Tödliche Fallen Kiews fieser Flaggen-Trick

phi

23.5.2024

Der ukrainische Brückenkopf am östlichen Dnipro-Ufer in Krynky (A) ist nocht nicht geräumt. Nun haben Kiews Kräfte auch die Insel Nestryga (B) befreit.
Der ukrainische Brückenkopf am östlichen Dnipro-Ufer in Krynky (A) ist nocht nicht geräumt. Nun haben Kiews Kräfte auch die Insel Nestryga (B) befreit.
DeepStateMap/phi

Weil sie wissen, dass russische Kommandeure sie nicht ignorieren können, platzieren ukrainische Soldaten mit Drohnen Flaggen am östlichen Dnipro-Ufer, um dann die Soldaten zu jagen, die sie entfernen sollen.

phi

23.5.2024

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Die russische Armee greift seit Monaten vergeblich Kiews Brückenkopf am östlichen Dnipro-Ufer in Krynky an.
  • Weil Fahrzeuge fehlen, attackieren nun vor allen Infanteristen.
  • Die Gegner platzieren in der Region mit Drohnen ukrainische Flaggen in exponierten Lagen.
  • Wenn Russen versuchen, diese einzuholen, schlagen die ukrainischen Kamikaze-Drohnen zu.

Die russische Armee im Süden der Ukraine ist nicht zu beneiden: Seit Monaten versucht sie schon, den ukrainischen Brückenkopf am linken, östlichen Dnipro-Ufer auszuschalten – vergeblich.

Im Januar berichtet «Forbes» staunend, dass Moskaus Kräfte in dem Gebiet bereits so viele Fahrzeuge verloren hat, dass ein ganzes Panzer-Regiment damit beauftragt werden musste, beschädigte Exemplare zu bergen.

Sie sind der Artillerie zum Opfer gefallen, die von der anderen Uferseite aus von erhöhten Positionen feuert, auf Minen gefahren oder aber vor allem von Drohnen gejagt worden sind.

Trotz enormen Aufwandes und des massiven Einsatzes von Gleitbomben gelingt es der russischen Armee nicht, Krynky wiedereinzunehmen.

Und nachdem ukrainische Spezialeinheiten auch noch die Dnipro-Insel Nestryga zurückerobert haben, fehlt es der russischen Armee in dem Gebiet an militärischem Gerät.

Ausgebrannt: Russen greifen Krynky nur mit Infanterie an

Moskau setzt deshalb in Krynky auf eine neue Taktik: Kleine Infanterie-Gruppen rücken bei Tag vor, was wegen der ukrainischen Überlegenheit bei Drohnen in schweren Verlusten mündet.

Der Kreml setzt den zuständigen Kommandeur ab, was der Gegner dazu nutzt, seine Stellungen in Krynky wieder auszubauen.

Seither versucht die russische Armee krampfhaft den Eindruck zu erwecken, die Lage dort sei unter Kontrolle. Beweisen sollen das Bilder von Soldaten, die die russische Fahne in den Ruinen Krynkys hochhalten.

Was mitunter nicht gezeigt wird, ist, was danach passiert – wenn Drohnen diese Soldaten ins Visier nehmen, und sie fliehen.

Die russischen Soldaten halten sich also ob der Drohnen-Gefahr bedeckt. Umso perfider ist die neuste Taktik der Ukrainer, die den Gegner mit etwas herauslocken, was der augenscheinlich nicht ignorieren kann.

Kiew lockt Gegner mit Ukraine-Flaggen aus der Reserve

Es geht um ukrainische Flaggen, die die Russen aus der Reserve locken: Sie werden mit Drohnen an Orten platziert, wo sie weithin gut zu sehen sind.

Das können Wassertürme oder andere hohe Gebäude, aber auch ...

... ein offenes Feld am östlichen Dnipro-Ufer sein, wie Reporting from Ukraine berichtet.

Was das soll?

Die Ukrainer wissen, dass die russischen Kommandeure diese Flagge nicht sein lassen können – und zeitnah arme Teufel losschicken, die diese Fahnen einholen sollen.

Damit rechnen die ukrainischen Drohnen-Piloten, die die Flagge überwachen und keine Mühe haben, den Gegner im offenen Feld, auf einer Leiter oder beim Klettern zu treffen. Mit dieser Taktik habe Kiew der russischen Armee substanzielle Verluste zugefügt, meldet Reporting from Ukraine.

Krieg in der Ukraine

Seit Ende Februar 2022 tobt in der Ukraine nach der Invasion russischer Truppen ein erbitterter Krieg. blue News informiert dich im Ukraine-Ticker zu den aktuellen Entwicklungen rund um den Konflikt.

Sie ist offenbar so erfolgreich, dass sie nun auch in anderen Frontabschnitten Schule macht:

Demnach haben Drohnen auch bei Bachmut schon einen Turm mit der ukrainischen Flagge versehen. Dabei wäre das Gegenmittel so einfach: Den Stolz herunterzuschlucken und die gegnerische Fahne hängenzulassen, ist für die Russen aber offenbar keine Option.


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