Proteste in Hongkong Polizist von Pfeil getroffen – jetzt schiessen auch Demonstranten

SDA

17.11.2019 - 08:58

In Hongkong kommt es weiter zu Zusammenstössen zwischen Demonstranten und der Polizei. Die Sicherheitskräfte setzten Tränengas, Gummigeschosse und einen Wasserwerfer ein. Demonstranten schiessen mit Pfeil und Bogen.

Ein Polizeibeamter in Hongkong ist bei Anti-Regierungs-Protesten von einem Pfeil getroffen worden. Die Polizei teilte mit, es sei ein für Medien zuständiger Beamter erfasst worden, der ins Krankenhaus gebracht wurde. Auf Fotos auf der Facebook-Seite der Polizeibehörde war zu sehen, dass ein Pfeil im hinteren Teil eines Unterbeins des Beamten steckte.

Während des Vorfalls waren Polizisten mit Tränengas und Wasserwerfern gegen Demonstranten auf einem Universitätsgelände und in umliegenden Strassen vorgegangen. Einige Demonstranten hatten Katapulte gebaut, mit denen sie Brandsätze abfeuerten.

Die Ausschreitungen konzentrierten sich am Sonntag zunächst vor allem auf die Gegend um die Polytechnische Universität Hongkongs, die von Demonstranten besetzt wurde. Radikale beschossen die Polizei mit Pfeil und Bogen.
Die Ausschreitungen konzentrierten sich am Sonntag zunächst vor allem auf die Gegend um die Polytechnische Universität Hongkongs, die von Demonstranten besetzt wurde. Radikale beschossen die Polizei mit Pfeil und Bogen.
Keystone

Die Ausschreitungen konzentrierten sich am Sonntag zunächst vor allem auf die Gegend um die Polytechnische Universität Hongkongs, die von Demonstranten besetzt wurde. Die Hochschulen der Stadt hatten sich in der vergangenen Woche zu einem neuen Brennpunkt der seit mehr als fünf Monaten andauernden Proteste entwickelt. Mehrere Universitäten hatten daraufhin angekündigt, dass sie das Semester vorzeitig beenden.

Nach einem relativ ruhigen Tag war es am Samstagabend erneut zu Zusammenstössen in der Stadt gekommen. In Erwartung weiterer Proteste und Blockaden kündigten die Behörden an, dass die Schulen und Kindergärten der Stadt an diesem Montag weiter geschlossen bleiben.



In der vergangenen Woche hatte Hongkong die gewaltsamsten Zusammenstösse seit Beginn der Proteste am 9. Juni erlebt. Anders als zuvor konzentrierten sich die Aktionen nicht mehr nur auf das Wochenende, sondern auf Werktage.

Die Proteste in der chinesischen Sonderverwaltungsregion richten sich gegen die Regierung. Die Demonstranten verlangen freie Wahlen, eine unabhängige Untersuchung von Polizeibrutalität sowie Straffreiheit für die bereits weit mehr als 4000 Festgenommenen. Auch der Rücktritt von Regierungschefin Carrie Lam gehört zu ihren Forderungen.

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