Israel Karfreitag im Vatikan – Papst betet vor leerem Petersplatz

SDA

2.4.2021 - 23:32

Papst Franziskus steht für den wichtigen Programmpunkt am Karfreitag, den Kreuzweg, auf dem leeren Platz vor dem Petersdom. Foto: Andrew Medichini/AP/dpa
Papst Franziskus steht für den wichtigen Programmpunkt am Karfreitag, den Kreuzweg, auf dem leeren Platz vor dem Petersdom. Foto: Andrew Medichini/AP/dpa
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Anlässlich des Gedenkens an das Leiden und Sterben Jesu Christi hat Papst Franziskus am Karfreitag den Kreuzweg gebetet. Wie bereits im vergangenen Jahr wurde die Andacht wegen der Corona-Beschränkungen auf den Platz vor dem Petersdom in Rom verlegt.

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Vor der Pandemie hatte dies stets mit Tausenden Gläubigen am Kolosseum stattgefunden. In diesem Jahr stand der Papst, flankiert von rund 200 Gläubigen, vor einem menschenleeren Petersplatz.

Für gläubige Christen ist Ostern das wichtigste religiöse Fest. Sie feiern dann – nach dem Gedenken an die Kreuzigung vom Karfreitag – die Auferstehung von Jesus Christus.

Zu den 14 Kreuzweg-Stationen lasen Kinder Texte vor, auf die das katholische Kirchenoberhaupt jeweils mit einem Gebet antwortete. In den Meditationen thematisierten die Kleinen zum Beispiel Schicksale vieler Kinder, die Corona-Pandemie, aber auch die Mafia. Auf dem Petersplatz wurde mit Kerzen ein Pfad um den Obelisken hin zum Petersdom ausgelegt, den einige Jugendliche und Kinder von Nonnen begleitet abschritten.

Zuvor hatte Franziskus die Karfreitagsliturgie mit rund 200 anwesenden Gläubigen, Nonnen, Priestern und Kardinälen im Petersdom gefeiert. Minutenlang lag der 84-Jährige dabei der Tradition folgend zu Beginn flach auf dem Boden vor dem Altar im Petersdom. Wegen der Corona-Pandemie war, wie schon ein Jahr zuvor, nur eine begrenzte Zahl an Menschen zugelassen.

In der Predigt sagte der Prediger des Päpstlichen Hauses, Kardinal Raniero Cantalamessa, die Geschwisterlichkeit der katholischen Kirche sei verwundet. Sie sei durch die Spaltung der einzelnen Kirchen auseinandergerissen worden, erklärte der 86-Jährige. Diese Spaltungen, die Katholiken polarisierten, stammten von politischen Ideologien. «Wir müssen vom Beispiel Jesu und des Evangeliums lernen», forderte er. Alle müssten eine Gewissensprüfung im Hinblick darauf vornehmen.

In Israel stellten anlässlich des Karfreitags Hunderte von Christen in Jerusalem den Kreuzweg Jesu nach. Eine traditionelle Prozession, darunter viele Franziskanermönche, zog entlang der Via Dolorosa in der Altstadt bis zur Grabeskirche. Die Gläubigen liefen die Stationen auf dem Kreuzweg ab und trugen Holzkreuze.

Auch in diesem Jahr wurden die traditionellen Feierlichkeiten wegen der Corona-Pandemie in kleinerem Rahmen abgehalten. Wegen Reisebeschränkungen konnten keine Pilger und Touristen teilnehmen, wie es sonst üblich ist.

Die Grabeskirche steht an dem Ort, an dem Jesus der christlichen Überlieferung nach gestorben und wieder auferstanden ist. Sie gilt als heiligster Ort des Christentums und als ein Zentrum christlicher Osterfeiern.