IAEA-Bericht Internationale Atombehörde wirft Fragen zu iranischen Zentrifugen auf

AP

31.5.2019

Der Iran baut der Internationalen Atomenergiebehörde zufolge seine Vorräte an Uran und schwerem Wasser aus. Gleichwohl blieben diese innerhalb der von dem internationale Atomabkommen von 2015 gesetzten Grenzen.
Der Iran baut der Internationalen Atomenergiebehörde zufolge seine Vorräte an Uran und schwerem Wasser aus. Gleichwohl blieben diese innerhalb der von dem internationale Atomabkommen von 2015 gesetzten Grenzen.
Bild: Uncredited/Islamic Republic Iran Broadcasting/dpa

Es ist nur eine Fussnote im vierteljährlichen Bericht zur Einhaltung des Atomabkommens mit dem Iran, doch sie hat es in sich: Die Islamische Republik könnte dagegen verstossen haben.

Der Iran baut der Internationalen Atomenergiebehörde zufolge seine Vorräte an Uran und schwerem Wasser aus. Gleichwohl blieben diese innerhalb der von dem internationale Atomabkommen von 2015 gesetzten Grenzen. Ob der Iran sich an eine bedeutende Bestimmung zur Begrenzung des Einsatzes von Hightech-Zentrifugen hält, stellte die IAEA stellte in einem Bericht vom Freitag erstmals in Frage.

«Bis zu 33 IR-6-Zentrifugen sind aufgestellt worden», steht in einer Fussnote des vertraulichen vierteljährlichen Berichts, der am Freitag an Mitgliedsstaaten ging und in den die Nachrichtenagentur AP Einblick hatte. Dies könnte ein Verstoss gegen das Atomabkommen sein. «Technische Gespräche im Zusammenhang mit den IR-6-Zentrifugen laufen», heisst es.

Zentrifugen dienen der Anreicherung von Uran. Das Abkommen erlaubt dem Iran, höchstens 5060 Zentrifugen des älteren Modells IR-1 zu betreiben. Iranischen Angaben zufolge kann die IR-6 zehn Mal so schnell anreichern wie eine IR-1. Dem Abkommen zufolge darf der Iran bis zu 30 IR-6 testen, aber erst achteinhalb Jahre nach Beginn der Vertragslaufzeit.

Ein ranghoher Diplomat, der anonym bleiben wollte, sagte, die technischen Gespräche liefen zwischen den Unterzeichnern des Abkommens und dem Iran.

Der Bericht ist der erste, seit der Iran angekündigt hat, seine Produktion niedrig angereicherten Urans auszuweiten und den Unterzeichnern eine 60-tägige Frist setzte, neue wirtschaftliche Anreize vorzuschlagen, die den Ausstieg der USA im vergangenen Jahr ausgleichen. Andernfalls würde der Iran Uran auch auf einen höheren Anteil spaltbaren Materials anreichern.

Die IAEA berichtete, ihre Inspektoren hätten Zutritt zu allen Einrichtungen im Iran gehabt, die sie hätten besuchen müssen. Der Iran habe am 20. Mai 174,1 Kilogramm niedrig angereicherten Urans besessen, während es im Februar noch 163,8 Kilogramm gewesen seien. Das Atomabkommen lässt maximal 202,8 Kilogramm zu. Die iranischen Vorräte an schwerem Wasser seien von 124,8 Tonnen auf 125,2 Tonnen gestiegen und unter der Höchstgrenze von 130 Tonnen geblieben. Der Iran habe Uran nicht höher angereichert als von dem Abkommen erlaubt, das das Land mit Weltmächten geschlossen hat.

Der Diplomat sagte, der Iran verfüge über die Kapazität, die Urananreicherung zu vervierfachen, wie jüngst von Teheran angedroht. Die Inspektoren könnten aber erst für den nächsten Bericht überprüfen, ob der Iran tatsächlich mehr Uran anreichere.


Bilder des Tages
Zurück zur Startseite