Israel Kanada bestätigt Wiederaufnahme von UNRWA-Finanzierung

SDA

9.3.2024 - 01:32

ARCHIV - Das Hauptquartier der United Nations Relief and Works Agency (UNRWA) in Gaza. Foto: Ashraf Amra/Zuma Press/dpa
ARCHIV - Das Hauptquartier der United Nations Relief and Works Agency (UNRWA) in Gaza. Foto: Ashraf Amra/Zuma Press/dpa
Keystone

Die kanadische Regierung hat offiziell bestätigt, dass sie trotz der weiter andauernden Untersuchung von Terror-Vorwürfen gegen das UN–Palästinenserhilfswerk ihre Finanzierung des UNRWA wieder aufnehmen will. Grund für die Wiederaufnahme von Zahlungen an das Hilfswerk sei unter anderem die «katastrophale humanitäre Lage in Gaza», sagte Entwicklungsminister Ahmed Hussen am Freitag (Ortszeit) laut einer Mitteilung. Man erkenne die Bemühungen des UNRWA an, auf die Vorwürfe gegen einige seiner Mitarbeiter einzugehen und Massnahmen zu einer besseren Überwachung und Rechenschaftspflicht umzusetzen. Kanada werde weiterhin eng mit dem Hilfswerk sowie mit den Vereinten Nationen zusammenarbeiten, um Reformen zu erreichen.

Keystone-SDA

Diplomatische Kreise hatten der Deutschen Press-Agentur bereits am Donnerstag in New York entsprechende Medienberichte bestätigt.

Kanada hatte zusammen mit einer Reihe von Spendernationen, darunter auch Deutschland und den USA, seine Finanzierung des UNRWA nach schweren Vorwürfen eingefroren. Israel beschuldigte ein Dutzend UNRWA-Mitarbeiter im Januar, an den Terrorakten der islamistischen Hamas vom 7. Oktober beteiligt gewesen zu sein. UN-Generalsekretär António Guterres nannte die Vorwürfe in der Vergangenheit glaubwürdig und versprach umfassende Aufklärung – zwei verschiedene Untersuchungen laufen. Die Zusammenarbeit mit mehreren Angestellten sei sofort beendet worden.

Das UNRWA kümmert sich bereits seit Jahrzehnten speziell um die Belange palästinensischer Flüchtlinge und betreibt unter anderem Bildungs- und Gesundheitseinrichtungen. Insgesamt arbeiten mehr als 30.000 Menschen für die Organisation, etwa 13.000 allein im Gazastreifen. Dort gilt das Hilfswerk für die humanitäre Versorgung von mehr als zwei Millionen Zivilisten, die unter den Folgen des Gaza-Krieges leiden, momentan als alternativlos.