Vier Tage nach dem Messerangriff in der Pariser Polizeizentrale mit fünf Toten hat die französische Regierung eine «Funktionsstörung des Staates» eingestanden. Innenminister Christophe Castaner ist in dem Fall massiv unter Druck geraten.
Er sagte am Montag im Rundfunksender France Inter, im Fall des 45-jährigen Täters sei nicht rechtzeitig Alarm geschlagen worden. Rücktrittsforderungen aus dem rechten politischen Lager wies Castaner jedoch erneut zurück. Einen «Skandal» gebe es nicht, sagte der Innenminister. Am Wochenende hatte er von internen «Schwachstellen» bei der Polizei gesprochen.
Ein langjähriger Mitarbeiter der Polizeipräfektur hatte am Donnerstag vier Kollegen erstochen und zwei weitere verletzt, bevor er von einem Polizisten erschossen wurde. Wie nach der Tat bekannt wurde, vertrat der 45-Jährige eine radikale Sichtweise des Islam und hatte Kontakt zu Anhängern der salafistischen Bewegung.
Bereits 2015 soll der Täter gegenüber Kollegen den Anschlag auf die Redaktion der Satirezeitung «Charlie Hebdo» mit zwölf Toten gutgeheissen haben. Konsequenzen hatte dies jedoch nicht.
Im Parlament sind in dieser Woche mehrere Anhörungen des Innenministers geplant. Am Dienstag muss sich Castaner Fragen der Delegation für Geheimdienste stellen, am Donnerstag dem Rechtsausschuss des Senats.
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