Israel hat in einem humanitären Schritt hunderte Mitglieder einer syrischen Zivilorganisation - der so genannten Weisshelme - und deren Familien aus einem Kampfgebiet im Süden Syriens gerettet.
Die israelische Armee teilte am Sonntag mit, die Menschen seien in unmittelbarer Lebensgefahr gewesen. Ihre Rettung sei auf Anweisung der israelischen Regierung und auf Bitten der USA und mehrerer europäischer Länder erfolgt.
Die Mitglieder der 2012 in Grossbritannien gegründeten - und dort auch ansässigen - privaten Hilfsorganisation der syrischen Weisshelme kümmern sich im Kriegsgebiet vor allem um die Bergung von Menschen aus Gebäuden, die durch die Kampfhandlungen zerstört wurden.
Die Weisshelme werden - ausser von Organisationen - auch von verschiedenen Regierungen finanziell mit Millionenbeträgen unterstützt, darunter Grossbritannien, Deutschland, Dänemark, die Niederlande, Kanada und Neuseeland. Einer der grössten Geldgeber ist USAID, eine unabhängige Behörde unter Aufsicht des US-Aussenministeriums.
Die syrische Regierung und Russland werfen den Weisshelmen vor, die Rebellen zu unterstützen und aus dem Ausland gesteuert zu sein. Die Organisation betont dagegen ihre Neutralität.
Mehr als 400 Helfer gerettet
Nach Angaben der jordanischen Regierung sind am Sonntag 422 Mitarbeiter der Hilfsorganisation sowie ihre Angehörigen in Amman eingetroffen. Zuvor hatte es geheissen, es seien rund 800 Weisshelme mit ihren Angehörigen nach Israel geholt und dann nach Jordanien gebracht worden.
"Der Transfer der syrischen Flüchtlinge durch Israel ist eine aussergewöhnliche humanitäre Geste", hiess es in der Mitteilung der israelischen Armee. "Die Zivilisten sind in ein Nachbarland (Israels) gebracht worden."
Jordanien hat ihre Durchreise genehmigt. Sie sollen von Deutschland, Grossbritannien und Kanada aufgenommen werden. Die Betroffenen hätten in der syrischen Zivilverteidigung gearbeitet und seien aus Gebieten geflohen, die syrische Regierungstruppen erobert hätten, berichtete die jordanische Nachrichtenagentur Petra.
Berlin: Gebot der Menschlichkeit
Der deutsche Aussenminister Heiko Maas bestätigte die Aufnahme von syrischen Weisshelm-Rettern in Deutschland. "Es ist ein Gebot der Menschlichkeit, dass viele dieser mutigen Ersthelfer nun Schutz und Zuflucht finden, einige davon auch in Deutschland", sagte Maas der "Bild"-Zeitung (Montagsausgabe).
Mit dem Vormarsch der Truppen des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad in dem Bürgerkriegsland drohe vielen Weisshelmen "Gefahr für Leib und Leben", sagte Maas. Die Weisshelme hätten seit Beginn des Syrien-Konflikts mehr als 100'000 Menschen gerettet.
Die kanadische Aussenministerin Chrystia Freeland erklärte, Kanada bemühe sich in enger Abstimmung mit Deutschland und Grossbritannien darum, die Weisshelme und ihre Familien in Sicherheit zu bringen. Kanada sei "stolz", die Ausbildung der Ersthelfer finanziell zu unterstützen, und empfinde eine "tiefe moralische Verpflichtung" gegenüber diesen Menschen, die "Tapferkeit und Selbstlosigkeit" bewiesen.
Flucht vor Assads Truppen
Regierungstruppen hatten im Juni im Süden Syriens eine Offensive begonnen und in den vergangenen Wochen bereits zahlreiche Orte übernommen. Viele Menschen flohen in das Gebiet nahe der israelischen Grenzlinie auf den besetzten Golanhöhen.
Israel hat in den vergangenen Jahren Tausende verletzter Syrier ärztlich behandelt, ist aber nicht bereit zur Aufnahme von Flüchtlingen.
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