WirtschaftspolitikIWF stellt Schweiz im Umgang mit Pandemie gutes Zeugnis aus
jeko, sda
7.4.2021 - 15:00
Die Schweiz hat die Covid-19-Pandemie laut dem Internationalen Währungsfonds (IWF) bisher gut gemeistert. Für das laufende Jahr rechnet der IWF in der Schweiz mit einem Wirtschaftswachstum von 3,5 Prozent und 2022 von 2,8 Prozent.
Keystone-SDA, jeko, sda
07.04.2021, 15:00
SDA
Im Jahr 2020 schrumpfte die Schweizer Wirtschaft um 2,9 Prozent und damit weniger stark als andere Volkswirtschaften in Europa, wie der IWF in seinem Jahresbericht festhält.
Abfedernd wirkten laut IWF etwa die solide Ausgangslage öffentlicher und privater Haushalte, die wettbewerbsfähigen Exportindustrien (z.B. Pharma, Chemie) und der grosse und gut kapitalisierte Finanzsektor. Die Reaktion der Politik auf die Pandemie sei «früh, stark und nachhaltig» erfolgt. Die Behörden hätten schnell Notmassnahmen im Umfang von mehr als 10 Prozent des Bruttoinlandproduktes für Haushalte und Unternehmen zur Verfügung gestellt.
Unsicherheiten bleiben bestehen
Die Unsicherheiten blieben jedoch hoch, dominiert von der Dynamik der Pandemie. Wie schnell geimpft werde, und wie sich die dritte Welle entwickle, spiele eine Rolle. So oder so werde die Krise wahrscheinlich «Narbeneffekte» haben – Auswirkungen, die auch lange nach der Pandemie noch sichtbar sein werden. Dies insbesondere in Sektoren, in denen sich die Nachfrage möglicherweise langsamer erhole (z.B. Gastro- oder Event-Branche). Obwohl die Arbeitslosigkeit, Verschuldung und Insolvenzen nicht stark angestiegen seien, könne sich dies ändern, wenn die Unterstützungsmassnahmen des Bundes aufgehoben würden.
Dass die Massnahmen 2021 fortgeführt würden, sei richtig. Eine stärkere Koordination zwischen Bund und Kantonen könne zu effizienteren Lösungen führen, die schneller umgesetzt werden könnten, hält der IWF weiter fest.
Die Massnahme auf dem Arbeitsmarkt sollten laut IWF bis zum «Einsetzen einer nachhaltigen Erholung» aufrechterhalten werden, um Arbeitsplätze zu erhalten.
Expansive Geldpolitik weiterführen
Die Reaktionen der Schweizerischen Nationalbank (SNB) und der Finanzaufsichtsbehörde Finma hätten zur Aufrechterhaltung der Liquidität von Franken und Dollar sowie der Bankkredite beigetragen.
Mit Blick auf die weiterhin gedämpften Inflationsaussichten empfiehlt der IWF zudem, die expansive Geldpolitik weiterzuführen. Diese könne auch Devisenmarktinterventionen einschliessen, wenn es zu grossen Kapitalzuflüssen in die Schweiz und einem starkem Aufwertungs-Druck auf den Franken kommt.
Der IWF empfiehlt der Schweiz zudem, die Preisentwicklung bei den Immobilien weiter zu beobachten, die Risikokontrollen und -puffer der Finanzmarktteilnehmer zu überwachen und bei Bedarf frühzeitig Massnahmen zu ergreifen.
Fortschritte im Austausch mit der EU
Der IWF weist darauf hin, dass es bei den Gesprächen mit der EU «Fortschritte braucht, um den bisherigen Zugang zum EU-Markt zu gewährleisten». Sobald die Impfungen fortgeschritten seien, könne die Wirtschaft in der EU auch schneller wachsen als erwartet.
Als wichtig erachtet der IWF auch die längerfristige Sicherung der Altersvorsorge. «Das Schweizer Rentensystem ist nicht gut auf die demografischen (Alterung, Lebenserwartung) oder wirtschaftlichen Trends abgestimmt.» Ohne entscheidende Reformen werde die erste Säule bis 2030 erhebliche Finanzierungslücken aufweisen. Es seien weitgehende Reformen erforderlich, einschliesslich einer stärkeren Erhöhung des Rentenalters.
Schliesslich brauche die Schweiz einen klaren, überprüfbaren Plan, um die Klimastrategie umzusetzen. Andere Staaten würden «Green New Deal»-Programme lancieren, um die Klimaziele zu erreichen. Obwohl die Schweiz umweltfreundliche Investitionen in öffentliche Verkehrsmittel, Strassen und Schienen tätige und plane, «sollten weitere gezielte Massnahmen in Betracht gezogen werden».
Die Delegation des IWF hat das diesjährige Länderexamen vom 17. März bis am 7. April via Videokonferenz durchgeführt. Vergangenes Jahr fand wegen der Pandemie keine Prüfung statt.
Der IWF ist eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen (Uno). Die wichtigste Aufgabe des IWF besteht darin, Finanzkrisen vorzubeugen und Krisenländer zu unterstützen. Der Fonds untersucht zu diesem Zweck regelmässig die Finanz- und Wirtschaftspolitik der Mitgliedsstaaten und zeigt dabei gegebenenfalls Risiken auf.
Deutsche Ministerin will in Kiew Winterhilfe übergeben
Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) ist zu einem neuen Besuch in der Ukraine eingetroffen. Russlands Ziel sei es, die Energieversorgung zu treffen, damit die Menschen in der Kälte in der Dunkelheit sitzen.
«Deswegen haben wir hier noch einmal zusätzliche Mittel mobilisiert, die helfen, die Energieversorgung hier jetzt wieder aufzubauen»
12.12.2024
Medienberichte: Trump hat Xi zur Amtseinführung eingeladen
Der designierte US-Präsident Donald Trump hat den chinesischen Präsidenten Xi Jinping zur Teilnahme an seiner Amtseinführung am 20. Januar in Washington eingeladen. Das berichtete der US-Sender CBS News am Mittwoch unter Berufung auf mehrere Insider. Xi wurde offenbar schon Anfang November eingeladen, kurz nach den Präsidentschaftswahlen am 5. November. Es sei aber nicht klar, ob Xi die Einladung auch angenommen habe, hiess es weiter.
12.12.2024
USA: Erfolgreicher Test zum Abfangen ballistischer Raketen vor Guam
Laut Angaben des Pentagons konnte ein Erfolg bei der Entwicklung der US-Verteidigungsfähigkeit gefeiert werden. Wie das Militär am Dienstag mitteilte, war es der Missile Defense Agency bei einem Test vor der im westlichen Pazifik gelegene Insel Guam gelungen, erstmals eine luftgestützte Mittelstreckenrakete abzufangen. Das US-amerikanische Aussengebiet Guam ist ein strategischer und militärischer Aussenposten, der näher an China als an Hawaii liegt. Guam spielt eine wichtige Rolle in der Region, unter anderem auch bei der Abschreckung potenzieller Gegner. Der erfolgreiche Test des US-Militärs unterstreicht das Bemühen des Pentagons, Guams Verteidigung auch gegen eine wachsende Bedrohung durch Raketenbeschuss zu stärken.
12.12.2024
Deutsche Ministerin will in Kiew Winterhilfe übergeben
Medienberichte: Trump hat Xi zur Amtseinführung eingeladen
USA: Erfolgreicher Test zum Abfangen ballistischer Raketen vor Guam