NordkoreaKim verspricht Putin Unterstützung im Krieg gegen die Ukraine
SDA
13.9.2023 - 17:17
Nordkoreas Staatschef Kim Jong Un hat Russlands Präsident Wladimir Putin Hilfe bei dessen Angriffskrieg gegen die Ukraine versprochen.
13.09.2023, 17:17
SDA
Russland habe sich zum Schutz seiner Souveränität und Sicherheit erhoben, sagte Kim der Nachrichtenagentur Interfax zufolge bei einem Treffen mit Putin auf dem Weltraumbahnhof Wostotschny.
«Wir haben alle Entscheidungen Putins und Entscheidungen der russischen Regierung immer unterstützt und werden sie weiter unterstützen. Ich hoffe, dass wir im Kampf gegen den Imperialismus und beim Aufbau eines souveränen Staats immer zusammenstehen werden.»
Parallel zu seinem Russland-Besuch liess Kim am Mittwoch abermals ballistische Raketen abfeuern. Südkoreas Militär habe den Start zweier Kurzstreckenraketen im Gebiet um Nordkoreas Hauptstadt Pjöngjang erfasst, teilte der südkoreanische Generalstab in Seoul mit. Die Raketen seien ostwärts in Richtung offenes Meer geflogen. Sie seien jeweils etwa 650 Kilometer weit geflogen. Südkoreas Streitkräfte hätten ihre Wachsamkeit erhöht.
Krabben und Teigtaschen
Fünf Stunden dauerte das Treffen der international isolierten Staatschefs in Russlands Fernem Osten. Nach einer Besichtigung des Weltraumbahnhofs verhandelten Putin und Kim am Mittwoch zunächst eine Stunde lang in grösserem Kreis, dann etwa ebenso lange unter vier Augen. Danach gab der Kremlchef ein Bankett mit Pelmeni, russische Teigtaschen, und Kamtschatka-Krabben für seinen Gast, der im Anschluss mit seinem Panzerzug weiterreiste. So besucht Kim noch Komsomolsk am Amur und Wladiwostok, wie Putin bekannt gab. Komsomolsk ist Standort für den Schiffbau und die Flugzeugindustrie. Dort werden auch Suchoi-Kampfjets und Atom-U-Boote für das Militär gebaut. In Wladiwostok hat die russische Pazifikflotte ihren Stützpunkt.
Alte Freunde
Beim gemeinsamen Mittagessen betonten beide Staatsführer ihr Interesse an einer Vertiefung der Zusammenarbeit. Ein guter alter Freund sei besser als zwei neue, sagte Putin bei seinem Toast, während Kim wiederum Putin Mut zusprach. Er sei überzeugt, dass die russische Armee noch Ruhm und Ehre auf dem Schlachtfeld in der Ukraine ernten werde, sagte Nordkoreas Machthaber. Damit werde Russland auch wieder zu alter Stärke gelangen.
Putin hat Probleme bei Feldzug gegen Ukraine
Nach mehr als 18 Monaten ist Putin immer noch weit davon entfernt, seine Kriegsziele in der Ukraine zu erreichen. Die russische Armee musste mehrere schmerzhafte Niederlagen einstecken und sich erst vor Kiew und später dann im nordostukrainischen Gebiet Charkiw und aus der Grossstadt Cherson am Schwarzen Meer zurückziehen. Russland hält einschliesslich der bereits 2014 annektierten Halbinsel Krim immer noch 20 Prozent des Nachbarlandes besetzt. Doch sieht sich das russische Militär derzeit einer weiteren ukrainischen Offensive gegenüber. Berichte über Probleme Moskaus bei der Versorgung der eigenen Truppen mit Waffen und Munition mehren sich.
Waffenlieferungen aus Nordkorea für Russland?
Vor diesem Hintergrund erwarteten Beobachter, dass Putin mit seinem Gast auch Waffengeschäfte besprechen werde. Nordkorea war jahrzehntelang Kunde der sowjetischen Rüstungsindustrie und hat inzwischen Fortschritte bei der Modernisierung und Eigenproduktion dieser Waffen und Munition erzielt. Während der Iran die Shahed-Drohnen liefern soll, mit denen Russland seit Monaten das Nachbarland überzieht, wird Nordkorea vor allem als potenzieller Munitionslieferant für die russische Artillerie gehandelt.
