Gesundheitswesen Kantonsspital Aarau: Neuer Verwaltungsrat nach Finanzdebakel

ga, sda

22.12.2022 - 10:30

Wegen des geplanten Neubaus benötigt das staatseigene Kantonsspital Aarau einen Finanzspritze von 240 Millionen Franken vom Kanton Aargau.
Wegen des geplanten Neubaus benötigt das staatseigene Kantonsspital Aarau einen Finanzspritze von 240 Millionen Franken vom Kanton Aargau.
Keystone

Nach dem Finanzdebakel beim staatseigenen Kantonsspital Aarau (KSA) treten vier der sieben Verwaltungsräte der KSA-Gruppe im kommenden Jahr zurück. Der Regierungsrat will dem KSA einmalig mit 240 Millionen Franken unter die Arme greifen.

Keystone-SDA, ga, sda

Der Verwaltungsratspräsident Peter Suter und drei Verwaltungsräte stellen sich per Ende der Amtsperiode im Juni nicht mehr der Wiederwahl, wie der Regierungsrat am Donnerstag an einer Medienkonferenz in Aarau mitteilte.

Die Verwaltungsräte gab an, sie hätten nicht mehr den notwendigen Rückhalt in der Politik. Der Regierungsrat sieht nach eigenen Angaben derzeit keine direkte Verantwortung des Verwaltungsrats für die notwendige Wertberechtigung des KSA.

Konkurs abwenden

«Wir kommen nicht darum herum, den Finanzbetrag zu bezahlen – sonst geht das Spital konkurs», sagte Gesundheitsdirektor Jean-Pierre Gallati (SVP). Der Kanton sei verpflichtet, die Gesundheitsversorgung sicherzustellen. Die notwendigen 240 Millionen Franken entsprechen knapp dem nominellen Aktienkapital der KSA-Gruppe. Das Kantonsparlament wird über die Millionensumme entscheiden.

Das grösste Spital im Aargau hatte im November beim Regierungsrat den Antrag auf eine Finanzspritze gestellt. Es errichtet derzeit einen Neubau für 540 Millionen Franken. Der Spitalbetrieb ist trotz der Finanznot sichergestellt.

Die Parteien im Parlament forderten bereits eine «schonungslose Analyse» des Debakels. Der Regierungsrat müsse seine Rolle als Eigentümer «konsequent und mit Nachdruck» wahrnehmen.