Ministerpräsident Pedro Sánchez gibt seine Stimme in Pozuelo de Alarcon ab.
Fast 37 Millionen Spanier sind aufgerufen, ihre Stimme abzugeben.
Nonnen in einem Madrider Wahlbüro.
Nonnen bei der Stimmabgabe in Cordoba.
Hohe Beteiligung an Parlamentswahl
Ministerpräsident Pedro Sánchez gibt seine Stimme in Pozuelo de Alarcon ab.
Fast 37 Millionen Spanier sind aufgerufen, ihre Stimme abzugeben.
Nonnen in einem Madrider Wahlbüro.
Nonnen bei der Stimmabgabe in Cordoba.
Die Spanier sind seit Sonntagmorgen zum dritten Mal innerhalb nur dreieinhalb Jahren dazu aufgerufen, ein neues Parlament zu wählen. Bis zum frühen Nachmittag zeichnete sich nach Angaben der Wahlbehörde mit 41,48 Prozent eine hohe Beteiligung ab.
Zum Vergleich: Bei der letzten Abstimmung waren im gleichen Zeitraum nur 36,87 Prozent der Spanier zu den Wahlurnen gegangen. Das Interesse der Wähler erreichte damals einen historischen Tiefstand. Knapp 37 Millionen Wahlberechtigte können landesweit in 23'000 Wahllokalen abstimmen.
Die Abstimmung startete spanischen Medienberichten zufolge ohne Probleme. 92'000 Polizisten sollten für die Sicherheit sorgen. Bei strahlendem Sonnenschein in weiten Landesteilen warteten zahlreiche Menschen in Schlangen an den Urnen.
In Umfragen lag seit Wochen die Sozialistische Arbeiterpartei (PSOE) von Ministerpräsident Pedro Sánchez mit etwa 30 Prozent der Stimmen vorn. Dennoch könnte der 47-Jährige als Verlierer aus dem Wahltag hervorgehen.
Am Morgen gab er als erster der spanischen Spitzenpolitiker seine Stimme in Pozuelo de Alarcon vor den Toren Madrids ab. Medien und Experten spekulierten in den vergangenen Tagen, welche Koalitionen nötig wären, damit die Sozialisten auf eine regierungsfähige Mehrheit kämen.
Auch für die konservativen Formationen mit der Volkspartei PP an der Spitze ist eine mehrheitsfähige Koalition im Bereich des Möglichen. In diesem Fall würde voraussichtlich mit dem Newcomer Vox erstmals seit fast vier Jahrzehnten wieder eine rechtsextreme Partei in Madrid mitregieren.
Blockade möglich
Aber es könnte wegen der grossen Zersplitterung der spanischen Parteienlandschaft auch erneut zu einer Blockade wie 2016 kommen. Damals war Spanien trotz zweier Wahlgänge innerhalb von sechs Monaten fast ein Jahr lang ohne reguläre Regierung geblieben.
Auslöser für die Patt-Situation war das Ende des faktischen Zweiparteiensystems aus PP und PSOE und die Verteilung der Stimmen auf neu gegründete Parteien. Die schwache konservative Regierung von Ministerpräsident Mariano Rajoy hielt letztlich nur gut eineinhalb Jahre. Sánchez kam im Sommer 2018 nach einem Misstrauensantrag gegen Rajoy mit Hilfe kleinerer katalanischer Separatistenparteien an die Macht, seine PSOE hatte aber nur 84 von 350 Abgeordnete im Madrider Congreso de los Diputados.
Nachdem der Regierungschef nicht auf Forderungen der separatistischen Abgeordneten eingegangen war, entzogen diese ihm im Februar bei der Haushaltsdebatte ihre Unterstützung. Daraufhin sah sich Sánchez gezwungen, eine Neuwahl auszurufen. Wenn die Umfragewerte stimmen, wird aber auch dieses Mal eine Koalition aus PSOE und dem linken Wahlbündnis Unidos Podemos allein nicht für eine Regierungsbildung ausreichen.
Die renommierte Zeitung «El País» schrieb in einem Leitartikel, nach dieser «kurzen und sehr bewegten Legislaturperiode» sei es nicht nur «ein Grundrecht», an der Wahl teilzunehmen, sondern es sei «eine Verantwortung», der sich die Bürger nicht entziehen dürften. Die Wahl sei entscheidend, um dem Land wieder Stabilität zu geben.
Die Wahllokale schliessen um 20 Uhr und auf den Kanarischen Inseln um 21 Uhr MESZ. Kurz danach werden erste Prognosen auf Basis von Nachwahlbefragungen erwartet.
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