Wahlen 2023 – SRIn fünf Kantonen finden zweite Wahlgänge für den Ständerat statt
leph, sda
19.11.2023 - 04:31
In den Kantonen Aargau, Schaffhausen, Solothurn, Tessin und Zürich finden am heutigen Sonntag zweite Wahlgänge für den Ständerat statt. Unter anderem im Kanton Zürich wird ein knappes Rennen erwartet.
Keystone-SDA, leph, sda
19.11.2023, 04:31
SDA
Im Kanton Zürich könnte das bürgerliche Lager seinen Sitz im Ständerat verlieren: Nachdem im ersten Wahlgang bereits SP-Ständerat Daniel Jositsch wiedergewählt wurde, verbleiben im zweiten Durchgang nun GLP-Nationalrätin Tiana Angelina Moser und SVP-Nationalrat Gregor Rutz im Rennen.
Es wird ein enges Rennen erwartet. Das Resultat hängt auch davon ab, wie das bürgerliche und das Mitte-Links-Lager am Sonntag ihre Anhängerschaft mobilisieren können.
SP könnte in Schaffhausen Sitz erobern
Ähnlich wie in Zürich präsentiert sich die Ausgangslage im Kanton Schaffhausen: Dort tritt der parteilose bisherige Ständerat Thomas Minder mit der Unterstützung von SVP und FDP zum zweiten Wahlgang an. In der FDP führte der Rückzug der parteieigenen Kandidatin nach dem ersten Wahlgang und die Unterstützung von Minders Kandidatur zu internen Streitigkeiten.
Minder gegenüber steht der frühere Schaffhauser Stadtrat Simon Stocker (SP), der auf die Unterstützung von Grünen und GLP zählen kann. Stocker erzielte im ersten Wahlgang das bessere Resultat als Minder. Bereits im ersten Wahlgang wiedergewählt wurde Hannes Germann (SVP).
Bürgerlicher Zweikampf um Aargauer Sitz
Im Kanton Aargau entscheiden die Wählenden einen bürgerlichen Zweikampf um den freien Ständeratssitz: Der Ausgang des Rennens zwischen Mitte-Nationalrätin Marianne Binder-Keller und SVP-Nationalrat Benjamin Giezendanner ist offen.
Im ersten Wahlgang lag Giezendanner auf dem ersten Platz der Nichtgewählten. Binder-Keller landete hinter SP-Nationalrätin Gabriela Suter. Doch für die Stichwahl wurden die Karten neu gemischt: SP, Grüne, GLP und EVP zogen ihre Kandidatinnen zurück.
Diese Parteien stellen sich hinter Binder-Keller. Sie wollen so verhindern, dass der Aargau weiterhin von zwei Männern im Ständerat vertreten ist. Im ersten Wahlgang wurde FDP-Ständerat und Parteipräsident Thierry Burkart klar bestätigt. Im zweiten Wahlgang unterstützt die FDP Giezendanner.
SVP und SP wollen Solothurner Sitz
Im Kanton Solothurn will die SVP erstmals einen Ständeratssitz erobern – mit Nationalrat Christian Imark. Für die SP soll Nationalrätin Franziska Roth den bisherigen Sitz verteidigen. Die FDP zog ihren wenig erfolgreichen Kandidaten zurück. Im ersten Wahlgang wurde Ständerat Pirmin Bischof (Mitte) bestätigt.
Die FDP unterstützt Imark. Ein überparteiliches Komitee aus SP, GLP und Grünen macht sich für Roth stark, die im ersten Wahlgang etwas mehr Stimmen erhielt als Imark.
Beide Kandidierenden sind gewiefte Politpersonen, die neben ihrem Nationalratsmandat auch langjährige Erfahrung in der kantonalen Politik sowie in Partei- und Verbandsarbeit mitbringen. Für den Wahlausgang mitentscheidend sein dürfte, wie sich die Wählerschaft von Mitte und FDP entscheidet.
Bürgerliches Kopf-an-Kopf-Rennen im Tessin
Im Kanton Tessin sind beide Ständeratssitze noch zu vergeben. Nach einem guten Abschneiden im ersten Wahlgang scheint der bisherige Tessiner Ständerat Marco Chiesa (SVP) für die kleine Kammer gesetzt. Im Kampf um den zweiten Sitz dürften sich Fabio Regazzi (Mitte) und Alex Farinelli (FDP) ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen liefern. Die Linke hofft auf einen Überraschungserfolg der Grünen Greta Gysin.
Ihren Ständeratssitz verloren geben musste die SP. Die linke Partei hatte bis vergangenen April den zweiten Tessiner Sitz im Stöckli inne. Seit der Wahl der ehemaligen Ständerätin Marina Carobbio in die Tessiner Regierung ist dieser Sitz jedoch vakant.
Nationalrat Bruno Storni, der Carobbios Sitz hätte verteidigen sollen, zog sich nach einem schlechten Resultat im ersten Wahlgang zu Gunsten der Grünen Greta Gysin zurück. Dass Gysin, die seit 2019 im Nationalrat sitzt, die beiden bürgerlichen Kandidaten überflügeln und den linken Sitz halten kann, gilt als eher unwahrscheinlich.
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