PolitikItalien verabschiedet Dekret für zivile Seenotretter – Helfer empört
SDA
29.12.2022 - 16:20
Die italienische Regierung hat ein Dekret verabschiedet, das die Einsätze von zivilen Seenotrettern im Mittelmeer deutlich einschränken soll. Internationale Helfer reagierten empört auf die Initiative der rechten Regierung von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni. Das Dekret sieht unter anderem vor, dass die Schiffe der Hilfsorganisationen nach einer ersten Rettung sofort einen dann zugewiesenen Hafen ansteuern müssen, ohne eventuell weiteren Booten in Seenot Hilfe leisten zu können. Normalerweise führen die Schiffe pro Einsatz mehrere Rettungen von Menschen auf kleinen Booten durch.
29.12.2022, 16:20
SDA
Zudem sollten Migranten und Flüchtlinge noch auf dem Schiff sagen, ob und vor allem in welchem EU-Land sie um Asyl ansuchen wollen und dann die Anträge ausfüllen. Bei Verstössen gegen die neuen Regelungen droht Rom den Kapitänen der zivilen Schiffe mit hohen Geldstrafen bis zu 50 000 Euro. Ausserdem könnten die Schiffe von den Behörden konfisziert und in den italienischen Häfen festgesetzt werden.
Meloni sagte am Donnerstag bei einer Jahresabschluss-Pressekonferenz, ihre Regierung habe das Thema Migration wieder auf die internationale Agenda gesetzt. Daneben behauptete sie, dass durch das Dekret die Einsätze der NGOs mit dem internationalen Recht vereinbart würden.
«Das neue Dekret der italienischen Regierung ist eine Aufforderung zum Ertrinkenlassen», sagte Oliver Kulikowski vom deutschen Verein Sea-Watch, der regelmässig auf Einsätzen im zentralen Mittelmeer ist. «Schiffe in den Hafen zu zwingen, verstösst gegen die Pflicht zur Rettung, sollten noch weitere Menschen in Seenot sein. Wir werden uns auch diesem Versuch entgegenstellen, zivile Seenotrettung zu kriminalisieren und Flüchtende ihrer Rechte zu berauben.»
Auch Ärzte ohne Grenzen übte Kritik. «Wir werden gezwungen, die Rettungszone im Mittelmeer ungeschützt zu lassen, was dazu führen wird, dass die Zahl der Toten steigt», sagte Marco Bertotto, der Italien-Verantwortliche der NGO, der Zeitung «La Stampa».
Die Einsätze der zivilen Schiffe sind den Rechten in Rom schon seit Langem ein Dorn im Auge. Im November wurde versucht, zwei Schiffen zu verbieten, die geretteten Menschen an Land zu bringen. Zuletzt wiesen die Behörden Schiffen nur sehr weit entfernte Häfen zu, um sie – nach Ansicht der Helfer – zu schikanieren. Die «Ocean Viking» von SOS Méditerranée etwa muss aktuell mit 113 Geretteten von Süditalien rund 900 Seemeilen bis nach Ravenna an die nördliche Adria fahren.
Die italienische Regierung begründet ihr Vorgehen gegen die Organisationen mit der Behauptung, diese würde die illegale Migration begünstigen und Schleppern im Mittelmeer helfen. Die NGOs weisen das zurück.
Türkei greift Waffen-Transport der kurdischen YPG-Miliz in Nord-Syrien an
Laut Angaben des türkischen Geheimdienstes vom Dienstag sind von der Türkei zwölf mit Raketen und schweren Waffen beladenen Lastwagen der kurdischen YPG-Miliz im Nordosten Syriens zerstört worden. Dazu wurde ein entsprechendes Video veröffentlicht, dass zudem auch Angriffe auf ein Militärgelände in der Nähe des Flughafens Kamischli zeigen soll. Der Standort dieser Aufnahmen wurde von der Nachrichtenagentur Reuters anhand der Gebäude, Bäume und Strassenführungen überprüft, die mit Satellitenbildern übereinstimmen.
11.12.2024
Warschau: Merz ruft Scholz zu Einsatz für Ukraine-Kontaktgruppe auf
Nach der Rückkehr aus Kiew reist Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz direkt nach Warschau. Hier wirbt er für sein Konzept einer europäischen Ukraine-Kontaktgruppe. Merz sagt nach einem Treffen mit dem polnischen Ministerpräsidenten Donald Tusk: «Dieser Vorschlag einer Kontaktgruppe sollte auch von der deutschen Bundesregierung jetzt schon aufgenommen werden. Ich habe ja auch die Bundesregierung darüber informiert, dass ich diesen Vorschlag mache.»
11.12.2024
Israel will strategische Waffensysteme in Syrien zerstören
Diese Aufnahmen sollen eine Explosion am Hafen von Latakia zeigen. Die syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte berichtete am Montag, israel habe die syrische Mittelmeerstadt angegriffen. Eine unabhängige Überprüfung der Angaben war nicht möglich. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu erklärte am Montag, man ergreife alle nötigen Massnahmen, um Israels Sicherheit mit Blick auf die neue Situation in Syrien sicherzustellen.
10.12.2024
Türkei greift Waffen-Transport der kurdischen YPG-Miliz in Nord-Syrien an
Warschau: Merz ruft Scholz zu Einsatz für Ukraine-Kontaktgruppe auf
Israel will strategische Waffensysteme in Syrien zerstören