Zwei deutsche Journalisten sind in Griechenland im Grenzgebiet zur Türkei festgenommen worden. Sie hatten ein militärisches Grenzgebiet betreten. Am Samstag kamen sie wieder auf freien Fuss.
Ein Gericht in der griechischen Grenzstadt Orestiada stellte fest, dass sie versehentlich in die Sperrzone am Grenzfluss Evros gelangt waren und sie freigesprochen. Dies bestätigte der Anwalt der beiden, Dimitrios Kadoglou.
"Sie sind wieder frei und können gehen", sagte er. Das Gericht habe eingesehen, dass mindestens eine Verbotstafel am Rande des Sperrgebietes umgekippt und daher schwer sichtbar war.
Die beiden Reporter waren nach Angaben des Norddeutschen Rundfunks (NDR) für das Magazin "Panorama" im Grenzgebiet zwischen Griechenland und der Türkei unterwegs und recherchierten zur Situation von Flüchtlingen.
Griechische Medien berichteten, die Reporter hätten eine Gruppe von Migranten beobachtet, die den Fluss aus der Türkei nach Griechenland überquerten und dabei auf einer Kleininsel von Schleppern verlassen und steckengeblieben sein sollen. Dies jedoch konnte nicht offiziell bestätigt werden.
Bekannte Schlepperroute
Nach Informationen der deutschen Botschaft in Athen und Behörden vor Ort kommt es häufiger zu solchen Zwischenfällen, wie der NDR erklärte. Offenbar sei das Sperrgebiet nicht umzäunt und ausreichend beschildert, so dass sich selbst Einheimische dort verliefen.
Es ist jedoch bekannt, dass die Region an den Ufern des Evros-Flusses streng bewacht sind. Der Grenzfluss Evros (türkisch: Meric) ist eine der Routen, über die Schlepper immer wieder versuchen, Migranten aus dem Nahen Osten nach Griechenland und von dort nach Zentraleuropa zu bringen.
Zudem herrscht derzeit in der Region erhöhte Wachsamkeit. Wegen geopolitischer Spannungen zwischen Griechenland und der Türkei sind Sicherheitsleute und Grenzsoldaten sensibilisiert. Erst vor einer Woche waren an dem Fluss zwei griechische Soldaten nach dem Überschreiten der Grenze zur Türkei festgenommen und anschliessend unter Spionageverdacht inhaftiert worden.
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