Politik Israels Militär nimmt palästinensische Aktivistin Ahed Tamimi fest

SDA

6.11.2023 - 14:24

ARCHIV - Die palästinensische Aktivistin Ahed Tamimi nimmt an einer Demonstration zur Solidarität mit den palästinensischen Bürgern teil. Foto: Andres Pantoja/SOPA Images via ZUMA Wire/dpa
ARCHIV - Die palästinensische Aktivistin Ahed Tamimi nimmt an einer Demonstration zur Solidarität mit den palästinensischen Bürgern teil. Foto: Andres Pantoja/SOPA Images via ZUMA Wire/dpa
Keystone

Israels Militär hat die in der Region bekannte Palästinenserin Ahed Tamimi nach Drohungen gegen israelische Siedler festgenommen. Sie werde verdächtigt, «zu Gewalttaten aufzurufen und zu terroristischen Aktivitäten zu verleiten».

Das teilte die Armee auf Nachfrage am Montag mit. Die junge Frau sei nach der Festnahme am Morgen zur weiteren Befragung den israelischen Sicherheitskräften überstellt worden.

Israelischen Medienberichten zufolge soll Tamimi vor rund einer Woche auf Instagram zum Mord an israelischen Siedlern im besetzten Westjordanland aufgerufen haben. In einer Instagram-Story schrieb die Palästinenserin demnach: «Wir warten auf euch in allen Städten des Westjordanlands, von Hebron bis Dschenin – wir werden euch abschlachten und ihr werdet sagen, dass das, was Hitler euch angetan hat, ein Witz war, wir werden euer Blut trinken und eure Schädel essen, kommt schon, wir warten auf euch.»

Tamimi gilt im arabischen Raum als Symbolfigur des Widerstands gegen die israelische Besatzung, Israel sieht sie seit Jahren als Provokateurin. 2018 war die damals 16-Jährige zu acht Monaten Haft verurteilt worden, nachdem sie einem israelischen Soldaten vor laufender Kamera ins Gesicht geschlagen hatte.

Die Lage im Westjordanland hat sich seit Beginn des Kriegs zwischen Israel und der im Gazastreifen herrschenden Hamas am 7. Oktober noch weiter verschärft. Bei Einsätzen des israelischen Militärs sowie Konfrontationen mit israelischen Siedlern wurden nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums seither fast 150 Palästinenser getötet. Es ist laut Menschenrechtsorganisationen das tödlichste Jahr seit rund 15 Jahren.