Putin sieht Perspektiven für militärtechnische Kooperation
Ein Waffendeal wurde aber nicht offiziell bekannt gegeben. Allerdings bezeichnete Putin die Gespräche im Staatsfernsehen als fruchtbar. Trotz der vom UN-Sicherheitsrat gegen Nordkoreas Atomprogramm erlassenen Sanktionen gibt es dem Kremlchef zufolge im militärtechnischen Bereich Perspektiven für einen Ausbau der Kooperation. Der Kreml dementierte später lediglich Spekulationen, dass Moskau und Pjöngjang die Stationierung von nordkoreanischen Soldaten an der russisch-ukrainischen Grenze besprochen hätten.
Experten gehen davon aus, dass sich Kim seine Hilfe gut bezahlen lassen dürfte. Es ist sein erster Besuch in Russland seit 2019. Auch damals hatten Putin und Kim einen Ausbau der Wirtschaftsbeziehungen besprochen. Damals endete das Treffen aber ohne konkrete Absprachen.
Kim an russischem Raketenprogramm interessiert
Der Besuch in Wostotschny – Russlands Ergänzung zum in Kasachstan gepachteten Kosmodrom Baikonur – ist ein Indiz für die Absichten Kims. So schaute er sich nicht nur die Startrampe und die Montage einer Trägerrakete vom Typ «Angara» an, sondern zeigte laut Putin insgesamt grosses Interesse an der Raketentechnik. Medienberichten zufolge stellte der nordkoreanische Machthaber während der Besichtigung viele Fragen zum russischen Raketenprogramm. Begleitet wird Kim von einer grösseren Militärdelegation.
Schon im August hatte Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu anlässlich der 70-Jahr-Feiern zum Ende des Koreakriegs Pjöngjang besucht. Die nordkoreanische Führung feiert den 1953 geschlossenen Waffenstillstand als Sieg. Bei Schoigus Besuch wurden bereits Absprachen zu einer stärkeren militärischen Zusammenarbeit getroffen.
Nordkorea versucht seit Jahren, ein eigenes Atom- und Raketenprogramm zu entwickeln. Trotz der damit verbundenen – und bei der Verhängung durch den UN-Sicherheitsrat auch von Russland mitgetragenen – UN-Sanktionen treibt Pjöngjang dieses Programm unbeirrt voran.
Türkei greift Waffen-Transport der kurdischen YPG-Miliz in Nord-Syrien an
Laut Angaben des türkischen Geheimdienstes vom Dienstag sind von der Türkei zwölf mit Raketen und schweren Waffen beladenen Lastwagen der kurdischen YPG-Miliz im Nordosten Syriens zerstört worden. Dazu wurde ein entsprechendes Video veröffentlicht, dass zudem auch Angriffe auf ein Militärgelände in der Nähe des Flughafens Kamischli zeigen soll. Der Standort dieser Aufnahmen wurde von der Nachrichtenagentur Reuters anhand der Gebäude, Bäume und Strassenführungen überprüft, die mit Satellitenbildern übereinstimmen.
11.12.2024
Warschau: Merz ruft Scholz zu Einsatz für Ukraine-Kontaktgruppe auf
Nach der Rückkehr aus Kiew reist Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz direkt nach Warschau. Hier wirbt er für sein Konzept einer europäischen Ukraine-Kontaktgruppe. Merz sagt nach einem Treffen mit dem polnischen Ministerpräsidenten Donald Tusk: «Dieser Vorschlag einer Kontaktgruppe sollte auch von der deutschen Bundesregierung jetzt schon aufgenommen werden. Ich habe ja auch die Bundesregierung darüber informiert, dass ich diesen Vorschlag mache.»
11.12.2024
Israel will strategische Waffensysteme in Syrien zerstören
Diese Aufnahmen sollen eine Explosion am Hafen von Latakia zeigen. Die syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte berichtete am Montag, israel habe die syrische Mittelmeerstadt angegriffen. Eine unabhängige Überprüfung der Angaben war nicht möglich. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu erklärte am Montag, man ergreife alle nötigen Massnahmen, um Israels Sicherheit mit Blick auf die neue Situation in Syrien sicherzustellen.
10.12.2024
Türkei greift Waffen-Transport der kurdischen YPG-Miliz in Nord-Syrien an
Warschau: Merz ruft Scholz zu Einsatz für Ukraine-Kontaktgruppe auf
Israel will strategische Waffensysteme in Syrien zerstören