PolitikHochrechnungen: Regierungspartei in Kroatien bei Parlamentswahl vorne
SDA
18.4.2024 - 01:11
Anhänger der linksgerichteten Sozialdemokratischen Partei reagieren in der Parteizentrale. Foto: Darko Bandic/AP
Keystone
Der bürgerliche kroatische Ministerpräsident Andrej Plenkovic hat gute Chancen, nach der Parlamentswahl Regierungschef zu bleiben. Wie die Wahlkommission nach Auszählung von 86,85 Prozent der Stimmzettel in der Nacht zu Donnerstag bekanntgab, erhielt seine Partei HDZ mit ihren Verbündeten 35,04 Prozent der Wählerstimmen. Damit hätte Plenkovic zwar noch keine absolute Mehrheit, jedoch gilt es als möglich, dass er kleinere Parteien sowie Vertreter der ethnischen Minderheiten für eine Koalition gewinnen könnte. Ähnlich war die vorige Wahl 2020 ausgegangen.
Keystone-SDA
18.04.2024, 01:11
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Auf Platz zwei kam laut Hochrechnungen auf Basis von Teilergebnissen das dem Staatspräsidenten Zoran Milanovic nahestehende linksliberale Oppositionsbündnis Rijeke Pravde (Flüsse der Gerechtigkeit) unter der Führung der sozialdemokratischen SDP mit 25,08 Prozent der Stimmen. Platz drei belegte die rechtsnationalistische Partei Domovinski Pokret (Heimatbewegung) mit 9,58 Prozent der Stimmen. Den Einzug ins Parlament dürften zudem erneut die grün-liberale Partei Mozemo (Wir können) mit 8,0 Prozent schaffen sowie das konservativ-rechtspopulistische Bündnis unter Führung der Partei Most (Brücke) mit 7,62 Prozent. Das offizielle Endergebnisse dürfte in der kommenden Woche mitgeteilt werden.
Plenkovic regiert seit 2016 in Kroatien, die HDZ war in den 33 Jahren seit der Unabhängigkeit des Adria-Landes 26 Jahre lang an der Macht. Er positioniert sich als prowestlich und proeuropäisch. Kritiker werfen ihm vor, dass er einen von seinen Vorgängern begonnenen Ausbau korrupter Netzwerke in Staat und Verwaltung fortgesetzt habe. In den fast acht Jahren seiner Amtsführung verlor Plenkovic 30 Minister wegen Korruptionsaffären. Mit der jüngsten umstrittenen Ernennung des HDZ-loyalen Oberstaatsanwalts Ivan Turudic scheint Plenkovic zudem nun dem Kampf gegen Korruption und der bislang fruchtbaren Zusammenarbeit mit der Europäischen Staatsanwaltschaft (EPPO) ein Ende bereiten zu wollen.
Für mehr Stimmung im Wahlkampf sorgte Plenkovic' erbitterter Gegner, Präsident Milanovic. Er hatte einen Monat vor der Wahl überraschend angekündigt, Ministerpräsident an der Spitze einer SDP-geführten Regierung werden zu wollen. Diesen Anspruch hatte er mit den Korruptionsvorwürfen gegen die HDZ begründet. Als Staatspräsident mit einer beschränkten Macht hatte er sich mit populistischer Rhetorik der extremen Rechten in Kroatien angenähert. Im Gegensatz zu Plenkovic fiel er mit Blick auf den Ukraine-Krieg mit prorussischen Äusserungen auf.
Einem Rekord nahe kam am Mittwoch die Wahlbeteiligung: Schon zweieinhalb Stunden vor Schluss der Wahllokale lag sie bei 50,6 Prozent und damit höher als die Gesamtbeteiligung an der vergangenen Wahl im Jahr 2020, die 46,9 Prozent betragen hatte.
Wie hier in Los Angeles: Fünf Millionen Menschen protestieren in über 2100 US-Städten gegen Präsident Trump. Unter dem Motto «No Kings» werfen sie ihm autoritäres Verhalten und harte Abschiebungen vor. Die Proteste blieben überwiegend friedlich. In der Innenstadt von Los Angeles heizte sich die Lage aber zum Nachmittag auf. Die Polizei setzt dort Tränengas ein, nachdem Steine fliegen. In Utah wird bei einem Schusswaffenvorfall ein Mensch ausserdem schwer verletzt. Die Umstände waren zunächst unklar.
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Die Lage im Nahen Osten spitzt sich zu. Israel und Iran setzen ihre wechselseitigen Angriffe fort. Auch in einer Tiefgarage in Tel Aviv suchen Menschen Schutz vor Angriffen. Die seit Jahrzehnten verfeindeten Staaten überziehen sich seit Tagen mit Raketenangriffen. Auch die Rhetorik aus den USA wird schärfer. Präsident Donald Trump, der den G7-Gipfel früher verlassen hat, fordert vom Iran die «bedingungslose Kapitulation» und ruft sein Team zu einer Krisensitzung. Sollten die USA sich tatsächlich dazu entscheiden, aktiv in den Krieg einzusteigen, würde das eine neue dramatische Eskalation bedeuten – mit ungewissen Folgen für die Region und die Welt.
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«Israel macht die Drecksarbeit»: Das sagt Bundeskanzler Friedrich Merz am Rande des G7-Gipfels in Kanada dem ZDF. Er hofft auf ein Ende der iranischen Regierung im Zuge der israelischen Angriffe. «Wir haben es hier mit einem Terrorregime zu tun, nach innen wie nach aussen», sagt Merz weiter und verweist dabei auch auf iranische Drohnenlieferungen für den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine.
Laut dem Kanzler gibt es immer noch «die Möglichkeit (...) zurückzukehren an den Verhandlungstisch und Gespräche zu führen». Die Entscheidung darüber liege bei der Regierung in Teheran. Sei sie dazu nicht bereit würde «Israel den Weg zu Ende gehen.»
Merz vermutet, dass in der US-Regierung derzeit über den Einsatz bunkerbrechender US-Waffen im Iran beraten wird. Eine Entscheidung in dieser Frage sei offensichtlich noch nicht gefallen.
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