IranIAEA-Delegation zu neuen Atomverhandlungen in Teheran eingetroffen
SDA
18.12.2022 - 16:01
Eine Delegation der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) ist am Sonntag in Teheran eingetroffen. Auf der Agenda des fünfköpfigen IAEA-Teams stehen neue Verhandlungen mit der iranischen Atomorganisation (AEOI) sowie Vertretern des Aussenministerium, wie AEOI-Sprecher Behrus Kamalwandi sagte. Es bestehe die realistische Hoffnung, dass in Teheran die verbliebenen Differenzen mit der UN-Atombehörde aufgeklärt und ausgeräumt werden, so der Sprecher laut Nachrichtenagentur Tasnim.
18.12.2022, 16:01
SDA
Bei den Verhandlungen geht es der IAEA vor allem um Erklärungen zu drei Standorten im Iran, wo Spuren von Atommaterial gefunden wurden, die auf geheime Aktivitäten in der Vergangenheit hindeuten. Teheran hat alle Vorwürfe diesbezüglich zurückgewiesen und behauptet, dass seine Atomprojekte friedlich seien und das Land kein geheimes Waffenprogramm verfolge. Andererseits jedoch verkündete Irans Atomchef Mohammed Eslami am Samstag, dass die Uran-Anreicherungskapazität des Landes so gross sei wie noch nie in der Geschichte der iranischen Atomindustrie.
Nach Einschätzung von Beobachtern in Teheran stecken die Atomverhandlungen zwischen dem Iran und dem Westen in einer Sackgasse. Auch wenn es zu einer technischen Einigung mit der IAEA kommen sollte, würde es zu keinem Durchbruch im Atomstreit kommen. Grund dafür ist die brutale Unterdrückung der systemkritischen Proteste, die im Westen aufs schärfste verurteilt wurde und auch zu neuen Sanktionen gegen das islamische Land geführt hat.
Nachdem die USA im Jahr 2018 aus dem Atomabkommen mit dem Iran ausgestiegen waren, begann Teheran die in dem Deal vereinbarten Beschränkungen zu brechen und IAEA-Kontrollen zu erschweren. Derzeit reichert der Iran Uran bis zu einem Reinheitsgrad von 60 Prozent an. Dieser liegt nach IAEA-Angaben nicht wesentlich unter den für Atomwaffen benötigten 90 Prozent. Der Iran behauptet, dass er technisch in der Lage sei, das Uran auch auf einen Reinheitsgehalt von 90 Prozent anzureichern. Laut dem Wiener Atomvertrag von 2015 darf der Iran sein Uran nicht über 4 Prozent anreichern.
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