Auftritt ohne KopftuchIranische Kletterin Rekabi ist wieder in Teheran
dpa
19.10.2022 - 06:42
Klettermeisterin ohne Kopftuch – Iran dementiert Festnahme
Teheran/Seoul, 18.10.2022: Weltweit sorgen sich Menschen um die iranische Klettermeisterin Elnas Rekabi. Die 33-Jährige soll sich auf dem Weg zurück in ihr Heimatland befinden. Ihr Pass und Mobiltelefon sollen Berichten in den sozialen Medien zufolge beschlagnahmt worden sein, auch von einer Festnahme war die Rede. Die iranische Botschaft in Seoul wies diese Anschuldigungen kategorisch zurück. Rekabi und ihr Team würden wie geplant am Dienstag wieder nach Teheran zurückfliegen, hiess es.
Rekabi hatte im Finale der Asienmeisterschaft in Seoul das für iranische Sportlerinnen obligatorische Kopftuch abgenommen. Dies wurde als Zeichen ihrer Solidarität mit der Frauenbewegung im Iran und den Protesten gegen den Kopftuchzwang gesehen.
In der Nacht zum Dienstag strömten zahlreiche Iraner zum Hauptstadtflughafen in Teheran, um Rekabi als neue Heldin der Frauenproteste zu feiern. Doch die Strassen zum Flughafen waren in der Nacht abgeriegelt, nur Personen mit einem gültigen Flugticket erlaubte die Polizei die Weiterfahrt. Diese Angaben wurden von den iranischen Behörden noch nicht bestätigt.
19.10.2022
Die iranische Klettermeisterin Elnas Rekabi ist nach ihrer Finalteilnahme bei der Asienmeisterschaft ohne Kopftuch nach Teheran zurückgekehrt. Es war befürchtet worden, sie sei im Iran festgenommen worden.
DPA
19.10.2022, 06:42
19.10.2022, 09:14
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Die iranische Klettermeisterin Elnas Rekabi ist nach ihrer Finalteilnahme ohne Kopftuch bei der Asienmeisterschaft in Südkorea nach Teheran zurückgekehrt. Am Mittwochmorgen bereitete ihr eine grosse Menschenmenge am Internationalen Flughafen Imam Chomeini einen begeisterten Empfang, wie im Netz kursierende Videoaufnahmen zeigten. Zu hören war, wie die Menschen immer wieder Rekabis Namen skandierten und sie als Heldin feierten.
In Farsi berichtende Medien ausserhalb des Irans und Unterstützer von Rekabi hatten befürchtet, sie könnte zu einer verfrühten Abreise aus Südkorea gezwungen worden sein und im Iran festgenommen werden – was Teheran schnell bestritt. Auf einem Instagram-Account, der Rekabi zugerechnet wird, hiess es am Dienstag: «Ich entschuldige mich für das, was ich getan habe, euch Sorge bereitet zu haben.»
In dem Beitrag hiess es, die Sportlerin habe bei dem Wettbewerb unter Zeitdruck gestanden. Sie habe den Hidschab «unabsichtlich» nicht getragen. Aufnahmen von der Veranstaltung in Seoul zeigten sie jedoch entspannt, bevor sie kletterte. Sie gehe im Einklang mit vorherigen Planungen zurück in den Iran, hiess es in dem Beitrag. Ob Rekabi selbst ihn verfasste und wenn ja, unter welchen Umständen, war zunächst unklar.
Der persische Dienst der BBC, der umfassende Kontakte in den Iran hat, wenngleich er dort nicht senden darf, zitierte eine ungenannte «informierte Quelle», nach der Vertreter des Irans nach dem Auftritt sowohl Rekabis Handy als auch ihren Pass beschlagnahmten.
Im Iran gibt es nach dem Tod der 22-jährigen Mahsa Amini nach ihrer Festnahme durch die Sittenpolizei seit Wochen Proteste. Amini war vorgeworfen worden, ihr Kopftuch nicht richtig getragen zu haben.