Sorge um Tennisspielerin IOC-Präsident führt Videotelefonat mit Peng Shuai

afp/dpa/toko

21.11.2021

Die Tennis-Welt macht sich weiterhin Sorgen um Peng Shuai. Nun hat IOC-Präsident Bach mit ihr telefoniert.
Die Tennis-Welt macht sich weiterhin Sorgen um Peng Shuai. Nun hat IOC-Präsident Bach mit ihr telefoniert.
KEYSTONE/AP/Michel Euler (Archivbild)

Wochen nach dem Verschwinden des chinesischen Tennisstars Peng Shuai hat IOC-Präsident Thomas Bach ein Videotelefonat mit der Spielerin geführt.

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Wochen nach dem Verschwinden des chinesischen Tennisstars Peng Shuai hat IOC-Präsident Thomas Bach ein Videotelefonat mit der Spielerin geführt. Bach habe am Sonntag rund eine halbe Stunde mit der dreifachen Olympia-Teilnehmerin gesprochen, erklärte das Internationale Olympische Komitee. Sie sei «erleichtert zu sehen, dass es Peng Shuai gut ging, was unsere Hauptsorge war», erklärte IOC-Vertreterin Emma Terho, die ebenfalls an dem Telefonat teilnahm.

Zu Beginn des 30-minütigen Anrufs habe Peng Shuai dem IOC für die Sorge um ihr Wohlergehen gedankt. Sie erklärte, dass sie in Sicherheit sei und wohlauf in ihrem Haus in Peking lebe, aber dass ihre Privatsphäre zu dieser Zeit respektiert werden solle. Deshalb verbringe sie ihre Zeit gerade am liebsten mit Freunden und Familie. Trotzdem werde sie sich weiterhin dem Tennis widmen, dem Sport, den sie so liebe.



«Ich war erleichtert zu sehen, dass es Peng Shuai gut ging, was unsere Hauptsorge war. Sie schien entspannt zu sein. Ich bot ihr unsere Unterstützung an und bot ihr an, jederzeit in Kontakt zu bleiben, was sie offensichtlich schätzte», sagte Emma Terho der IOC-Mitteilung zufolge. Am Ende des Gesprächs lud Bach Peng Shuai zu einem Abendessen ein, sobald er im nächsten Januar in Peking ankomme. Sie habe die Einladung angenommen, hieß es vom IOC.

In den vergangenen Tagen hatte es international Besorgnis um Peng gegeben. Sie war nicht mehr in der Öffentlichkeit gesehen worden, nachdem sie am 2. November im Onlinedienst Weibo Vorwürfe gegen den ranghohen kommunistischen Parteifunktionär Zhang Gaoli erhoben hatte. Die 35-Jährige warf dem heute über 70-jährigen Ex-Vize-Ministerpräsidenten vor, sie in der Vergangenheit zum Sex gezwungen zu haben. Peng und Zhang hatten über Jahre eine Beziehung mit Unterbrechungen geführt.

IOC-Präsident Thomas Bach.
IOC-Präsident Thomas Bach.
-/kyodo/dpa (Archivbilld)

Pengs Vorwürfe gegen Zhang markierten eine Wende im öffentlichen Umgang mit sexuellem Missbrauch durch mächtige Männer in China. Die Me-Too-Bewegung hatte bis dahin die oberste politische Ebene der Volksrepublik nicht erreicht. Die meisten Chinesen dürften von Pengs Vorwürfen allerdings nichts erfahren haben. Zwar hatten Internetnutzer Screenshots von Pengs entsprechendem Weibo-Beitrag gemacht. Auch diese wurden aber von den Zensurbehörden gelöscht.