ChinaIndien verbietet TikTok und andere chinesische Apps
SDA
30.6.2020 - 12:31
Indien hat das soziale Netzwerk TikTok und 58 weitere chinesische Apps verboten. Als Grund wurden Sicherheitsbedenken genannt.
Das indische Informationstechnologieministerium habe mehrere Berichte erhalten, wonach Nutzerdaten von einigen dieser Apps missbraucht und auf Server ausserhalb des Landes übertragen würden, hiess es in einer Mitteilung. Inzwischen sind TikTok und die betroffenen Apps nicht mehr im Google Play Store and Apple App Store in Indien zu finden.
«Die Zusammenstellung dieser Daten, deren gezielte Auswertung und das Profiling durch Elemente, die der nationalen Sicherheit und Verteidigung Indiens feindlich gesinnt sind – was letztlich die Souveränität und Integrität Indiens betrifft – ist eine sehr tief gehende Angelegenheit und eine dringende Sorge, welche Notfallmassnahmen erfordert», hiess es.
Die Spannungen zwischen den beiden bevölkerungsreichsten Ländern der Welt hatten sich in den vergangenen Wochen verstärkt. Kürzlich starben bei einer Eskalation an der gemeinsamen Grenze im Himalaya mindestens 20 indische Soldaten. Auf der indischen Seite gab es zunehmend Druck auf die Regierung, hart gegen China vorzugehen. Einige indische Handelsverbände haben dazu aufgerufen, chinesische Güter zu boykottieren – und das obwohl China Indiens wichtigster Handelspartner ist und etliche indische Firmen von chinesischen Geldgebern unterstützt werden.
TikTok hat in Indien einen seiner grössten Märkte, die Plattform ist sehr beliebt und hat mehr als 100 Millionen Nutzer. TikTok erklärte, dass der Dienst allen Datenschutzgesetzen Indiens folge und keine Daten mit der chinesischen Regierung teile. TikTok ist laut der Mitteilung von der indischen Regierung eingeladen worden, die Situation zu klären.
Aus dem chinesischen Aussenministerium hiess es, dass das Land über die indische Ankündigung sehr besorgt sei. Die chinesische Regierung habe seine Firmen immer aufgefordert, internationale Regeln und lokale Gesetze zu befolgen. Indien müsse die legitimen Rechte und Interessen von ausländischen Investoren schützen.
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