatzung konnte sich bis auf den Schiffskoch retten. Inzwischen ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen den Kapitän der «Bayesian», einen Neuseeländer mit grosser Erfahrung, sowie zwei weitere Mitglieder der Besatzung. Bei den Ermittlungen geht es aber auch um die Frage, ob die Herstellerfirma eine Schuld trägt.
Kein Termin für Bergung
Das 15 Jahre alte Schiff liegt nun seit mehr als einem Monat 900 Meter vor dem kleinen sizilianischen Hafen Porticello im Mittelmeer auf Grund. Für die Bergung gibt es bislang immer noch keinen Termin.
Die 56 Meter lange und mit einem 75 Meter hohen Mast ausgestattete «Bayesian» gehörte zu den grössten Segeljachten weltweit. Gebaut wurde sie 2008 von der italienischen Werft Perini Navi, die später von der börsennotierten Sea Group übernommen wurde.
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Such- und Rettungsmassnahmen dauerten am Montag vor Sizilien an, nachdem laut italienischer Küstenwache ein 56 Meter langes Segelboot, das in Grossbritannien registriert war, mit 22 Personen an Bord kurz vor Sonnenaufgang gesunken war.
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Deren Anwälte vertreten dem Zeitungsbericht zufolge die Meinung, dass der Kapitän der Aufgabe, die Jacht zu steuern, nicht gewachsen war. Die Klage richtete sich gegen die von der Witwe verwaltete britische Firma Revtom Limited sowie gegen einen internationalen Betreiber von Luxusjachten, Camper & Nicholsons. Von deren Seite gab es zunächst keinen Kommentar.