Microsoft Iranischer Hackerangriff zielte auf US-Wahl 2020 ab

tpfi/dpa

4.10.2019

Eine iranische Hackergruppe soll versucht haben, Email-Konten des Wahlkampfteams eines US-Präsidentschaftskandidaten zu knacken. (Symbolbild)
Eine iranische Hackergruppe soll versucht haben, Email-Konten des Wahlkampfteams eines US-Präsidentschaftskandidaten zu knacken. (Symbolbild)
Bild: Keystone/Christian Beutler

Mit einem Angriff auf Präsidentschaftskandidaten und Regierungsmitarbeiter soll eine iranische Hackergruppe gezielt E-Mail-Konten ausgelesen haben. Sicherheitsforscher von Microsoft haben die Cyberangriffe bekannt gemacht.

Eine Hackergruppe mit Verbindungen zur iranischen Regierung hat sich nach Angaben von Microsoft mit Blick auf die Wahlen im kommenden Jahr darum bemüht, Email-Konten zu knacken. Die aus dem Iran operierende Gruppe «Phosphorous» habe innerhalb eines Monats rund 2700 Email-Konten identifiziert und 241 davon angegriffen, erklärte Microsoft am Freitag. Die Accounts gehörten demnach zum Wahlkampfteam eines Präsidentschaftskandidaten, zu aktuellen und früheren US-Regierungsmitarbeitern, Journalisten und Exil-Iranern. Nur vier Email-Konten seien kompromittiert worden.

«Obwohl die Angriffe, die wir heute bekanntmachen, technisch nicht sehr ausgeklügelt waren, haben sie versucht, eine bedeutende Menge persönlicher Daten abzugreifen», erklärte Microsoft. Die Hacker hätten damit feststellen wollen, welche Konten zu ihren Zielpersonen gehörten und in einigen Fällen auch Angriffe geplant. «Diese Bemühungen legen nahe, dass Phosphorous hoch motiviert und willens ist, bedeutsame Arbeitszeit und Ressourcen in Nachforschungen und andere Methoden der Informationsgewinnung zu investieren», hiess es.

Microsoft mache den Vorgang bekannt, um Transparenz in Fällen zu garantieren, die auf eine «Störung der demokratischen Prozesse» durch andere Staaten abzielten. Das Softwareunternehmen teilte indes nicht mit, welche Präsidentschaftskampagne von den Hackern angegriffen wurde. «Phosphorous» habe sich darauf konzentriert, Konten auf dem Weg der Passwortwiederherstellung zu übernehmen. In einigen Fällen hätten sie auch Telefonnummern der Ziele gesammelt.

Vertreter der US-Regierung haben in der Vergangenheit gewarnt, China, Russland oder der Iran könnten versuchen, die Präsidentschaftswahl im November 2020 zu beeinflussen. Mit Russland in Verbindung stehende Hacker und Trolle hatte auf die Wahl 2016 Einfluss genommen.

Bilder des Tages

Zurück zur Startseite